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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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in bester Seemannstradition zustimmend zu johlen.
    Plötzlich bekam unser Geschrei Konkurrenz, als das erste Touristenschiff, das an diesem Tag die Themse hinunterfuhr, seine Sirene ertönen ließ, bevor eine Lautsprecherstimme den Fahrgästen die London Bridge erläuterte.
    Ich sah zu Kelly hinunter. Sie zitterte fast vor Aufregung. Mir machte die Sache auch Spaß, aber ich kam mir ein bisschen komisch vor, weil ich in aller Öffentlichkeit in dieser seltsamen Aufmachung auf einem Segelschiff stand, das südlich der London Bridge festgemacht war. Um diese Tageszeit waren auf der schmalen gepflasterten Straße entlang der Themse noch Büroangestellte unterwegs, die auf dem Weg zur Arbeit Taxis und Lieferwagen ausweichen mussten. Die Züge, mit denen sie gekommen waren, rollten ungefähr zweihundert Meter von uns entfernt auf Hochbahngleisen langsam in Richtung Themse zurück.
    Der Olde Thameside Inn , ein Pub in der Nähe unseres Liegeplatzes, stammte angeblich aus der Zeit Shakespeares, war aber in Wirklichkeit erst vor ungefähr zehn Jahren bei der Umwandlung der Docks in ein Touristenviertel erbaut worden. Auf der Terrasse mit Blick über den Fluss drängten sich Büroangestellte, die sich im Coffee Shop ein spätes Frühstück geholt hatten, mit ihren Plastikbechern und Zigaretten, um die Morgensonne zu genießen.
    Ich wurde ins 16. Jahrhundert zurückgeholt. Der Bootsmann machte eine Pause und starrte Kelly theatralisch an. »Bist du eine Drückebergerin?«
    »Nein, Sir, nein, Sir!« Kelly drängte sich ein wenig näher an mich, um Schutz zu suchen. Sie hatte noch immer etwas Angst vor Fremden, vor allem vor fremden Männern.
    Der Bootsmann grinste. »Nun, ich sehe, dass ihr eine besondere Mannschaft seid, und weil ich weiß, dass ihr fleißig arbeiten werdet, kriegt ihr jetzt eure Rationen. Es gibt Seemanns-Nuggets und Coke.« Er riss die Hände hoch.»Na, was sagt ihr?«
    Die Kinder kreischten los: »Aye, aye, Sir!«
    »Ich höre nichts!«, blaffte er. »Was sagt ihr?«
    »AYE, AYE, SIR!«
    Der Bootsmann und das übrige Schiffspersonal führten die Kinder zu den aufgestellten Tischen. »Die kleinen Matrosen zuerst«, ordnete er an. »Die großen Matrosen, die euch hergebracht haben, können noch warten.«
    Kelly lief zu Joshs Kindern hinüber: zu den Mädchen Dakota und Kimberly, die elf und neun waren, und ihrem Bruder Tyce, der acht war. Sie waren hellhäutiger als Josh - ihre Mutter war eine Weiße -, aber ansonsten sahen sie genau wie ihr Vater aus, nur dass sie noch Haare hatten. Was nur gut war, fand ich.
    Josh und ich wandten uns ab und blickten übers Deck auf die Themse hinaus. Josh erwiderte das Winken einiger Touristen auf dem Schiff, das entweder uns oder den Kaffeetrinkern galt, die sich noch immer links von uns drängten.
    »Wie kommt sie zurecht?«, fragte er.
    »Allmählich besser, Kumpel, aber ihr Therapeut sagt, dass sie noch viel Zeit braucht. Das beeinträchtigt ihre Leistungen in der Schule - sie hinkt weit hinterher. Ihr letztes Zeugnis war echt beschissen. Sie ist ein intelligentes Mädchen, aber sie kommt mir wie ein Eimer mit Löchern vor, aus dem alle Informationen, die man oben einfüllt, unten wieder raustropfen.«
    »Wenn man bedenkt, was sie durchgemacht hat, Mann, ist’s kein Wunder, dass sie noch Zeit braucht.«
    Wir drehten uns um und beobachteten, wie die vier Kinder sich mit Chicken Nuggets voll stopften. Ein etwas merkwürdiges Frühstück, aber andererseits hatte mein Lieblingsfrühstück in ihrem Alter aus Schokoladeneis und Fritten bestanden. Das ältere Mädchen vertrug sich heute nicht mit Tyce, deshalb musste Josh als Vater eingreifen: »Hey, Kimberly, Schluss! Gib Tyce sofort seine Coke!«
    Kimberly überließ sie ihm widerstrebend. Josh wandte sich wieder der Themse zu, nahm seine goldgeränderte Brille ab und putzte die Gläser. »Sie wirkt ganz fröhlich, das ist ein gutes Zeichen.«
    »Allmählich geht’s ihr besser. Erwachsene machen sie noch leicht nervös, aber in Gesellschaft von Freunden fühlt sie sich sicher. Euer Besuch bedeutet ihr wirklich viel. Außerdem hat sie dadurch mal Abwechslung von mir.« Ich brachte es nicht über mich, Josh zu sagen, es sei auch wundervoll, ihn wieder zu sehen. Aber ich hoffte, dass er das spürte.
    Wir sahen wieder beide auf den Fluss hinaus, bis Josh unser Schweigen brach. »Wie geht’s dir beruflich? Bist du inzwischen fest angestellt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass es dazu jemals kommt. Sie

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