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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Hand die Schreibplatte unter dem Apparat ab. In der hintersten linken Ecke musste sich ein breiter
    Klettbandstreifen befinden, den Liv dort hingeklebt hatte.
    Als ich unter der Schreibplatte herumfummelte, strömten hinter mir die Konferenzteilnehmer von Management 2000 aus dem George Room.
    Während ich auf den Wählton horchte, beobachtete ich, wie die Herde zur Weide vor der Garderobe strebte. Eine junge Frau Anfang zwanzig setzte sich vors Telefon neben mir und warf Münzen ein.
    Aus meinem Hörer drang eine aggressive chinesische Stimme. »Hallo?«
    Ich hörte meine Nachbarin eine Nummer eintippen, während ich antwortete.
    »Susie?«
    »Nein, Sie warten.«
    Ich wartete. Die junge Frau neben mir begann von ihrem Kind zu reden, das vom Kindergarten abgeholt werden musste, weil sie unerwartet länger aufgehalten worden sei. Am anderen Ende regte sich offenbar Widerspruch und Tadel. »Das ist unfair, Mami, ich habe nicht immer dieselbe Ausrede - und natürlich erinnert sie sich recht gut daran, wie ihre eigene Mutter aussieht. Kirk kommt heute früher nach Hause. Er holt sie bei dir ab.«
    Ein Mann trat hinter sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie küsste sie. Auf seinem Namensschild von Management 2000 stand David. Also war an ihrer heutigen Verspätung doch nicht nur die Konferenz Schuld.
    Der Lärmpegel verdoppelte sich, als die Konferenzteilnehmer beim Kaffee fachsimpelten.
    Während das Geräusch näher kommender Schritte aus dem Hörer drang, fand ich wie von Liv angekündigt ein Stück Klettband, die weiche Hälfte mit den Ösen.
    Am Telefon meldete sich die sehr rauchige Stimme einer Frau in mittleren Jahren. »Hallo, was kann ich für Sie tun, Schätzchen? Möchten Sie hören, welche Dienste wir zu bieten haben?«
    Ich spielte den verlegenen Freier, während die Haushälterin aufzählte, was es kosten würde, eine halbe Stunde mit Susie in Frankreich, Griechenland und verschiedenen anderen Ländern der Welt zu verbringen. Um das Gespräch zu verlängern, fragte ich, wo Susie zu finden sei, und ließ mir den Weg zu ihrer Adresse in der Nähe des Bahnhofs Paddington beschreiben.
    »Großartig«, sagte ich. »Ich werde darüber nachdenken.«
    Ich hängte den Hörer ein, griff nach meiner Reisetasche, schob den Stuhl zurück, stand auf und ging in Richtung Treppe davon, während die junge Frau ihrer Mutter versicherte, dies sei hundertprozentig das letzte Mal, dass sie die Kleine vom Kindergarten abholen müsse.
    An der Treppe überzeugte ich mich mit einem kurzen Blick davon, dass das Pillendöschen unter der Schreibplatte nicht zu sehen war und ging in die Hotelhalle hinauf. Gunga Din zeigte seinen Trick mit der Drehtür, und ich war wieder auf der Straße. Ich wandte mich nach rechts und ging in Richtung Hotel Selfridges davon. Bald würde es dunkel werden; Sonnenuntergang war um 16.30 Uhr.
    Nun musste ich nur noch um 19 Uhr Tom anrufen und ihm sagen, wann und wo wir morgen abfliegen würden; anschließend würde ich meine Ledermontur in irgendeine Abfalltonne stopfen und meine Pistole in die größte Waffenkammer Londons - die Themse - werfen.
    Sonntag, 12. Dezember 1999
    15
    Tom stand in einer anderen Schlange vor der Passkontrolle. Ich hatte ihm freundlich, aber bestimmt erklärt, er müsse sich bis nach Pass- und Zollkontrolle von mir fern halten - aus Sicherheitsgründen und so. Er redete zu viel und sprach zu laut, als dass ich im Flugzeug neben ihm hätte sitzen wollen. Wir hatten sogar einzeln eingecheckt. Tom hatte alles bereitwillig akzeptiert: »Kein Drama, Kumpel. Schon kapiert.«
    In der U-Bahn nach Heathrow hatte er mir erzählt, Janice habe nichts gegen seine Reise einzuwenden. »Ich hab ihr erzählt, dass mein alter Kumpel Nick ein bis zwei Wochen Arbeit für mich in Schottland hat«, sagte er. »Ich hab’s ihr ganz offen gesagt.«
    Von Offenheit konnte natürlich keine Rede sein. Janice war vermutlich stinksauer, weil er sich zwei Wochen lang in Schottland amüsierte, während sie sich weiter damit abplagte, Karten für Lucy zu küssen. Ich hätte gern gewusst, ob er ihr von seinem zu erwartenden Reichtum erzählt hatte, fragte aber lieber nicht danach. Ich wollte nicht, dass er wieder mit seinen Plänen für die Weltherrschaft auf dem IT-Sektor angab.
    Wenigstens hatte er nicht versucht, sich im Flugzeug in kostenlosem Alkohol zu ertränken. Er schien überhaupt trocken zu sein, was ein Nebenprodukt seiner abgesessenen Haftstrafe sein mochte. Das war nur gut, denn es würde

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