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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Schreibpapier, die zwischen all dem anderen Zeug auf dem Tisch lagen. Auf einigen Blättern standen lange Zahlenkolonnen.
    Ich setzte mich an den Tisch, begann meine Liste aufzuschreiben und fragte mich dabei, ob diese Zahlenkolonnen die von den Spielern erzielten Punkte oder ihre heutigen Umsätze betrafen.
    Acht setzte sich mir gegenüber. »Los, komm schon,
    raus mit der Sprache! Wo ist mein Wagen, Mann?«
    »Auf einem Parkplatz nicht weit von hier.«
    Sein Blick suchte mein Gesicht ab. »Alles in Ordnung damit?«
    »Klar doch. Lass mich jetzt meine Liste schreiben.« Ich wollte diese Sache hinter mich bringen, um möglichst schnell wieder verschwinden zu können. »Wo sind die anderen?«
    Er schlenkerte mit den Armen wie ein auf schnellen Vorlauf gestellter Breakdancer. »Geschäfte. Du weißt schon, Mann, Geschäfte.«
    Als ich mit meiner Liste fertig war, schob ich sie ihm über den Tisch. Er warf einen Blick darauf und wirkte keineswegs verblüfft. Ich hatte erwartet, dass er bei vielen Positionen geräuschvoll die Luft durch die Zähne einziehen würde, aber er fragte nur: »Acht Kilo?«
    »Yeah, acht Kilo.« Bestimmt nicht die Kilos, mit denen er normalerweise umging.
    »Acht Kilo von was, Nikolai?« Er zog die Schultern hoch und ließ die Mundwinkel hängen. Offensichtlich hatte er von meiner gesamten Liste nur die Mengenangabe »10 kg« lesen können. Er hatte Englisch aus dem Fernsehen gelernt, aber er konnte es nicht lesen. Vielleicht hätte er sich etwas mehr Sesamstraße ansehen sollten, statt sich immer nur NYPD Blue reinzuziehen.
    »Soll ich einfach sagen, was ich alles brauche, und du schreibst es selbst auf?« Ich wollte ihn nicht in Verlegenheit bringen; außerdem war diese Methode vermutlich schneller.
    Er lächelte dankbar, als ich ihm einen Ausweg
    eröffnete. »Yeah, das wäre cool.«
    Während ich ihm die Liste diktierte, musste ich eine Pause einlegen, um ihm zu erklären, was ein Zünder war. Einige Minuten später, als er aufgehört hatte, den Kugelschreiber wie ein Kind in der Faust zu halten, und seine Zunge wieder zwischen den Lippen verschwunden war, wirkte Acht sehr zufrieden.
    »Okay. Cool.« Er sprang auf, studierte, was er geschrieben hatte, und kam sich sehr wichtig vor. »Du wartest hier, Nikolai, Mann.« Er verschwand durch die Tür neben dem offenen Kamin.
    Einige Sekunden später hörte ich eine viel ältere Stimme schallend laut lachen. Ich konnte nicht beurteilen, ob das gut oder schlecht war. Ich versuchte nicht, irgendwie festzustellen, wer das war; traf der Mann mit der älteren Stimme die Entscheidung, ob ich das Zeug bekommen konnte, wäre er höchstens sauer gewesen, wenn er mitbekam, dass ich ihn zu bespitzeln versuchte, während er seine Entscheidung traf und hätte meine Wünsche erst recht abgelehnt.
    Im Treppenhaus waren Schritte und knappe Wortsalven abgehackt sprechender, aggressiver Stimmen zu hören, die allmählich lauter wurden, als die Sprechenden die Treppe heraufkamen. Ich versuchte mir einzureden, ich hätte keinen Grund zur Sorge, aber mein Puls beschleunigte sich, während ich gespannt auf Zimmermanns Stimme horchte.
    Die Stimmen wurden noch lauter, aber ich wusste weiterhin nicht, ob diese Leute stinksauer waren oder einfach immer so sprachen.
    Dann flog die Tür auf, und ich beobachtete, wie die GoodFellas nacheinander mit einem Gesichtsausdruck hereinkamen, als hätten sie gute Lust, sich die Whiskyflasche zu schnappen und jemandem über den Schädel zu ziehen.
    Zimmermann war nicht dabei. Vor mir hatte ich die drei Kartenspieler und den Fernsehglotzer, die jetzt ihre Ledermäntel auszogen und ihre Pelzmützen abnahmen. Nur der Älteste, der eine Tragetasche in der Hand hatte, behielt seine silbergraue Kosakenmütze auf.
    Ich blieb, wo ich war, aber mein Herz schlug jetzt noch rascher - diesmal vor Erleichterung -, während ich die erste Liste zusammenknüllte und einsteckte.
    Die Männer kamen auf mich zu, ohne mich im Geringsten zu beachten, bis der Ältere mit der Pelzmütze mich anbrüllte und mit einer unmissverständlichen Handbewegung aufforderte, von seinem Stuhl aufzustehen und vom Tisch zu verschwinden. Ich räumte seinen Platz und trat wieder ans Fenster; das war mir scheißegal, ich war hier, um mein Zeug zusammenzubekommen, nicht um den Macho zu spielen.
    Vom Fenster aus beobachtete ich, wie der Verkehr sich am Grenzübergang staute. Im Licht der Scheinwerfer, die alles in grelles weißes Licht tauchten, erinnerte das Bild noch mehr an

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