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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Operations Training Section – war das ein Scheißjob für einen Mann, der in Washington immer mittendrin gewesen war. Und zwei Monate nachdem seine Frau ihn verlassen hatte, wurden seine Freunde Kevin und Marsha mitsamt ihrer zweiten Tochter Aida
    ermordet, und Josh fand sich als Testamentsvollstrecker wieder
    – gemeinsam mit einem ihm völlig unbekannten Briten namens Nick Stone.
    Wir verwalteten gemeinsam Kellys Treuhandfonds und
    bemühten uns, ihr Elternhaus zu verkaufen. Aber wer wollte schon ein Haus, in dem eine ganze Familie abgeschlachtet worden war? Der Bauträger versuchte uns auszutricksen und sich das Grundstück wieder unter den Nagel zu reißen. Die Versicherung wollte Kelly mit einer Einmalzahlung abfinden, weil das billiger als eine Rente bis zu ihrer Volljährigkeit gewesen wäre. Die einzigen Leute, die Geld bekamen, waren die Anwälte. Irgendwie erinnerte mich das alles an meine 67
    Scheidung.
    Ich wandte mich ihm zu. »Freut mich echt, dich zu sehen, Kumpel.«
    Josh erwiderte mein Lächeln. »Mich auch, Kumpel. « Sein komischer Akzent klang eher australisch als englisch.
    Vielleicht lief die Fernsehserie Neighbours auch in Virginia, wo er jetzt lebte.
    Mehr gab es eigentlich nicht zu sagen. Ich fand Josh sympathisch, und wir hatten verdammt viel gemeinsam, aber das war bereits alles. Seit Euan sich als Verräter erwiesen hatte, war ich entschlossen, mich nie wieder auf eine Freundschaft einzulassen, sondern es bei Bekanntschaften bewenden zu lassen. Aber mit Josh war das vielleicht etwas anderes.
    »Weil wir gerade von Scheiß reden«, sagte ich, »wie kommt ihr mit dem Quilt voran? Wie ich gestern Abend gehört habe, sind die Kinder ganz begeistert davon.«
    Josh verdrehte die Augen. »Mann, das ist der reinste Albtraum! Zwei Monate Hektik, und die Kinder sind so high, als hätten sie Drogen genommen.«
    Ich musste lachen. Obwohl ich das Projekt am Telefon verfolgt hatte, wusste ich, dass Josh diese Gelegenheit nutzen würde, mir sein Leid zu klagen. »Besprechungen,
    Besprechungen über Besprechungen, Nähkurse,
    Diskussionsgruppen … überall muss ich mit hin. Dieser verdammte Quilt beherrscht seit zwei Monaten mein Leben!«
    In Washington, D.C. würde ein Gipfeltreffen zwischen Israelis und Palästinensern stattfinden. Clinton wollte als großer Staatsmann in die Geschichte eingehen, indem er ein Friedensabkommen vermittelte, und irgendjemand war auf die 68
    glänzende Idee gekommen, zur Feier dieses Ereignisses den größten Friedensquilt der Welt nähen zu lassen. In ganz Amerika nähten Kinder wie verrückt, um zu den Auserwählten zu gehören, die ihr Werk auf dem Rasen vor dem Weißen Haus präsentieren durften.
    »Ich meine«, sagte Josh, »hast du eine Vorstellung davon, wie viele Stiche man braucht, um ein einziges beschissenes kleines Stück Stoff anzunähen?«
    »Keine Sorge«, beruhigte ich ihn. »Die Veranstalter machen eine Fernsehwerbung für Coke daraus, und dann seid ihr alle reich.«
    Der Bootsmann rief uns. »Hey, ihr beiden! Kommt runter und holt eure Rationen, sonst baumelt ihr von der Rahnock!«
    »Aye, aye, Sir!«
    »Ich höre nichts. Was habt ihr gesagt?«
    Josh nahm Haltung an, als stehe er bei der 82nd Airborne auf dem Exerzierplatz, und brüllte: »SIR – AYE AYE – SIR!«
    Der alte Knabe, der die Big Issue verkaufte, begann johlend Beifall zu klatschen, aber ich wusste nicht recht, ob dem Bootsmann diese Konkurrenz gefiel. Josh holte sich seine Ration, setzte sich zwischen seine Kinder und versuchte, ihnen etwas von ihren Papptellern zu klauen.
    Ich holte mir ebenfalls meine Ration: echt elisabethanische Nuggets, Doughnuts und Piraten-Cola. Auf dem
    Hochbahngleis hinter uns ratterte ein Zug vom Bahnhof London Bridge vorbei, die Glocken der nur fünfzig Meter von uns entfernten Southwark cathedral schlugen dröhnend laut, um zu verkünden, dass es 10.30 Uhr war, und ich fragte mich zum millionsten Mal, wie ich in diesen ganzen Schlamassel hineingeraten war. Josh hatte mir erzählt, er sei immer gern mit 69
    seinen Kindern zusammen gewesen, aber bis seine Frau abgehauen sei, habe er nie geahnt, was für ein Stress es sei, sich dauernd um sie kümmern zu müssen. Was mich betraf, war ich liebend gern mit Kelly, zusammen – aber der Gedanke, für sie verantwortlich zu sein, war erschreckend. Auf emotionalem Gebiet war ich eben ein Anfänger.
    Mein Geburtstagskind hielt Hof und erzählte Joshs Kindern vom Internatsleben. »Letzte Woche habe ich zwanzig Pence

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