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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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noch eine Einmalkamera kaufen wollten. Nach fünfundzwanzig Minuten befanden wir uns endlich wieder auf dem Jefferson Davis Highway und näherten uns dem
    Pentagon. Josh fuhr jedoch nicht daran vorbei, sondern bog nach rechts auf eine Brücke über den Potomac River ab. Nun produzierte er sich als Fremdenführer. »Das dort drüben links ist das Jefferson Memorial, und weiter vorn kommt das Lincoln Memorial. Sarah, wenn ihr nächstes Mal nach
    Washington kommt, musst du bei Sonnenuntergang mit Nick zum Reflecting Pool fahren; wie sich die Sonne im Wasser spiegelt, ist echt romantisch – wie im Kino!«
    Wir hatten reichlich Zeit, die Aussicht zu genießen, denn der Verkehr staute sich bis halb über die Brücke. Irgendwann erreichten wir die 14th Street und fuhren auf dieser Straße, die den breiten Grünstreifen der National Mall, die sich vom Kapitol bis zum Lincoln Memorial am Potomac erstreckt, genau in der Mitte durchschneidet, nach Norden weiter.
    Nachdem wir die Mall überquert hatten, bogen wir noch einige Male ab, bis Josh sagte: »Da steht er also – der Hort alles Bösen.« Wir fuhren am Ziel vorbei und ließen es links liegen. »Wegen der Einbahnstraßen müssen wir eine ganze 524
    Runde drehen. Aber das ist in Ordnung, denn auf diese Weise bekommt ihr das Weiße Haus von allen Seiten zu sehen.«
    Sobald wir unsere Runde entgegen dem Uhrzeigersinn
    beendet hatten, befanden wir uns in der 17th Street. Das Weiße Haus mit seiner berühmten Fassade war nach Norden
    ausgerichtet und stand zwischen zwei Parks: dem Lafayette Park, der zum Fußgängerbereich vor dem Regierungssitz gehörte, seit die Pennsylvania Avenue für den
    Durchgangsverkehr gesperrt war, und der an die Mall
    angrenzenden Ellipse, die anscheinend zu einem riesigen Parkplatz für Besucher und Angestellte des Weißen Hauses umfunktioniert worden war.
    Das Weiße Haus stand zwischen dem Old Executive Office im Westen und dem Schatzamt im Osten. Zwischen diesen Gebäuden und dem Regierungssitz verlief je eine Straße; beide waren jedoch für den Durchgangsverkehr gesperrt. Während die West Executive Avenue auch für Fußgänger gesperrt war, blieb die East Executive Avenue offen, damit Besucher den Ostflügel des Weißen Hauses erreichen konnten.
    Wir bogen links ab und fuhren langsamer, fast im
    Schritttempo weiter. Auf dem Gras der Ellipse parkten lange Reihen von Autos, zwischen denen zehn oder elf gelbe Schulbusse standen.
    Josh setzte wieder seinen Blinker. Die Straße hatte
    ursprünglich vom Weißen Haus weggeführt, war aber seither abgesperrt worden, um einen weiteren Parkplatz zu schaffen.
    Wir fuhren am Tor zur West Executive Avenue vorbei und hielten an der Einfahrt zum State Place. Josh ließ sein Fenster herunter und streckte seine Hand ins Freie. »Hallo!«
    Ein Mann in einem grauen Einreiher mit rötlicher Krawatte, 525
    der am Tor gewartet hatte, hob grüßend die Hand und kam auf uns zugeschlendert.
    »Davy Boy! Endlich sehen wir uns mal wieder!«
    »Josh, alter Junge, freut mich, dich zu sehen!«
    Während die beiden sich begrüßten, wechselten Sarah und ich einen besorgten Blick. Wir hatten beide die gleiche Sorge: Würde dieser Kerl uns etwa ständig begleiten?
    »Wie sieht’s aus, Davy, hast du einen Platz für mich?«
    Davy kam weiter auf unseren Pick-up zu. Ich konnte jetzt seine Krawatte erkennen: lauter kleine Dalmatiner auf rotem Untergrund. »Hey, am besten parkst du einfach zwischen den Dienstfahrzeugen an der West Executive Avenue.«
    Als wir ausstiegen, legte Josh seinem Kollegen Davy einen Arm um die Schultern. »Komm, ich möchte dich mit meinen englischen Freunden bekannt machen. Das hier ist Sarah.« Die beiden schüttelten sich die Hand. »Und das hier ist Nick.«
    Wieder ein Händedruck.
    »Hey. Freut mich, Sie kennen zu lernen. Willkommen.«
    Davy war Mitte dreißig und sehr offen und freundlich.
    Außerdem war er groß und durchtrainiert, sah sehr gut aus und hatte ein strahlend weißes Lächeln. Wäre er nicht beim Secret Service gewesen, hätte er als der Diät-Coke-Mann viel Geld verdienen können.
    Davy hatte schon alles vorbereitet. »Ich bringe Sie zum Wachlokal, lasse Ihnen Besucherausweise ausstellen und nehme Sie mit rein. Wie Sie wissen, stehen wir heute etwas unter Druck, aber wir tun für Sie, was wir können.«
    Sarah und ich bedankten uns überschwänglich, während wir in Davys Begleitung weitergingen. »Ich komme gleich nach!«, rief Josh, bevor er einstieg, seine Tür zuknallte und

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