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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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dafür, dass der für Sprengladungen zuständige Mann sich in Ruhe auf seine Arbeit konzentrieren kann. Das war ein Luxus, den ich mir in dieser Nacht nicht gönnen konnte.
    Ich holte mir noch einen Sandsack vom Ständer einer Satellitenschüssel und belastete damit die Hauptzündschnur vor der Stelle, wo sie mit der Zündschnur verbunden war, die aus dem Styroporrahmen hing. So konnte ich nicht versehentlich zu stark daran ziehen und die schon angebrachte Sprengladung umreißen. Dann nahm ich meine zweite Sprengladung mit und folgte der Hauptzündschnur über das Antennenkabel hinweg zu der Lücke zwischen den beiden Gebäuden.
    Oben im Haus spielte jemand mit dem Lautstärkeregler herum, ließ den Erkennungssong »Armageddon« von Aerosmith dröhnen und drehte ihn sofort leiser, als aus dem Computerraum lautstarke
    Proteste kamen. Als ich die nächste Ecke erreichte, blafften die lauten osteuropäischen Stimmen von oben wieder los, und die Musik wurde voll aufgedreht.
    Ich kniete zwischen den beiden Gebäuden und brachte die zweite Sprengladung so an der Außenwand des Zielgebäudes an, dass sie sich genau gegenüber der ersten befand. Sobald sie aufgestellt und überprüft war, begann ich das heraushängende Ende mit der Hauptzündschnur zu verbinden. Die Musik wurde erneut zwei Sekunden lang voll aufgedreht, dann verstummte sie wieder. Aus dem Erdgeschoss kamen weitere Proteste. Die Jungs im Computerraum waren allmählich sauer. Meiner Schätzung nach hielten sich im Zielgebäude mindestens fünf Personen auf.
    Dann kontrollierte ich die zweite Sprengladung nochmals; auch sie sah gut aus. Richtiges Sprengen scheint eine Kunst zu sein, aber in Wirklichkeit muss man nur verstehen, wie Sprengstoffe wirken, und dann Hunderte von Vorschriften für den Umgang mit ihnen lernen. Ich hatte heute dutzendfach gegen sie verstoßen, aber scheiß drauf, mir war nichts anderes übrig geblieben.
    Ich ging zu dem Mauerdurchbruch mit dem Stromkabel, zog die in den Dieseltank führende Zündschnur behutsam ins Freie und verband sie mit der Hauptzündschnur wie zuvor schon die beiden anderen.
    Aerosmith taten noch immer ihr Bestes, um die Jungs im Computerraum zu ärgern. Das kam mir sehr gelegen, und ich hoffte, dass dieses Spielchen noch einige Zeit weitergehen würde. Ich dachte an Tom, der hoffentlich
    nicht zu dicht an einer der Seitenwände stehen würde.
    Nachdem ich meine Handschuhe wieder angezogen hatte, nahm ich die letzten Meter der Hauptzündschnur in Richtung Vorderfront des Gebäudes mit. Jetzt brauchte ich nur noch die bereits mit dem Zündkabel verbundene Zündkapsel anzuschließen, das Kabel um die Ecke herum auszurollen und unter dem MTV-Fenster in Deckung zu gehen, bevor die Sprengladungen zwei Riesenlöcher in die Außenwände des Zielgebäudes rissen und gleichzeitig den Treibstofftank hochgehen ließen.
    Gewisse Sorgen machten mir die hier fließenden starken elektrischen Ströme und ihre mögliche Induktionswirkung auf das Zündkabel. Sobald ich die beiden Drähte, die zu den Batteriepolen führen sollten, voneinander getrennt hatte, waren sie potenzielle Antennen - genau wie die Drähte der Zündkapseln in der Wohnung in Narva, die ich sicherheitshalber verdrillt hatte. Laut Vorschrift sollte man zum Zeitpunkt der Detonation mindestens einen Kilometer entfernt sein oder sich in sehr guter Deckung befinden. Ich hatte den Verdacht, diese Bedingung sei nicht ganz erfüllt, wenn ich mich nur durch schlechtes Ziegelmauerwerk geschützt hinter die nächste Hausecke duckte.
    Die Hauptzündschnur reichte bis auf wenige Schritte an die Hausecke heran. Großartig, denn so war das Zündkabel wenigstens lang genug, damit ich wirklich unter dem Fenster in Deckung gehen konnte.
    Als ich langsam die Druckknöpfe der Reißverschlusstasche meiner Jacke hochzog, um ans Zündkabel heranzukommen, änderte die Lautstärke der
    Musik sich erneut. Sie strahlte jetzt ins Freie. Dann hörte ich ein Scheppern, als die Gittertür aufgestoßen wurde, und unmittelbar danach fiel die Haustür krachend zu.
    Ich konnte nicht lange nachdenken, nur handeln. Ich zog meinen rechten Handschuh mit den Zähnen ab, griff nach der Macharow in meiner Jackentasche und entsicherte sie mit dem Daumen, während ich zur Ecke des Gebäudes hastete und dabei tief durchatmete.
    Auch wenn ich ihn - oder sie - noch nicht hören konnte, musste ich versuchen, die Initiative zu ergreifen. Angriff war immer die beste Verteidigung.
    Noch drei Schritte bis zur

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