Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
Vom Netzwerk:
davonfuhr, 526
    um zu parken.
    Davy bemühte sich, Konversation zu machen. »Wie war die Herfahrt? Haben Sie lange gebraucht?«
    Ich sah auf meine Armbanduhr. Es war 10.16 Uhr. »Nein, eigentlich nicht, nur etwas über eine Stunde.«
    »Das ist gut. Hat er sich über den Verkehr beklagt?«
    »Er hat die ganze Zeit nur gejammert.«
    Das gefiel Davy Boy. Sein alter Kollege hatte sich offenbar nicht im Geringsten verändert.
    Joshs schwarzer Dodge fuhr an uns vorbei, um zu dem Tor zu gelangen, das auf die West Executive Avenue hinausführte.
    Auch wir waren dorthin unterwegs, allerdings würden wir zuerst die Sicherheitskontrolle im Wachlokal passieren müssen. Josh hielt vor dem massiven schwarzen Eisentor, das sich automatisch vor ihm öffnete. Links davon befand sich das Wachlokal mit einem Drehkreuz und einer Sicherheitsschleuse wie auf Flughäfen. Aus einiger Entfernung glich es einem modernen Gewächshaus aus Kunststoff und Glas, aber als wir näher herankamen, sah ich, dass die weiße Farbe Stahlstreben verbarg und das Panzerglas so dick war, dass die Bewegungen dahinter nur undeutlich zu erkennen waren.
    Als das Tor sich hinter dem Pick-up schloss, sah ich Josh ungefähr fünfzig Meter weiter auf der linken Seite vorwärts einparken, bis die Vorderräder den Gehsteig berührten.
    Rechts von uns brandete Beifall auf, in den sich das aufgeregte Kreischen zahlreicher Kinderstimmen mischte; beides kam aus dem großen Zelt, das im rückwärtigen Teil des Gartens des Weißen Hauses errichtet worden war. Davy grinste. »Da sind ungefähr zweihundert drin. Sie üben schon den ganzen Morgen.« Als der Applaus anhielt, verzog er das 527
    Gesicht. »Na ja, wenigstens finden die sie gut.«
    Nachdem wir durch das Fußgängertor im Zaun gegangen
    waren, uns nach rechts gewandt hatten und nun vor der Sicherheitsschleuse standen, war das Innere des Wachlokals deutlicher zu erkennen. Unmittelbar hinter dem Metalldetektor befand sich das Drehkreuz. Die Tür des Wachlokals öffnete sich, und einer der beiden Männer, die ich darin gesehen hatte, trat ins Freie. Das Drehkreuz summte elektrisch, als Josh herauskam, um sich zu uns zu gesellen. Der Wachmann war ein ziemlich dicker Weißer, den ich auf Anfang vierzig schätzte. Seine Secret-Service-Uniform bestand aus einem frisch gebügelten weißen Hemd mit schwarzer Krawatte, einer schwarzen Hose mit gelben Biesen, schwarzen Halbschuhen und einem schwarzen Lackledergürtel, an dem er seine Pistole und zwei Reservemagazine trug. Er konnte es kaum erwarten, Josh zu begrüßen.
    »Hier scheint’s ja ziemlich schlimm zu stehen, wenn sie dich zurückholen!«
    Josh lachte nur; er musste die Sprüche dieses Mannes offenbar schon seit Jahren aushalten, denn er zeigte ihm den Finger, während er antwortete: »Ich soll hier alle
    rausschmeißen, die nichts taugen – nimm dich also in Acht, Lahmarsch.«
    Auch Davy mischte sich in diese scherzhaft gemeinte
    Unterhaltung ein, bei der sich der Dicke mehrmals auf den Bauch klatschte. Als unbeteiligte Zuhörer hielten Sarah und ich den Mund und konzentrierten uns darauf, beeindruckt zu wirken, weil wir dem Amtssitz des mächtigsten Mannes der Welt so nahe waren.
    Ich stellte fest, dass Lahmarsch und ein jüngerer Schwarzer, 528
    der im Wachlokal geblieben war, auch für eine Reihe von Funkgeräten und Überwachungsbildschirmen zuständig waren.
    Davy holte sich ein Schreibbrett und machte sich daran, die Vordrucke für die Ausstellung von Besucherausweisen
    auszufüllen. »Ihr Familienname, Nick?«
    »Stone.« Da wir mit Josh zusammen waren, blieb mir nichts anderes übrig, als die Frage wahrheitsgemäß zu beantworten.
    »Okay, S-t-o-n-e.« Danach folgte eine kurze Pause, bis er das hingeschrieben hatte. »Und Sarah?«
    »Darnley.«
    Er runzelte die Stirn, und sie buchstabierte ihm den Namen, während sie ihre neue Brille mit einem Papiertaschentuch putzte. »Okay, jetzt unterschreiben Sie mir bitte hier und hier.«
    Die erste Unterschrift war für den Besucherausweis, die zweite fürs Besucherbuch bestimmt. Nach uns trug auch Josh sich ein. Davy gab das Schreibbrett dem Wachmann zurück, der Sarah und mir unsere Besucherausweise gab. Lahmarsch lächelte Sarah dabei an. »Sie wollen sich doch nicht etwa von diesen beiden Typen herumführen lassen?«
    »Ich bin vorerst auf sie angewiesen, fürchte ich.«
    Er schüttelte grinsend den Kopf. »Wirklich gut kennen die beiden hier nur die Kantine. Sie werden den ganzen Tag Kaffee trinken und Doughnuts

Weitere Kostenlose Bücher