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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Aber ich hatte eine weitere Frage. »Warum bitten Sie nicht die Amerikaner um
    Unterstützung? Mit ihren Mitteln könnten sie Sarah weit schneller aufspüren.«
    Sie seufzte. »Ich dachte, ich hätte klar genug zum Ausdruck gebracht, dass diese Sache schnell und möglichst
    unkompliziert geregelt werden muss.« Sie sah zu Lynn hinüber, als wolle sie ihn auffordern, mir nähere Erläuterungen zu geben.
    Colonel Lynn räusperte sich, bevor er sich mir zuwandte.
    »Wir möchten vorläufig noch keine amerikanischen
    Dienststellen einschalten. Bisher ist nicht einmal unsere Botschaft informiert. Wie Sie sich denken können, ist’s ein bisschen peinlich, dass eine unserer Mitarbeiterinnen im Gastland verschwunden ist. Vor allem jetzt, wo Netanjahu und Arafat zum Gipfeltreffen in Wye in den Vereinigten Staaten sind.« Er machte eine Pause. »Finden Sie sie nicht, müssen wir 106
    die Amerikaner benachrichtigen, damit sie aktiv werden können. Die Lage ist ernst, Nick. Diese Sache könnte uns in schlimme Verlegenheit bringen.«
    Erst hatte ich den präzisesten Auftrag meiner bisherigen Laufbahn erhalten, und jetzt wurde er auch noch präzise begründet. Lynn wirkte sichtlich besorgt. »Wir müssen sie so schnell wie möglich aufspüren, Nick. Aber davon darf niemand erfahren. Niemand , verstanden?«
    Ich hasste es, wenn diese Leute »wir« sagten. Sie saßen in der Scheiße, und auf einmal hieß es »wir«. Ging die Sache jedoch irgendwie schief, würde ich die Verantwortung allein tragen müssen.
    Aber ich beschloss, mich nicht aufzuregen. »Brauchen Sie deshalb einen K – um das Unternehmen notfalls abstreiten zu können?«
    Er nickte.
    »Wieso schicken Sie mich?«, fragte ich. »Ist das nicht ein Job für Ihren Sicherheitsdienst? Der kennt sich mit
    Nachforschungen aus. Für mich sind sie völliges Neuland.«
    »Dies ist keine Sache, von der im Dienst noch mehr Leute erfahren sollen«, sagte Elizabeth gereizt. »Ich wollte speziell Sie mit dieser Aufgabe betrauen, Mr. Stone, denn ich glaube, dass Sie Sarah besser kennen als die meisten.«
    Ich bemühte mich weiter, mir keine Gefühlsregung
    anmerken zu lassen. Elizabeth hatte wissend gelächelt, während sie das sagte. Scheiße. Ich machte ein scheinbar verständnisloses Gesicht. »Ich kenne sie, falls Sie das meinen, und ich habe mit ihr zusammen gearbeitet, aber das ist eigentlich schon alles.«
    Sie neigte den Kopf leicht zur Seite. Sie wusste, dass ich 107
    log. »Tatsächlich? Wie ich gehört habe, ist Ihre Beziehung zu ihr etwas enger gewesen. Ich habe sogar gehört, der Grund für Ihre Scheidung nach Ihrem Ausscheiden aus dem Militärdienst sei einzig und allein Ihre Beziehung zu Sarah Greenwood gewesen. Oder täusche ich mich da?«
    Sie hatte Recht, und ich verstand jetzt, warum ihre Wahl auf mich gefallen war: Die beiden hatten mich ausgewählt, weil sie mir zutrauten, Sarah so gut zu kennen, dass ich eine Chance hatte, sie zu finden. Sie befürchteten einen Großbrand und wollten mich als ihren Red Adair einsetzen. Zum Teufel damit!
    Ich war nicht so dämlich, mich auf dieses ungewisse
    Unternehmen einzulassen. »Das wird nicht funktionieren«, wandte ich ein. »Amerika ist ein verdammt großes Land, und was soll ich dort allein ausrichten können? Ich habe sie endlos lange nicht mehr gesehen, und unsere Beziehung ist nie sonderlich eng gewesen. Was könnte ich dort drüben
    erreichen? Welchen Zweck hätte es, sich überhaupt ins Flugzeug zu setzen?«
    Lynn beugte sich nach vorn, um nach den Henkeln meiner Reisetasche zu greifen. »Sie werden hinfliegen. Sie werden mit Nachforschungen beginnen, um sie zu finden. Tun Sie das nicht, wandern Sie ins Gefängnis, fürchte ich.«
    Ich hätte am liebsten gesagt: »Hören Sie, das ist meine Methode, wenn ich Leuten drohen will. Fällt Ihnen wirklich nichts Besseres ein?« Aber ich hatte die Erfahrung gemacht, dass es manchmal besser war, die Klappe zu halten, und wie sich herausstellte, war das in diesem Fall sehr angebracht.
    Lynn hielt jetzt meine Reisetasche auf den Knien.
    »Billigen Sie uns wenigstens etwas Intelligenz zu, Nick.
    Glauben Sie wirklich, dass wir nicht genau wissen, was letztes 108
    Jahr passiert ist?«
    Mein Magen verkrampfte sich, und ich wusste, dass mir hektische Röte ins Gesicht stieg. Aber ich versuchte Ruhe zu bewahren, während ich abwartete, was Lynn noch sagen würde.
    »Nick, Ihre Version der Ereignisse lässt interessante Details aus, von denen jedes einzelne Sie hinter Gitter bringen

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