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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Vereinigten Staaten gehisst. Die ganze Szenerie wirkte idyllisch.
    Sarah beobachtete die Touristenhorden, die ihre Videokameras durch die Stäbe des schmiedeeisernen Zauns steckten. »Ist es denn nicht gefährlich, wenn diese Leute so dicht ans Weiße Haus herankommen?«
    Davy schüttelte den Kopf. »Nein, die Pennsylvania Avenue wird ohnehin bald abgesperrt.« Er deutete auf unsere Seite des Gebäudes. »Dies hier ist der Westflügel, der vor allem für Verwaltungszwecke gebraucht wird - und wie Sie sehen für Pressekonferenzen.« Er nickte zu den Fernsehteams hinüber.
    Wir folgten seinem Blick und nutzten diese Gelegenheit, uns die Fernsehleute genau anzusehen. Ich sah niemanden, der auch nur im Entferntesten an unsere Zielpersonen erinnert hätte. Außerdem waren diese Leute keine Reporter, sondern Techniker, die damit beschäftigt waren, ihre Kameras richtig aufzustellen. Wir mussten also weiter die aufmerksamen
    Touristen spielen.
    »Das Oval Office liegt im Westflügel, nicht im Executive Mansion«, fuhr Davy fort. »Deshalb kriegen diese Leute .«, seine Handbewegung umfasste die Menge am Zaun, ». ihn nie zu sehen. Sie suchen immer den falschen Gebäudeteil ab - und noch dazu von der falschen Seite. Das Oval Office führt dort hinaus, wo jetzt die Kinder auf ihren Auftritt warten.«
    Wir rückten langsam zur Ausweiskontrolle vor. Josh und Davy winkten immer wieder Leuten zu, die sie kannten. Dann traten wir zur Seite, um eine Gruppe von modisch gekleideten Männern und Frauen durchs Tor auf die West Executive Avenue zu lassen. Eine der Frauen erkannte Josh. »Oh, hallo, Mr. D’Souza! Was führt Sie nach Washington?«
    Josh, der auffällig freundlich lächelte, trat ein paar Schritte mit ihr zur Seite. Wir warteten geduldig, damit er sich kurz mit ihr unterhalten konnte. Ich hörte, wie er erzählte, dass seine Kinder an der heutigen Zeremonie teilnehmen würden. Dann fiel Sarah plötzlich etwas ein. »Gott, die Kamera! Die hab ich im Wagen vergessen!«
    Josh, der ihren Ausruf mitbekommen hatte, sah zu ihr hinüber. »Hey, kein Problem, ich hole sie gleich.«
    Aber Sarah wollte nicht, dass er sein Gespräch abbrechen musste. »Nein, nein, ich hole sie mir selbst.« Sie streckte ihre Hand aus, und Josh legte die Autoschlüssel hinein.
    An die verdammte Kamera hatte ich auch nicht gedacht. Dabei brauchten wir sie dringend für unsere Rolle als Touristen, die hier ein einmaliges Besichtigungsprogramm absolvierten. Josh warf mir einen Blick zu, als halte er mich für geistig minderbemittelt. »Jetzt wissen wir, wer von euch schlauer ist!« Dann wandte er sich wieder seiner
    Gesprächspartnerin zu.
    Wir warteten, bis Sarah mit der Kamera in der Hand zu uns zurückgelaufen kam; dann setzte Davy seine Führung fort. »Kommen Sie, ich zeige Ihnen etwas, das Sie jeden Tag in den Abendnachrichten sehen.« Wir folgten weiteren Stromkabeln, die sich über den Fußweg schlängelten, der von dem Tor zur Fassade des Ostflügels führte. Dort gingen wir einige Stufen hinunter und an einer Tür mit einem kleinen halbkreisförmigen Vordach vorbei. Weitere Stromkabel schlängelten sich über den Rasen, und links von uns brummte ein Stromaggregat. Immer wenn wir an einer Gruppe von Leuten vorbeikamen, beobachtete ich Sarahs Reaktion. Nur sie konnte die beiden Zielpersonen eindeutig identifizieren; ich konnte lediglich Vermutungen anstellen.
    »So, da wären wir.« Wir standen vor einer großen Flügeltür mit Glaseinsätzen. Links von uns war ein Übertragungswagen rückwärts an die Treppe unter dem Säulenvordach des Executive Mansion herangefahren. Diese Treppe führte zum Haupteingang im Erdgeschoss hinauf. Als Davy uns hineinführte, erwartete uns sofort ein sehr vertrauter Anblick: Das Rednerpult mit dem Präsidentenwappen, das wohl jeder Fernsehzuschauer kannte. Dieser Raum, in dem die Pressekonferenzen des Weißen Hauses stattfanden, war viel kleiner, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Vor dem Rednerpult standen Reihen von Plastikstühlen, zwischen denen ein Mittelgang frei gelassen war. Das erinnerte an die Vorbereitungen für eine Bürgerversammlung in einem Gemeindesaal, aber auch hier schlängelten sich Kabel über den Fußboden, und Techniker waren dabei, Kameras aufzubauen und Mikrofone zu testen. Ich suchte den Raum ab und sah mir die zehn bis zwölf Leute, die im Akkord schufteten, um rechtzeitig fertig zu werden, genau an.
    Josh nickte mir zu. »Gibst du mir mal die Kamera?«
    Ich stellte mich dumm.

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