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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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nirgends eine Waschmaschine, hatte aber auch keine erwartet.
    Sarah würde ihr Zeug waschen lassen, um es frisch gebügelt und nach Weichspüler duftend zurückzubekommen.
    Das Schlafzimmer war ohne den begehbaren Kleiderschrank ungefähr viereinhalb mal sechs Meter groß, aber die einzigen Möbel in diesem Raum waren ein riesiges französisches Bett und eine auf dem Teppichboden stehende Nachttischlampe.
    Die Steppdecke war zurückgeschlagen, als sei Sarah eben aufgestanden. Die reinweiße Bettwäsche passte genau zu den ebenfalls weißen Wänden. Auf dem Bett lagen zwei
    Kopfkissen, von denen aber nur eines benutzt zu sein schien.
    Auch hier hingen keine Bilder an den Wänden, und die Jalousien der beiden Fenster waren geschlossen. Sarah musste eilig aufgestanden und zur Arbeit gefahren sein – oder ihr Schlafzimmer hatte immer so ausgesehen.
    Der begehbare Kleiderschrank hatte mit Spiegeln
    verkleidete Schiebetüren. Ich öffnete sie und erwartete, den schwachen Parfümduft einer Frauengarderobe wahrzunehmen, roch zu meiner Überraschung nichts davon und sah sofort, woran das lag. Die zwei Reihen teurer Klamotten steckten alle in Plastikhüllen, wie chemische Reinigungen sie verwenden; sogar ihre Blusen und T-Shirts hingen auf Bügeln. Aus Neugier sah ich mir ein paar Etiketten an und fand Armani, Joseph, Donna Karan und weitere Nobelmarken. Auf der Ablage über den Kleiderstangen sah ich ebenso teures Reisegepäck, zwischen dem keine auffälligen Lücken zu erkennen waren.
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    Unter einem beleuchteten Wandspiegel stand ein kleiner Wäscheschrank mit fünf oder sechs Schubladen. Die oberste stand offen; ich sah hinein und stellte fest, dass sie BHs und Slips enthielt, die ebenfalls sehr teuer aussahen. Ihre unglaublich vielen Schuhe standen in zwei ordentlichen Reihen an der rechten Schrankwand: elegante Pumps zur Abendgarderobe, Sandalen, Sommerschuhe, Winterstiefel und ein Paar Sportschuhe.
    Links auf dem Schrankboden stand ein alter Schuhkarton.
    Ich bückte mich und nahm den Deckel ab. Obenauf lag eine Karte mit Picassos berühmter Friedenstaube, dann kamen alte Geburtstags- und Weihnachtskarten. Als ich sie durchblätterte, entdeckte ich ein Foto, das Sarah vor einem bewaldeten Hintergrund mit einem großen, gut aussehenden Mann zeigte, der ihr einen Arm um die Schultern gelegt hatte. Beide trugen Trekkingkleidung und lachten fröhlich in die Kamera. Der Mann war vermutlich Jonathan – allerdings noch in
    glücklicheren Zeiten.
    Sarah sah etwas älter aus als bei unserem Einsatz in Syrien; ihr dunkelbraunes glattes Haar hatte drei Jahre Zeit gehabt, wieder zu wachsen, und sie trug es jetzt schulterlang und mit Stirnfransen über ihren großen dunklen Augen. Sie war so schlank wie früher und sah noch immer fantastisch aus, als sie mich auf diesem Foto mit ihrem strahlenden, fast kindlichen Lächeln anzusehen schien. Ich merkte, dass ich ihren Begleiter anstarrte und mir wünschte, ich stünde an seiner Stelle, bevor ich das Foto wieder in den Karton fallen ließ. Ich nahm ihn mit ins Schlafzimmer und ließ mich aufs Bett fallen. Es roch nach frischer Bettwäsche.

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    In diesen beiden ersten Monaten waren wir von Pakistan aus immer wieder in Afghanistan gewesen – leider erfolglos. Die Mudschaheddin hatten es trotz ihrer Stammesfehden geschafft, eine Großoffensive zu beginnen, und erzielten damit
    beachtliche Erfolge gegen die Russen. Im Augenblick hatte niemand Zeit für Verhandlungen mit uns, deshalb zogen wir uns vorläufig zurück, machten Urlaub und warteten die weitere Entwicklung ab. Wir konnten nur hoffen, dass eine
    unternehmerisch veranlagte Rebellengruppe einen
    Hubschrauberplatz angreifen und uns ein paar Mi-24 besorgen würde.
    Sarah und ich hätten wie die drei anderen in England Urlaub machen können, aber sie wollte zum Trekking nach Nepal, und ich kannte das Land von früher recht gut. Wir ergänzten uns hervorragend: Sie zeigte mir die historischen und
    buddhistischen Sehenswürdigkeiten, und ich zeigte ihr die Bars und Nachtlokale, in denen ich als junger Infanterist bei den Gurkhas, zu denen ich im Rahmen eines Austauschprogramms abkommandiert worden war, mein Geld gelassen hatte. Das war für beide sehr lehrreich.
    In der ersten Woche, die wir in Katmandu verbrachten, bevor wir zu unserer einwöchigen Trekkingtour nach Pokhara flogen, passierte es dann. Sarah hatte angefangen, sich über meinen Akzent lustig zu machen: Ich nannte es Hackney
    ‘ackney, und sie nannte es Hackerney.

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