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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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und machte noch drei Schritte. Dort kauerte ich nieder und legte die Sprengladungen und die Rolle Zündschnur in den Schnee. Der Computerraum befand sich hinter dieser Mauer. In den kommenden 20 Minuten würde ich eine Zeit lang ohne Handschuhe arbeiten müssen, während ich meine Sprengladungen anbrachte.
    Ich knotete das Abschleppseil auf, das die Ladungen zusammenhielt, und lehnte einen der Styroporrahmen so mit der Breitseite der Sprengstoffkeile an die Außenwand des Gebäudes, dass das heraushängende kurze Stück Zündschnur vor mir baumelte. Danach rammte ich eines der Palettenteile schräg in den Schnee und benutzte es, um den leichten Rahmen gegen die Mauer zu drücken.
    Als ich die Sprengladung mit abgeblendeter
    Taschenlampe kontrollierte, entdeckte ich zwischen zwei Streifen Plastiksprengstoff einen winzigen Spalt. Da er kaum einen Millimeter breit war, würde die
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    Sprengladung trotzdem zünden, aber wozu sollte ich etwas riskieren?
    Mit meinen behandschuhten Händen knetete ich einen kleinen Klumpen Plastiksprengstoff, bis er leicht formbar war, riss ein Stück davon ab und drückte ihn auf den Spalt. Nach einer letzten Kontrolle knipste ich meine Taschenlampe aus und ging zur nächsten
    Satellitenschüssel hinüber. Ich holte mir einen der steinhart durchgefrorenen Sandsäcke, legte ihn hinter der nächsten Ecke des Gebäudes an die Mauer und belastete damit das freie Ende der Zündschnur. Dann fing ich an, die 43 Meter Zündschnur bis zur Sprengladung
    auszulegen. Da sie am anderen Ende durch den Sandsack belastet war, konnte ich die Zündschnur leicht unter Zug halten, damit sie sich nicht verdrehte oder Schlaufen bildete und die Druckwelle frei hindurchlaufen konnte.
    Als ich die an der Mauer stehende Sprengladung
    erreichte, musste ich wieder die Handschuhe ausziehen.
    Ich zog einen der Isolierbandstreifen von meinem
    Jackenärmel ab, verband die Hauptzündschnur mit dem Stück, das aus dem Styroporrahmen heraushing und
    umwickelte die Verbindungsstelle so fest wie möglich.
    Für den Fall, dass etwas Sprengstoff aus den Enden der Zündschnüre gefallen war, stellte ich streng nach Vorschrift eine 25 Zentimeter lange Überlappung her.
    Die umwickelte Verbindung war etwa zehn Zentimeter lang, damit die Druckwelle unter allen Umständen von der Hauptzündschnur auf den heraushängenden Teil
    überspringen musste. Anschließend würde sie natürlich die Sprengladung erreichen und zünden.
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    Aus einem der Fenster auf der Rückseite des Gebäudes kam plötzlich laute Musik, die ebenso rasch wieder verstummte, wie sie aufgedreht worden war. Während ich mich instinktiv duckte, konnte ich im Haus mehrere Stimmen hören, die lautstark protestierten – und
    mindestens drei verschiedene Stimmen, die ihnen
    lachend antworteten.
    Diese kleine Episode brachte mich in die Wirklichkeit zurück. Die taktisch richtige Anbringung von
    Sprengladungen scheint einen immer von der Realität abzukoppeln. Das mag daran liegen, dass man sich stark konzentrieren muss, weil man nur diese eine Chance hat.

Daher sorgt man normalerweise dafür, dass der für Sprengladungen zuständige Mann sich in Ruhe auf seine Arbeit konzentrieren kann. Das war ein Luxus, den ich mir in dieser Nacht nicht gönnen konnte.
    Ich holte mir noch einen Sandsack vom Ständer einer Satellitenschüssel und belastete damit die
    Hauptzündschnur vor der Stelle, wo sie mit der
    Zündschnur verbunden war, die aus dem Styroporrahmen hing. So konnte ich nicht versehentlich zu stark daran ziehen und die schon angebrachte Sprengladung
    umreißen. Dann nahm ich meine zweite Sprengladung mit und folgte der Hauptzündschnur über das
    Antennenkabel hinweg zu der Lücke zwischen den
    beiden Gebäuden.
    Oben im Haus spielte jemand mit dem
    Lautstärkeregler herum, ließ den Erkennungssong
    »Armageddon« von Aerosmith dröhnen und drehte ihn sofort leiser, als aus dem Computerraum lautstarke 588
    Proteste kamen. Als ich die nächste Ecke erreichte, blafften die lauten osteuropäischen Stimmen von oben wieder los, und die Musik wurde voll aufgedreht.
    Ich kniete zwischen den beiden Gebäuden und brachte die zweite Sprengladung so an der Außenwand des
    Zielgebäudes an, dass sie sich genau gegenüber der ersten befand. Sobald sie aufgestellt und überprüft war, begann ich das heraushängende Ende mit der
    Hauptzündschnur zu verbinden. Die Musik wurde erneut zwei Sekunden lang voll aufgedreht, dann verstummte sie wieder. Aus dem Erdgeschoss kamen

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