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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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»Scheiße!«, murmelte sie. Der Akku des Geräts war fast erschöpft.
    Aus dem anderen Previa drangen Stimmen herüber. Dort bemühte sich jemand um Glen, schrie ihn an und versuchte, ihn zu einer Reaktion zu bewegen. Dieser Lärm musste in Kauf genommen werden. Es ist schwer, lautlos zu arbeiten, 52
    wenn man darum kämpft, einen Mann am Leben zu erhalten.
    Nach ungefähr fünf Minuten sah der Fahrer auf seine Uhr.
    Er öffnete die Tür und brüllte: »Licht an!« Dann blendete er die IR-Scheinwerfer auf und ab, während er mit der anderen Hand seine eingeschaltete IR-Leuchtbake Firefly übers Dach hielt. Im nächsten Augenblick war in der Ferne ein dumpfes Knattern zu hören, und in weniger als einer Minute füllte das Donnern eines anfliegenden Hubschraubers Boeing Vertol Chinook den Nachthimmel. Der Lärm wurde ohrenbetäubend, und Steine prallten gegen Windschutzscheibe und Karosserie, während der Previa im Rotorabwind schwankte. Wegen des Staubs, den seine Rotoren aufwirbelten, würde der Pilot die wartenden Fahrzeuge gar nicht mehr sehen können.
    Sekunden später tauchte eine nach vorn gebeugte Gestalt in einer flatternden Fliegerkombi aus dem Sandsturm auf. Sie machte uns mit einem roten Handscheinwerfer ein Zeichen, und der Fahrer rief: »Das ist das Signal, also los!«
    Unser Wagen rollte an. Wir fuhren einige Meter weit durch den Mahlstrom aus Wind und Staub, bevor es um uns herum ruhiger wurde. Rote und weiße Leuchtfelder bezeichneten die abgesenkte Heckrampe, und der Frachtraum war in rotes Licht getaucht. Drei Lademeister, die Schulterhalfter, Kevlarwesten und Helme mit heruntergeklappten Visieren trugen, winkten uns mit Leuchtstäben in beiden Händen drängend zu sich heran. Als ob man uns zur Eile hätte antreiben müssen …
    Unser Previa rollte die Heckrampe hinauf, als führen wir an Bord einer Kanalfähre, und einer der Lademeister signalisierte dem Fahrer, wo er halten sollte. Dann kam der zweite Wagen die Rampe herauf. Sobald er sie hinter sich gelassen hatte, spürte ich, dass der Hubschrauber sich auf den
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    Fahrwerksbeinen hob. Wenige Augenblicke später befand er sich im Schwebeflug.
    Wir schwebten noch kurze Zeit über der Landestelle,
    während die Lademeister die Räder unserer Fahrzeuge mit Ketten befestigten.
    Wir waren noch keine zwanzig Meter hoch, als ich spürte, dass der Hubschrauberbug sich leicht senkte, bevor die Maschine nach rechts abflog.
    Im Frachtraum brach Chaos aus. Die Regs sprangen aus den Fahrzeugen und brüllten die Lademeister an: »Weißes Licht!
    Wir brauchen weißes Licht!« Als irgendjemand den Schalter betätigte, standen wir plötzlich im gleißend hellen Schein zahlreicher Halogenleuchten.
    Das Innere des anderen Previa erinnerte an eine Szene aus Emergency Room. Glen lag weiter auf dem Rücken, aber die anderen hatten den Reißverschluss seines Overalls geöffnet, um die Einschusswunde freizulegen. Alles war voller Blut –
    sogar die Fenster.
    Reg 2 lief zu dem Lademeister, der kontrollierte, ob die Heckrampe sich richtig geschlossen hatte. Er brachte seinen Mund dicht an den Helm des anderen und brüllte so laut er konnte, während er auf den hinteren Previa zeigte:
    »Traumapack! Hol den Traumapack!«
    Nach einem Blick auf die mit Blut verschmierten Fenster stöpselte der Lademeister das Kabel der Bordsprechanlage an seinem Helm aus und spurtete in Richtung Bug davon.
    Jeder hatte hier seine Aufgabe; meine bestand nur darin, niemandem in die Quere zu kommen. Ich ließ Sarah, die mit ihrem Laptop beschäftigt war, auf dem Rücksitz des Previa sitzen und ging langsam nach vorn. Da ich wusste, wo an Bord 54
    einer Chinook die Thermosflaschen und Sandwiches verstaut waren, konnte ich wenigstens die Tea Lady spielen.
    Unterwegs kam mir der Lademeister entgegen, der den
    Traumapack – eine schwarze Nylontasche von der Größe eines kleinen Koffers – geholt hatte. Ich trat zur Seite und beobachtete, wie er im Weitertraben den Reißverschluss der Tasche aufzog. Dabei geriet er kurz aus dem Gleichgewicht, stolperte und musste sich mit der freien Hand am vorderen Wagen abstützen.
    In diesem Augenblick sprang Sarah mit ihrem Laptop samt Zuleitungskabel aus dem Previa. »Strom!«, kreischte sie den Lademeister an. »Ich brauche Strom !«
    Er wollte sie mit einer unwilligen Handbewegung
    wegschieben. »Lassen Sie mich durch, verdammt noch mal!«
    »Nein!« Sie schüttelte aufgebracht den Kopf und hielt ihn am Ärmel fest. »Strom!«
    Der Lademeister

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