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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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mich zu und umarmte mich zum Abschied.
    Das musste ihr so merkwürdig vorkommen wie mir, denn ich hielt sie etwas auf Abstand. Ich wollte nicht, dass sie meine Pistole spürte.
    Nun kamen auch die beiden anderen herein. Dass sie sich von Sarah und mir verabschieden sollten, interessierte sie weniger als das, was sie im Fernsehen verpassten.
    Josh organisierte das Ganze. »Ihr lauft jetzt rauf und verabschiedet euch von Sarah. Ruft durch die Tür, falls sie noch nicht fertig ist.« Die drei polterten die Treppe hinauf; dann waren ihre lauten Stimmen und Sarahs Antworten zu hören.
    Josh stand mit Maria an der Haustür. Sie hatte offenbar bis heute Nachmittag frei. Gut; ein Problem weniger.
    Es war acht Uhr. Bald würde die Sache verdammt spannend werden. Ich konzentrierte mich in Gedanken ganz darauf, was ich würde tun müssen. Wenigstens trug Josh noch keine Waffe; das tat er in Gegenwart der Kinder nie. Draußen hörte ich Druckluftbremsen zischen.
    »Kinder, der Bus ist da – los, los!« Die drei polterten wieder die Treppe herunter, aber ihre Schritte kamen mir weniger laut vor als mein Herzklopfen, als ich mit einer Hand unter dem Hemd in die Diele hinausging, um sie daran zu hindern, das Haus zu verlassen.
    Dann sahen sie mich dort stehen. »Bye, Nick, bis heute Nachmittag!«
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon, und Josh kam auf dem Weg in die Küche an mir vorbei. »Los, Kinder, holt eure Taschen!«, drängte er. »Der Bus wartet!«
    518
    Durch die offene Küchentür sah ich, wie er den
    Telefonhörer abnahm. Ich stand den Kindern im Weg, als sie sich nach links der Tür zuwandten, die von der Diele in den Fernsehraum führte. Meine Hand fasste nach dem Griff meiner Waffe. Ich wusste, dass die Drohung mit der Pistole wirken würde; kein Vater riskiert etwas, wenn es um das Leben seiner Kinder geht.
    Sarah erschien oben an der Treppe. Auch ihre Hand
    umklammerte den Griff ihrer Pistole. Der schlimmste Fall, den ich mir vorstellen konnte, würde in wenigen Sekunden eintreten. Sie kam die Treppe herunter und hielt ihre Waffe hinter dem Rücken, damit die Kinder sie nicht sahen, wenn sie zufällig in ihre Richtung blickten.
    Ich hielt die Meute auf. »Hey, hey, langsam. Euer Dad telefoniert gerade, um zu erfahren, ob Sarah und ich heute ins Weiße Haus kommen dürfen, um euch singen zu hören.«
    Während die drei sich an der Küchentür zusammendrängten, wechselte ich einen Blick mit Sarah. Sie war schon fast unten in der Diele und steckte ihre Waffe in den Hosenbund zurück.
    »Josh telefoniert gerade«, erklärte ich ihr.
    Sie nickte, und wir folgten Dakota, Kimberly und Tyce in die Küche. Als Josh den Hörer auflegte, fielen die drei sofort über ihn her und wollten wissen, was er erreicht hatte.
    »Okay, alles klar, wir sollen um zehn kommen!«,
    verkündete er strahlend.
    Die Kinder jubelten, und wir jubelten erleichtert mit.
    »Klasse!«, sagte ich ehrlich begeistert. »Vielen Dank, Kumpel. Das hast du gut hingekriegt.«
    Dann fiel Josh ein, dass der Bus wartete. »Was macht ihr überhaupt noch hier? Los, los, raus mit euch!« Er scheuchte sie 519
    vor sich her aus dem Haus.
    Ich hörte Druckluftbremsen zischen, dann gab der Busfahrer Gas und fuhr die Straße entlang davon. Josh kam in die Küche zurück, ließ sich laut seufzend auf einen Stuhl fallen und blickte zu Sarah auf, während er sich Kaffee nachschenkte.
    »Komm zurück, Geri, alles ist vergeben.« Er sah zu mir herüber. »Großartig, was? Ich sag’s euch ehrlich, ich freue mich schon selbst darauf!«
    Sarah lachte – mehr aus Erleichterung als aus irgendeinem anderen Grund.
    »Habt ihr eine Kamera dabei?«, wollte Josh wissen.
    Wir schüttelten beide den Kopf.
    »Kein Problem, wir kaufen unterwegs eine. Ich freue mich schon darauf, mal wieder ins Weiße Haus zu kommen. Mir fehlt die Arbeit im Team, Mann.« Er trank einen großen Schluck Kaffee. »Meine jetzige Arbeit macht mich verrückt, weißt du. Ich muss unbedingt in den aktiven Dienst zurück.«
    Er legte seinen Kopf in den Nacken und leerte den
    Kaffeebecher. »Ich muss noch mal anrufen, damit sie uns einen Parkplatz reservieren. Die Parkerei dort ist ein Albtraum.«
    Sarah stand auf. »Ich packe nur rasch unsere Sachen
    zusammen.«
    Ich folgte ihr zur Treppe hinaus und übergab ihr meine Pistole. »Die kommt in meine Tasche.«
    Als Josh sein kurzes Gespräch beendete, stand ich schon wieder an der Kaffeemaschine. Ich machte eine
    Handbewegung, um zu fragen, ob er noch Kaffee

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