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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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wissen, dass ich in die Sache in Washington weit mehr verwickelt gewesen bin, als ich je zugegeben habe.« Darüber war ich sauer, denn ich brauchte heutzutage ein regelmäßiges Einkommen. Ich hatte noch das Geld, das ich aus dem letztjährigen Fiasko gerettet hatte, aber es würde nicht ewig lange vorhalten. Ich grinste. »Vielleicht sollte ich Verbrecher werden. Könnte auch nicht schlimmer sein als der Scheiß, den ich jetzt mache.«
    Er runzelte die Stirn, weil er nicht recht wusste, ob das mein Ernst war, und nickte leicht zu den kleinen Matrosen hinüber, als wolle er mich an meine Verantwortung erinnern. Dann setzte er seine Brille wieder auf und beobachtete den alten Schwarzen in einem glänzend blauen Jogginganzug, der an seinem Zeitungsstand an einer Ecke des Pubs die Big Issue verkaufte und mit den vorbeigehenden Frauen schäkerte.
    »Du hast leicht reden«, sagte ich. »Wir haben keine Ausbildungseinheit, in der ich unterkommen, die Füße hochlegen und trotzdem ein Gehalt beziehen könnte.« Da ich fürchtete, er werde mir einen Vortrag halten, hob ich die Hände. »Okay, ich ergebe mich. Ich versuche, meinen Scheiß irgendwann auf die Reihe zu kriegen.«
    In gewisser Beziehung hatte ich damit schon angefangen. Mit dem Geld, das ich bei dem Job in Washington abgezweigt hatte - nach dem Umwechseln immerhin 300000 Pfund -, hatte ich mir in einem Fischerdorf in Norfolk ein kleines Haus gekauft. Im Dorf gab es außer einem Coop keine weiteren Läden; als Verkehrsstau galt es schon, wenn die drei Fischkutter gleichzeitig einliefen und ihre Lieferwagen kamen, um den Fang abzutransportieren. Ich kannte dort niemanden, und die Einheimischen kannten mich nicht. Falls sie sich überhaupt für mich interessierten, hielten sie mich vermutlich für einen internationalen Drogenschmuggler oder einen Spinner. Ich blieb weitgehend für mich, und das waren allen gerade recht.
    Ich hatte mir auch ein Motorrad gekauft. Endlich besaß ich die Ducati, die ich mir schon immer versprochen hatte, und hatte sogar eine Garage für sie. Aber der Rest, ungefähr 150000 Pfund, reichte nicht aus, um privatisieren zu können, deshalb musste ich weiterhin arbeiten - und ich hatte nur diesen einen Beruf. Vielleicht verstanden Josh und ich uns deshalb so gut: Wir glichen beide einem Artisten, der auf der
    Bühne versucht, seine Teller auf den Bambusstangen möglichst lange kreiseln zu lassen. Im Augenblick kreiselten seine Teller nicht besonders gut. Da Geri jetzt fort war, reichte sein Einkommen nicht mehr aus, sodass er das Haus hatte verkaufen müssen.
    Josh hatte ein beschissenes Jahr hinter sich. Erst hatte seine Frau angefangen, sich für Yoga und diesen ganzen Verstand- Körper-Geist-Kram zu interessieren; dann war sie nach Kanada gegangen, um dort Bäume zu umarmen - oder genauer gesagt den Yogalehrer. Josh und die Kinder waren am Boden zerstört gewesen. Da er nicht mehr mit dem Sicherheitsteam des Vizepräsidenten reisen konnte, war er zur Ausbildungseinheit in Laurel, Maryland, versetzt worden. Trotz ihres großartigen Namens - Special Operations Training Section - war das ein Scheißjob für einen Mann, der in Washington immer mittendrin gewesen war. Und zwei Monate nachdem seine Frau ihn verlassen hatte, wurden seine Freunde Kevin und Marsha mitsamt ihrer zweiten Tochter Aida ermordet, und Josh fand sich als Testamentsvollstrecker wieder
    - gemeinsam mit einem ihm völlig unbekannten Briten namens Nick Stone.
    Wir verwalteten gemeinsam Kellys Treuhandfonds und bemühten uns, ihr Elternhaus zu verkaufen. Aber wer wollte schon ein Haus, in dem eine ganze Familie abgeschlachtet worden war? Der Bauträger versuchte uns auszutricksen und sich das Grundstück wieder unter den Nagel zu reißen. Die Versicherung wollte Kelly mit einer Einmalzahlung abfinden, weil das billiger als eine Rente bis zu ihrer Volljährigkeit gewesen wäre. Die einzigen Leute, die Geld bekamen, waren die Anwälte. Irgendwie erinnerte mich das alles an meine
    Scheidung.
    Ich wandte mich ihm zu. »Freut mich echt, dich zu sehen, Kumpel.«
    Josh erwiderte mein Lächeln. »Mich auch, Kumpel.« Sein komischer Akzent klang eher australisch als englisch. Vielleicht lief die Fernsehserie Neighbours auch in Virginia, wo er jetzt lebte.
    Mehr gab es eigentlich nicht zu sagen. Ich fand Josh sympathisch, und wir hatten verdammt viel gemeinsam, aber das war bereits alles. Seit Euan sich als Verräter erwiesen hatte, war ich entschlossen, mich nie wieder auf eine

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