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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Schneelöcher und in Schlingen gefangene Kaninchen, solange sich das einrichten ließ.
    Ich legte einen Arm um Tom. Er wusste nicht recht, was er davon halten sollte, und ich spürte, wie seine Haltung sich versteifte.
    »Nur wegen der Wärme«, erklärte ich ihm. »Wir müssen aufpassen, dass wir nicht auskühlen.«
    Er lehnte sich am ganzen Leib zitternd gegen mich.
    »Nick, das tut mir echt Leid, Kumpel. Hätte ich dir die Wahrheit gesagt, säßen wir jetzt nicht in dieser Scheiße, nicht wahr?«
    Ich nickte, aber mir war dabei nicht recht wohl. Schließlich war nicht alles allein nur seine Schuld. Hätte ich dafür auch nur halbwegs 1,7 Millionen Pfund Sterling in Aussicht gehabt, hätte ich versucht, seine Oma über den finnischen Zaun zu hieven.
    »Weißt du, wie man meiner Erfahrung nach am besten über den ganzen Scheiß mit der Kälte wegkommt?«, fragte ich und bemühte mich um einen lockeren, entspannten Tonfall.
    Unter der Kapuze war Zähneklappern zu hören, dann murmelte seine Stimme: »Wie denn?«
    »Man muss träumen. Stell dir vor, dass morgen um diese Zeit alles längst vorbei ist. Morgen um diese Zeit sitzt du mit einem Riesenbecher Kaffee und einem leckeren Hörnchen in der Hand in einem heißen Bad. Morgen um diese Zeit lachst du über diesen ganzen Scheiß.«
    Er stampfte mit seinen Absätzen in den Schnee. »Aber nur, wenn diese Latschen durchhalten.«
    »Jammer nicht!«, sagte ich. »Immer noch besser als deine dämlichen Segeltuchschuhe.«
    Er begann zu lachen, aber dann wurde ein Husten daraus.
    Ich hob den Kopf, sah aber nichts als weiße Schneemassen, die aus dem Nachthimmel auf uns herabstürzten. Hätte ich in diesem Augenblick bei dem Geist in der Flasche einen Wunsch gutgehabt, hätte ich mir einen Kompass gewünscht.
    Jesus, ein Kompass! Ein Kompass lässt sich aus allen Eisenmetallen herstellen. Die Lösung war ganz einfach, aber ich hatte eine Ewigkeit lang gebraucht, um darauf zu kommen, dass in den Rand der Kapuze von Toms Parka ein dünner Draht eingezogen war.
    Konnte ich ihn verwenden? Und was musste ich damit tun? Mir kam es vor, als versuchte ich, mich ans Rezept einer besonders komplizierten Torte zu erinnern, die ich vor 20 Jahren backen gelernt hatte.
    Ich schloss die Augen, versuchte angestrengt mir den Prozess vorzustellen und dachte daran zurück, wie oft ich mich gelangweilt hatte, wenn es darum gegangen war, mit Bindfaden und dünnem Draht primitive Regendächer zu bauen und Fallen oder Schlingen herzustellen.
    Tom wurde ungeduldig. »Komm schon, Nick, mir ist kalt. Du hast gesagt, dass .« Dabei klammerte er sich an mich wie ein Affenkind an den Rücken seiner Mutter. Das war gut, denn er musste mich ebenso wärmen, wie ich ihn beruhigen musste.
    »Sofort, Kumpel. Gleich geht’s weiter.«
    Irgendwo musste etwas in der Speicherbank stecken. Wir vergessen nie etwas; alles lässt sich zu Tage fördern, wenn man nur auf den richtigen Knopf drückt.
    Gefunden! Der Auslöser war die Erinnerung daran, wie ich eine auf Seide gedruckte Fluchtkarte der Golfregion mit einer darin steckenden Nadel erhalten hatte.
    »Tom, trägst du noch deine seidene Unterwäsche?«
    Er schüttelte den Kopf. Mein Herz sank.
    »Nö, bloß das Oberteil. Ich wollte, ich hätte auch die Unterhose an, dann wär’s mir vielleicht wärmer. Wann gehen wir endlich? Ich sollte sagen, wenn ich weiter will, Nick, und ich sag’s jetzt.«
    »Augenblick noch, Kumpel. Mir ist gerade eine klasse Idee gekommen.«
    Ich nahm meinen Arm von seinen Schultern. Als ich jetzt aufstand, wurde ich nachdrücklich daran erinnert, wie unbehaglich meine durchnässte Kleidung war. Die Jeans klebten an meinen Beinen, und mein T-Shirt war feucht und klamm.
    Ich zog meinen rechten Handschuh aus und behielt ihn zwischen den Zähnen, während ich den Leatherman herausholte. Nachdem ich die Kombizange geöffnet hatte, zog ich den Handschuh wieder an, bevor ich mir die Finger erfror.
    »Sieh mich mal an, Kumpel.«
    Die Kapuze hob sich, und der Schnee, der sich darauf angesammelt hatte, fiel auf seine Schultern.
    Mit meiner behandschuhten Finken tastete ich den steif gefrorenen Pelzrand von Toms Kapuze nach dem Draht ab, packte ihn mit den Schneidkanten der Zange und drückte fester zu, bis ich spürte, dass ich ihn durchs Gewebe hindurch abgezwickt hatte. Dann drückte ich den Stoff an der Schnittstelle auseinander, bekam das Drahtende mit der Zange zu fassen, zog es heraus und hielt es mit einer Hand fest. Ich zwickte ein fünf

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