Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel
Besprechung kommen.
Wir erreichten den Fuß der Treppe, die unter dem
nördlichen Säulenvordach ins Executive Mansion hinaufführte.
Davy zeigte auf das Podium auf dem Rasen, an dem noch gearbeitet wurde, und nickte zur Pennsylvania Avenue hinüber. »Die Fotografen stehen auf dieser Seite des Podiums, 537
während die Fernsehleute von dem Platz aus berichten, an dem wir vorbeigekommen sind.« Wir nickten beide scheinbar sehr interessiert, was nicht schwierig war. Nur Joshs Begeisterung hielt sich in Grenzen. »Wohin jetzt?«, fragte er Davy.
»Wollt ihr die Bowlingbahn sehen?«
Wir gingen am Executive Mansion vorbei zum Ostflügel weiter. Die Zufahrt, der wir folgten, begann an dem Wachlokal für Medienvertreter und führte in weitem Bogen nach rechts über den Rasen zu einem weiteren Kontrollpunkt. Ein ERT-Mann ging von einer Reihe schwarzer Chevy-Pick-ups, die entlang der Zufahrt parkten, auf diesen Posten zu. Ihre roten und blauen Blinkleuchten, die dunkel getönten Scheiben und ihre Funkantennen erinnerten mich daran, dass es im Umkreis von zweihundert Metern vermutlich mehr Waffen gab, als Jim’s Gunnery in Fayetteville pro Jahr verkaufte. Wir würden aufpassen müssen, dass wir nicht ins Kreuzfeuer gerieten, wenn das Wachpersonal die Attentäter zu stellen versuchte.
Jetzt konnten wir die ganze untere Gebäudefront jenseits der Treppe überblicken. Mir fiel unwillkürlich die Farbe auf. Sie war nicht weiß, sondern cremefarben, und blätterte an einigen Stellen ab. Wir gingen weiter und stiegen eine kurze Treppe hinab, die unter das Bodenniveau führte. Unten drehte Davy sich um und ging rückwärts, damit er uns ansehen konnte, während er weitersprach. »Dies ist der Teil, den das Publikum nicht zu sehen bekommt«, erklärte er uns.
Wir zogen die Köpfe ein, um unter mehreren riesigen
Lüftungsrohren hindurchzugehen.
»Das hier ist in Wirklichkeit das Erdgeschoss«, fuhr Davy fort. »Hinter dieser Mauer liegen einige Staatsräume wie der Raum für Diplomatenempfänge, der China Room und so
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weiter.« Er deutete zu Boden. »Aber darunter wird’s erst richtig interessant … im Keller ist am meisten los. In Wirklichkeit gibt es zwei Kellergeschosse mit Bowlingbahn, Toiletten und Werkstätten aller Art. Dort unten gibt’s sogar einen Atombunker.« Ein Blick nach rechts zeigte mir die Fenster von Räumen, die tiefer als der Rasen und die Auffahrt des Weißen Hauses lagen.
Wir kamen zu einer zweiflügeligen weißen Fenstertür.
Tatsächlich war sie eher grau als weiß. Man merkte, dass dahinter der Verwaltungsbereich begann. Davy hielt Sarah und mir die Tür auf. Josh kam hinterher.
Hier befanden wir uns unter der Haupttreppe. Uns
gegenüber arbeitete das Team des Übertragungswagens unter dem Adlerauge eines als Aufpasser abgestellten ERT-Manns.
Davy winkte ihm zu. »Hi, Jeff, freut mich, dich zu sehen, Mann.«
Davy führte uns zu einer Tür neben dem zweiten Eingang, durch die alle Kabel verschwanden. Dahinter lag ein ungefähr vier Meter breiter Gang mit polierten Fliesen und cremeweiß gestrichenen Wänden, die mit unzähligen Schichten Lackfarbe bedeckt waren. Auf diesem Gang roch es nach Essen, und der Putz war an vielen Stellen zerschrammt oder abgeplatzt, wo Essenswagen, von denen einer in der Nähe des Eingangs abgestellt war, bei Gegenverkehr die Wände gestreift hatten.
Wir folgten den Kabeln, kamen an einem Aufzug und einer Treppe vorbei, die links von uns nach oben führten, und gingen durch eine weitere Tür. Dahinter lag eine völlig andere Welt.
Wir betraten eine luxuriöse Umgebung mit Parkettboden, marmorverkleideten Wänden und Kronleuchtern, die von hohen Deckengewölben herabhingen. Der Essensgeruch war 539
natürlich verschwunden. Nach links war uns die Sicht durch zwei braune Wandschirme versperrt, die den Korridor
blockierten. Davy und Josh begrüßten den ERT-Mann und die beiden Secret-Service-Agenten, die hier Dienst taten. Einer dieser beiden trug eine blaue Krawatte mit Golfern in verschiedenen Schlaghaltungen; die gelbe Krawatte des anderen war mit kleinen Doppeldeckern übersät.
»Dies ist der Zentralkorridor«, erklärte uns Davy. »Er ist im Augenblick abgetrennt, weil der Präsident später hier vorbeikommen wird. Er will diesen ganzen Kabelsalat nicht sehen.« Dabei zeigte er auf die Stromkabel, die sich übers Parkett schlängelten.
Sarah wollte mehr wissen. »Warum, was passiert hier? Ich dachte, alles fände draußen auf dem Rasen statt?«
Zwei
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