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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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und wurden durch weitere Stromkabel versorgt.
    Die ganze Szene erinnerte an den Drehort eines
    Hollywoodfilms.
    Jenseits dieses Heerlagers war ein weiteres Wachlokal zu sehen, das vermutlich am Presseeingang an der Pennsylvania Avenue stand. Draußen vor dem Zaun drängten sich Horden von Touristen mit Kameras und Videokameras, um das Weiße Haus zu fotografieren und zu filmen. Sie schienen alles aufzunehmen, was sich bewegte – vermutlich in der Hoffnung, irgendeinen Prominenten zu erwischen, mit dem sie zu Hause angeben konnten. Gelang es Sarah und mir nicht, den
    geplanten Anschlag zu verhindern, würde die Polizei
    wahrscheinlich in einigen Stunden an sie appellieren, ihre Aufnahmen zur Verfügung zu stellen.
    Während wir vor dem Fußgängertor warten mussten, spielte Davy weiter den Fremdenführer. Hier entstand ein kleiner Stau, weil ERT-Angehörige und uniformierte Secret-Service-532
    Leute die Ausweise aller Personen kontrollierten, die den Durchgang passieren wollten. »Das Weiße Haus besteht eigentlich aus drei Hauptteilen. Aus dem Ostflügel …« – er deutete auf den entferntesten Teil des Hauptgebäudes; wir sahen pflichtbewusst hin, aber ich konzentrierte mich mehr darauf, die Gesichter der Fernsehteams abzusuchen – »… und dem Executive Mansion, dem in der Mitte liegenden Amtssitz des Präsidenten. Das ist der Teil, der immer im Fernsehen gezeigt wird. Wie Sie sehen, findet die Zeremonie unmittelbar davor auf dem Rasen statt. Die Kinder treten vor diesem Podium auf.«
    Auf dem Podium standen mehrere Stuhlreihen und zwei
    Rednerpulte mit dem Präsidentenwappen. An Fahnenmasten wurden die Flaggen Israels, Palästinas und der Vereinigten Staaten gehisst. Die ganze Szenerie wirkte idyllisch.
    Sarah beobachtete die Touristenhorden, die ihre
    Videokameras durch die Stäbe des schmiedeeisernen Zauns steckten. »Ist es denn nicht gefährlich, wenn diese Leute so dicht ans Weiße Haus herankommen?«
    Davy schüttelte den Kopf. »Nein, die Pennsylvania Avenue wird ohnehin bald abgesperrt.« Er deutete auf unsere Seite des Gebäudes. »Dies hier ist der Westflügel, der vor allem für Verwaltungszwecke gebraucht wird – und wie Sie sehen für Pressekonferenzen.« Er nickte zu den Fernsehteams hinüber.
    Wir folgten seinem Blick und nutzten diese Gelegenheit, uns die Fernsehleute genau anzusehen. Ich sah niemanden, der auch nur im Entferntesten an unsere Zielpersonen erinnert hätte. Außerdem waren diese Leute keine Reporter, sondern Techniker, die damit beschäftigt waren, ihre Kameras richtig aufzustellen. Wir mussten also weiter die aufmerksamen 533
    Touristen spielen.
    »Das Oval Office liegt im Westflügel, nicht im Executive Mansion«, fuhr Davy fort. »Deshalb kriegen diese Leute …«, seine Handbewegung umfasste die Menge am Zaun, »… ihn nie zu sehen. Sie suchen immer den falschen Gebäudeteil ab –
    und noch dazu von der falschen Seite. Das Oval Office führt dort hinaus, wo jetzt die Kinder auf ihren Auftritt warten.«
    Wir rückten langsam zur Ausweiskontrolle vor. Josh und Davy winkten immer wieder Leuten zu, die sie kannten. Dann traten wir zur Seite, um eine Gruppe von modisch gekleideten Männern und Frauen durchs Tor auf die West Executive Avenue zu lassen. Eine der Frauen erkannte Josh. »Oh, hallo, Mr. D’Souza! Was führt Sie nach Washington?«
    Josh, der auffällig freundlich lächelte, trat ein paar Schritte mit ihr zur Seite. Wir warteten geduldig, damit er sich kurz mit ihr unterhalten konnte. Ich hörte, wie er erzählte, dass seine Kinder an der heutigen Zeremonie teilnehmen würden. Dann fiel Sarah plötzlich etwas ein. »Gott, die Kamera! Die hab ich im Wagen vergessen!«
    Josh, der ihren Ausruf mitbekommen hatte, sah zu ihr hinü-
    ber. »Hey, kein Problem, ich hole sie gleich.«
    Aber Sarah wollte nicht, dass er sein Gespräch abbrechen musste. »Nein, nein, ich hole sie mir selbst.« Sie streckte ihre Hand aus, und Josh legte die Autoschlüssel hinein.
    An die verdammte Kamera hatte ich auch nicht gedacht.
    Dabei brauchten wir sie dringend für unsere Rolle als Touristen, die hier ein einmaliges Besichtigungsprogramm absolvierten. Josh warf mir einen Blick zu, als halte er mich für geistig minderbemittelt. »Jetzt wissen wir, wer von euch schlauer ist!« Dann wandte er sich wieder seiner
    534
    Gesprächspartnerin zu.
    Wir warteten, bis Sarah mit der Kamera in der Hand zu uns zurückgelaufen kam; dann setzte Davy seine Führung fort.
    »Kommen Sie, ich zeige Ihnen

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