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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Tischen auf dem Gehsteig. Die großen Fenster auf beiden Seiten des Eingangs waren von Kochdunst und dem
    Atem der Gäste beschlagen. Als ich das Café betrat, zeigten der rohe Holzboden und die Resopaltische, dass es sich bemühte, schlicht und unprätentiös zu wirken.
    Obwohl ich den Bauch noch voll Rührei mit Schinken hatte, waren die aus der offenen Küche dringenden Düfte sehr verlockend.
    Tom war nirgends zu sehen, deshalb suchte ich mir einen Tisch in der hintersten Ecke. Auf den Tischen lagen Zeitschriften aus, an den Wänden hingen abstrakte Gemälde und Unmengen von Handzetteln, auf denen alle möglichen künstlerischen Events angekündigt wurden.
    Die Speisekarte bestand aus einem A 4-Blatt in einer 169
    Plastikhülle und enthielt alles von Cholesterinbomben bis hin zu vegetarischen Würstchen und Salaten. Die Preise unterschieden sich gewaltig vom Dekor; hier machte jemand ein schlichtes, unprätentiöses Vermögen.
    Die Gäste schienen im Durchschnitt Ende zwanzig bis Anfang dreißig zu sein und waren so krampfhaft um Individualität bemüht, dass sie wie Klone aussahen. Alle trugen sackartige Cargohosen und ärmellose Westen und mussten endlos lange gebraucht haben, um ihr Haar so zu frisieren, dass es aussah, als kämen sie gerade aus dem Bett. Nicht wenige trugen rechteckige Hornbrillen, die mehr dazu dienten, Aufmerksamkeit zu erregen, als damit zu sehen.
    »Hi, Sweetie, was kann ich Ihnen bringen?«, fragte eine amerikanische Stimme über mir, während ich die Speisekarte studierte.
    Ich sah auf und bestellte Café au lait und Toast mit Marmelade.
    »Kommt sofort, Sweetie.« Als sie sich abwandte,
    präsentierte sie mir das zweitschönste Gesäß der Welt, das in einer hautengen schwarzen Latexhose steckte. Ich konnte nicht anders: Ich musste ihr bewundernd
    nachstarren und war befriedigt, als ich andere dabei ertappte, dass sie das ebenfalls taten. Sie musste eine Menge Gäste anlocken; kein Wunder, dass Tom hier
    Stammgast war.
    Ich hatte nichts anderes zu tun, als dazusitzen und die Gespräche anderer Leute mitzuhören. Jeder schien kurz davor zu sein, eine Rolle im Film oder auf der Bühne zu bekommen, aber das hatte einfach noch nicht geklappt, 170
    und jeder hatte ein fantastisches Drehbuch, das jetzt von einem wundervollen Mann gelesen wurde, der sich früher eine Wohnung mit Antony Minghella geteilt hatte. Die Leute hörten nur zu reden auf, wenn ihre Handys
    klingelten, und dann redeten sie noch lauter: »Jambo, Dude! Wie geht’s immer, Mann?«
    Der Hintern des Jahres kam zurück. »Toast ist gleich fertig, Sweetie.« Sie stellte mir meinen Kaffee hin, den ich ignorierte, während ich ihr nachsah, als sie in Richtung Küche davonging.
    Ich griff nach dem Guardian , den die junge Frau vom Nebentisch mir anbot, als sie aufstand und ging. Wir lächelten uns an, weil wir wussten, dass wir das Gleiche über unsere amerikanische Freundin dachten.
    Ich las die Titelseite, während ich auf meinen Toast und Tom wartete.
    Eine halbe Stunde später war der Toast aufgegessen, und ich schlürfte meinen zweiten Café au lait . Klone kamen und gingen, küssten sich zur Begrüßung auf beide Wangen und taten sehr wichtig miteinander. Dann kam endlich Tom herein. Zumindest hielt ich den Mann für Tom. Sein fettiges Haar war jetzt zu einem langen Pferdeschwanz zusammengefasst, mit dem er wie ein Musiker einer Garagenband aus Los Angeles aussah.
    Seine Backen waren hamsterartiger, als ich sie in Erinnerung hatte; vielleicht hatten die zusätzlichen Pfunde seine Gesichtsform verändert.
    Seine Klamotten schienen aus demselben Laden wie
    die aller übrigen Gäste zu stammen: Segeltuchschuhe, braune Cargohose, ausgebleichtes grünes Sweatshirt und 171
    ein T-Shirt, das weiß angefangen und dann ein paar Runden mit etwas Blauem gedreht hatte. In dieser
    Aufmachung musste er auf der Straße jämmerlich frieren.
    Tom wuchtete seinen fetten Hintern auf einen Hocker vor der Frühstückstheke am Fenster und zog unter dem linken Arm eine Zeitschrift mit Palmtops und
    Computerspielen auf dem Titel heraus. Wenigstens sah er wie jemand aus, der sich mit solchem Zeug beschäftigte.
    Eine zierliche Puertoricanerin nahm seine Bestellung auf. Ich beschloss zu warten, bis er gegessen hatte, bevor ich zu ihm ging und den Überraschten spielte, weil wir uns hier »zufällig« getroffen hatten. Dazu kam es jedoch nicht, weil er plötzlich aufstand und hinaushastete.
    Gemeinsam mit der Bedienung, die stinksauer

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