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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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helfen, was Besseres zu finden.
    Bis das Geschäft mit den Spielen anläuft.«
    Er versuchte einen Schluck Tee zu trinken, während sein sorgenvoller Blick den Micky-Maus-Wecker auf dem Kaminsims streifte.
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    Es wurde Zeit, zur Sache zu kommen. »Wie’s hier
    aussieht, geht’s dir nicht so blendend, stimmt’s? Du beziehst Sozialhilfe?«
    Jack Tue Lad kehrte mit einem Grinsen zurück.
    »Yeah, wer tut das nicht? Ich meine, wo’s umsonst Geld gibt, wär’s doch verrückt, nicht hinzulangen. Hab ich Recht oder was?«
    Dann konzentrierte er sich wieder auf seinen Tee.
    »Tom, ich glaube, ich kann dir helfen. Mir ist ein Job angeboten worden, bei dem du genug verdienen könntest, um eine Wohnung kaufen und sämtliche Schulden auf einen Schlag tilgen zu können.«
    Er traute mir nicht, was verständlich war, weil er mich nicht als Menschenfreund kannte. Sein Blick streifte weiter ab und zu den Micky-Maus-Wecker.
    »Wie viel?« Das sollte lässig klingen, gelang aber nicht ganz.
    Ich spitzte die Lippen und schlürfte einen Schluck von dem glühend heißen Tee. Er schmeckte grässlich. Dieses Zeug gehörte in eine Parfümflasche, nicht in einen Becher. »Weiß ich noch nicht genau, aber ich schätze, dass dein Anteil auf mindestens hundertdreißigtausend käme – in bar. Das ist das absolute Minimum. Dafür müsstest du eine, höchstens zwei Wochen für mich
    arbeiten.«
    Ich hatte keine Ahnung, wie lange der Job dauern
    würde, aber was sollte er in Finnland machen, wenn die Sache doch länger dauerte? Im Augenblick kam es darauf an, ihn erst mal hinzubringen.
    »Ist der Job legal? Auf krumme Touren lass ich mich 182
    nicht ein, Kumpel. Ich will keine Scherereien mehr haben. Und ich will nicht wieder eingebuchtet werden, kapiert?«
    Ich stellte meinen Tee wieder auf den Boden. Er
    schmeckte ohnehin wie Scheiße. »Pass auf, erstens heiße ich Nick. Und nein, der Job ist nicht illegal. Ich will auch nicht hinter Gitter. Aber mir ist dieser Auftrag angeboten worden, für den ich jemand brauche, der sich echt gut mit Computern auskennt. Dabei hab ich an dich gedacht.
    Warum auch nicht? Ich würde das Geld lieber dir als sonst jemand zuschanzen. Und der Job bringt dir sogar eine kostenlose Reise nach Finnland ein.«
    »Finnland?« Jack Tue Lad war wieder da, ruckte
    gockelhaft mit dem Kopf. »Hey, dort oben ist praktisch jeder online. Das liegt an der Kälte, verstehst du, Nick.
    Einfach zu kalt. Die Leute haben sonst nichts zu tun.« Er lachte.
    Ich lachte mit, während sein Blick wieder zu Micky hinüberging. »Musst du irgendwo hin, Tom?«
    »Nö, ich hab Zeit, aber ich denke, dass Janice bald heimkommt, und Tatsache ist, dass … nun, sie weiß von nichts, verstehst du – nichts von meiner früheren Arbeit, meiner Haftstrafe, dem ganzen Zeug. Bin einfach noch nicht dazugekommen, ihr alles zu erzählen. Jetzt bin ich ein bisschen besorgt, weißt du, sie könnte reinkommen, und du könntest was sagen, das …«
    »Hey, kein Problem. Ich halte dicht. Pass auf, wenn sie reinkommt, sagen wir einfach, dass mir eine kleine Computerfirma gehört und ich dir ein paar Wochen
    Arbeit in Schottland anbiete, wo du Systeme testen sollst.
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    Wie klingt das?«
    »Klasse, aber worum geht’s überhaupt, worauf hast du’s in Finnland abgesehen?«
    »Die Sache ist ganz, ganz einfach. Wir müssen uns Zugang zu einem System verschaffen und daraus einiges runterladen. Bevor wir dort sind, weiß ich nicht, was, wie und wann.«
    Er wirkte augenblicklich besorgt. Ich musste
    schleunigst eingreifen. Am besten mit ein paar plausibel klingenden Lügen. »Die Sache läuft anders, als du denkst. Sie ist strikt legal. Wir sollen nur Informationen über ein neues Fotokopierverfahren beschaffen. Und wir müssen total legal vorgehen, sonst wollen die Geldgeber das Material nicht haben.« Ich konnte mir nichts
    Langweiligeres und Ungefährlicheres als einen
    Fotokopierer vorstellen und wartete darauf, dass ein Blitzstrahl durchs Fenster zucken und mich in Asche verwandeln würde.
    Gott schien zu schlafen oder alle seine Blitze in der Gefriertruhe zu haben. Ich sprach rasch weiter, bevor Tom darüber nachdenken oder Zwischenfragen stellen konnte.
    »Ich kann uns dort reinbringen«, erklärte ich ihm,
    »aber ich brauche jemand, der sich auskennt, wenn wir vor diesem Scheiß stehen.« Ich deutete zu dem
    Schrotthaufen in der Ecke hinüber, der sich als Computer auszugeben versuchte. Tom äußerte sich nicht dazu, aber er musterte seinen

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