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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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den das Publikum nicht zu sehen bekommt«, erklärte er uns.
    Wir zogen die Köpfe ein, um unter mehreren riesigen Lüftungsrohren hindurchzugehen.
    »Das hier ist in Wirklichkeit das Erdgeschoss«, fuhr Davy fort. »Hinter dieser Mauer liegen einige Staatsräume wie der Raum für Diplomatenempfänge, der China Room und so weiter.« Er deutete zu Boden. »Aber darunter wird’s erst richtig interessant . im Keller ist am meisten los. In Wirklichkeit gibt es zwei Kellergeschosse mit Bowlingbahn, Toiletten und Werkstätten aller Art. Dort unten gibt’s sogar einen Atombunker.« Ein Blick nach rechts zeigte mir die Fenster von Räumen, die tiefer als der Rasen und die Auffahrt des Weißen Hauses lagen.
    Wir kamen zu einer zweiflügeligen weißen Fenstertür. Tatsächlich war sie eher grau als weiß. Man merkte, dass dahinter der Verwaltungsbereich begann. Davy hielt Sarah und mir die Tür auf. Josh kam hinterher.
    Hier befanden wir uns unter der Haupttreppe. Uns gegenüber arbeitete das Team des Übertragungswagens unter dem Adlerauge eines als Aufpasser abgestellten ERT-Manns. Davy winkte ihm zu. »Hi, Jeff, freut mich, dich zu sehen, Mann.«
    Davy führte uns zu einer Tür neben dem zweiten Eingang, durch die alle Kabel verschwanden. Dahinter lag ein ungefähr vier Meter breiter Gang mit polierten Fliesen und cremeweiß gestrichenen Wänden, die mit unzähligen Schichten Lackfarbe bedeckt waren. Auf diesem Gang roch es nach Essen, und der Putz war an vielen Stellen zerschrammt oder abgeplatzt, wo Essenswagen, von denen einer in der Nähe des Eingangs abgestellt war, bei Gegenverkehr die Wände gestreift hatten.
    Wir folgten den Kabeln, kamen an einem Aufzug und einer Treppe vorbei, die links von uns nach oben führten, und gingen durch eine weitere Tür. Dahinter lag eine völlig andere Welt. Wir betraten eine luxuriöse Umgebung mit Parkettboden, marmorverkleideten Wänden und Kronleuchtern, die von hohen Deckengewölben herabhingen. Der Essensgeruch war natürlich verschwunden. Nach links war uns die Sicht durch zwei braune Wandschirme versperrt, die den Korridor blockierten. Davy und Josh begrüßten den ERT-Mann und die beiden Secret-Service-Agenten, die hier Dienst taten. Einer dieser beiden trug eine blaue Krawatte mit Golfern in verschiedenen Schlaghaltungen; die gelbe Krawatte des anderen war mit kleinen Doppeldeckern übersät.
    »Dies ist der Zentralkorridor«, erklärte uns Davy. »Er ist im Augenblick abgetrennt, weil der Präsident später hier vorbeikommen wird. Er will diesen ganzen Kabelsalat nicht sehen.« Dabei zeigte er auf die Stromkabel, die sich übers Parkett schlängelten.
    Sarah wollte mehr wissen. »Warum, was passiert hier? Ich dachte, alles fände draußen auf dem Rasen statt?«
    Zwei Fernsehtechniker, die von einem ERT-Mann beaufsichtigt wurden, gingen von links nach rechts an uns vorbei. Josh unterhielt sich weiter halb laut mit den beiden Secret-Service-Agenten.
    »Gegen elf Uhr trinken Arafat, Netanjahu und der Präsident im Raum für Diplomatenempfänge Kaffee«, antwortete Davy. Er nickte zu den Technikern hinüber, die jetzt mit einem Kabel zurückkamen. »Diese Jungs installieren eine CNN-Kamera mit Fernbedienung, die das Treffen live überträgt. Die drei Spitzenpolitiker bleiben zwanzig bis dreißig Minuten, bevor sie sich zu einem frühen Lunch begeben.«
    Sarah versuchte den Raum für Diplomatenempfänge zu orten. »Das ist der ovale Raum dort vorn rechts, nicht wahr?«, erkundigte sie sich und zeigte dabei an den Wandschirmen vorbei.
    Davy nickte. »Yeah, und nach dem Lunch sind sie im Blue
    Room. Der ist ebenfalls oval und liegt im Erdgeschoss direkt darüber. Um dreizehn Uhr treten sie dann auf den Rasen hinaus und werden von dem himmlischen Chor empfangen.« Er verzog nochmals das Gesicht, als er an zweihundert nicht sehr tonrein singende Kinder dachte.
    Josh kam wieder zu uns herüber. »Hey, Leute, wir müssen weiter, glaube ich.« Wir verstanden, warum er darauf drängte. Die Secret-Service-Agenten wollten uns so kurz vor der Kaffeepause nicht in der Nähe haben.
    Wir folgten dem Korridor, in dem die Fernsehkabel lagen, nach rechts. Unterwegs zeigte Davy auf die große Doppeltür am Ende des Korridors. »Die führt in den Westflügel mit dem Raum für Pressekonferenzen.« Die Kabel verschwanden durch eine Tür auf der linken Seite des Korridors. Wir wandten uns nach rechts und betraten einen Kellergang, der mit dem vorigen identisch zu sein schien. Auch hier roch es

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