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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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hatte immerhin reagiert.
    Reg 2 musste ihn auf die Seite drehen, um den Beinverband kontrollieren zu können. Dabei tropfte Blut aus Glens Wunde über Sarahs Finger. Sie warf mir einen irritierten Blick zu, während ich die nächste Plasmaflasche anschloss. Sie wollte weg von hier.
    Die anderen tauchten nacheinander am Sammelpunkt auf.
    Jeder war außer Atem; keiner wusste genau, was schief gegangen war. »Sind alle da?« Reg 1 zählte seine Leute ab. Er kam zu uns herüber und blickte auf Glen herab. »Ist er transportfähig?«
    Reg 2 zuckte mit den Schultern. »Das stellt sich gleich raus, denke ich.« Er benutzte eine der großen Sicherheitsnadeln aus dem Verbandspäckchen, ums Glens Zunge an seiner
    Unterlippe zu befestigen. Glen, der nun bewusstlos war, spürte nichts davon. Die Nadel verhinderte, dass die Zunge des Bewusstlosen beim Transport nach hinten rollte und seine Luftröhre blockierte.
    Während die anderen ihre Ausrüstung für die nächste
    Etappe kontrollierten, flüsterte ich Sarah ins Ohr: »Die besten Chancen haben wir, wenn wir bei diesen Jungs bleiben.
    Meinetwegen brauchst du nicht mitzukommen, aber lass mir deinen Rucksack hier. Dann nehme ich ihn mit zurück.«
    Sarahs Gesichtsausdruck zeigte, dass sie wusste, dass ihr keine andere Wahl blieb. Sie würde sich nicht von den anderen trennen; ohne mich konnte sie das nicht.
    Reg 2 bedeckte die Brustwunde mit einer der aufgerissenen 50
    Plastikhüllen, um sie besser abzudichten, und wies Sarah an:
    »Legen Sie wieder Ihre Hand darauf.« Ein weiterer Mann und er packten die Griffschlaufen der improvisierten Tragbahre.
    Reg 2 hielt die Flasche hoch, damit das Blutplasma unterwegs weiter laufen konnte, indem er den Aufhänger am
    Flaschenboden zwischen seine Zähne nahm.
    Dies war keine taktische Absetzbewegung zu den
    bereitstehenden Fahrzeugen, sondern wir mussten so rasch wie möglich verschwinden, wobei das Gewicht des Verwundeten und sein Zustand zu berücksichtigen waren. Ich wusste nicht, was sich hinter uns im Zielgebiet abspielte, aber das war mir eigentlich auch egal.
    Als wir nach knapp einer halben Stunde die Fahrzeuge erreichten, nahm ich Sarah beiseite. Es hatte keinen Zweck, sich in die Vorbereitungen dieser Leute einmischen zu wollen; wir waren nur Passagiere. Sarah genügte das natürlich nicht.
    »Was ist los?«, zischte sie. »Warum fahren wir noch nicht?«
    Ich deutete auf den hinteren Previa. Die Regs hatten seine Hecktür geöffnet und legten die Sitzlehnen um, damit eine Liegefläche für Glen entstand. Während ich sie beobachtete, fiel mir auf, dass der Lichtschein der Kleinstadt nicht mehr zu sehen war. Meine Vermutung war richtig gewesen: Das
    Zielobjekt hatte eine eigene Notstromversorgung.
    Der Fahrer unseres Wagens holte sich den Schlüssel, öffnete die hintere Tür und ließ uns einsteigen. Ein weiterer Reg saß vorn neben ihm. Er drehte sich zu uns um. »Sobald die anderen fertig sind, fahren wir zum Treffpunkt für Notfälle.«
    Unser Wagen war unbeleuchtet, denn der Fahrer trug schon seine Nachtsichtbrille. Unsere nervöse Spannung war fast mit Händen greifbar. Wir wussten alle, dass wir schleunigst 51
    verschwinden mussten; taten wir das nicht, saß nicht nur Glen in der Scheiße. Ich redete kein Wort mit Sarah; ich sah sie nicht einmal an.
    Endlich fuhr der andere Previa langsam an, und unser Wagen überholte ihn und übernahm die Führung. Es dauerte nicht lange, bis wir eine asphaltierte Straße erreichten. Hinter uns flammten Scheinwerfer auf, und Sarah betrachtete das als Signal, ihren Laptop herauszuholen. Sekunden später flogen ihre Finger in hektischer Eile über die Tastatur. Der Widerschein des Bildschirms beleuchtete ihr verschwitztes, schmutziges Gesicht. Mein Blick fiel von den Karten, Grafiken und arabischen Schriftzeichen auf dem Bildschirm, die mir alle nichts sagten, auf Sarahs tadellos manikürte Finger, die weiter rasend schnell die Tastatur bearbeiteten und sie mit Glens Blut beschmierten.
    Wir rasten zwanzig Minuten lang wie Besessene. Dann
    hielten unsere Fahrer an, um Infrarotfilter vor die Scheinwerfer zu kleben, setzten ihre Nachtsichtbrillen auf und holperten weitere zehn Minuten lang durchs Gelände abseits der Straße.
    Danach hielten wir wieder.
    Das Ticken des Automotors im Leerlauf, das Klappern von Sarahs Fingern auf der Tastatur und das Murmeln, mit dem sie den arabischen Text auf ihrem Bildschirm las, waren die einzigen Geräusche. Aber dann begann ihr Laptop leise zu piepsen.

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