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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Notizblock auf ihre Knie und schrieb auf, was ich diktierte. Etwas überrascht war sie, als ich sechszöllige Nägel – für Liv 15 Zentimeter lang – und zwei zehn mal fünf Zentimeter starke Kanthölzer von einem Meter Länge haben wollte.
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    »Was wollen Sie damit, Nick? Brauchen Sie dort nicht eher elektrische Dietriche und raffinierte elektronische Geräte?«
    »Könnten Sie mir die beschaffen?«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Deshalb will ich die elektrische Zahnbürste. Keine Sorge, ich zeige Ihnen morgen, wofür sie gedacht ist.
    Übrigens brauche ich außerdem eine 24-Stunden-
    Wettervorhersage, die ab morgen früh neun Uhr gilt.«
    Ich hatte meinen Spaß daran, ihr nicht zu verraten, wofür ich all das Zeug haben wollte. Jetzt betrat sie endlich meine Welt, in der ich mich besser auskannte als sie. Damit kam ich zum letzten Gegenstand auf meiner Liste. »Und ich brauche eine Waffe – am besten eine Pistole mit Schalldämpfer.«
    Liv schien ehrlich verblüfft zu sein. »Wozu?«
    Ich dachte, das verstehe sich von selbst. »Lieber eine haben und keine brauchen als umgekehrt.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie streng die hiesigen
    Waffengesetze sind?«
    Ich erinnerte sie daran, dass meine russischen Freunde und ich uns erst vor einer Woche im Hotel
    Intercontinental eine wilde Schießerei mit ihren
    russischen Freunden geliefert hatten.
    Damit kam ich nicht durch. »Tut mir Leid, Nick, aber ich würde ihnen keine beschaffen, selbst wenn ich’s könnte. Mit solchen Methoden will ich nichts zu schaffen haben. Außerdem sind Sie ausdrücklich deshalb
    engagiert worden, weil Valentin Wert auf Finesse legt.«
    Beim letzten unbewaffneten Job war ich angeschossen 272
    und schwer verletzt worden. Danach hatte ich mir
    geschworen, immer eine Waffe zu tragen, selbst wenn ich glaubte, keine zu brauchen. Ich hätte ihr am liebsten erklärt, Val sei nicht nur durch Finesse in den
    Kofferraum des Volvos gelangt, aber ihr
    Gesichtsausdruck zeigte mir, dass das zwecklos gewesen wäre. Eigentlich verrückt, denn die Russenmafia hatte wahrscheinlich mehr Waffen als die britische Armee. Ich wollte schon fragen, ob ihr Freund aus St. Petersburg mir eine besorgen könne, hielt dann aber doch lieber den Mund. Es ist immer besser, noch ein paar Trümpfe im Ärmel zu haben.
    Liv stand auf. »Ich gehe jetzt schlafen, Nick. Bedienen Sie sich bitte in der Küche, wenn Sie Hunger haben. Ich bin morgen spätestens um halb elf mit den Sachen da, die Sie bestellt haben.«
    Ich merkte wieder, wie ausgehungert ich war, und
    machte mich auf den Weg in die Küche. Aus dem
    Vorratsschrank holte ich eine Tunfischdose und eine Büchse Zuckermais, die ich in einer Schüssel
    zusammenkippte. Dann machte ich mich auf die Suche nach Tom, während ich Fisch und Mais mit einer Gabel verrührte und mir in den Rachen stopfte.
    Tom saß mit seinem Kopf in den Händen vor dem
    ThinkPad.
    Er sah nicht auf, als ich hereinkam.
    »Alles okay?«
    »Yeah, klar, alles okay.« Seine Stimme klang, als habe er eine verstopfte Nase. In Camp Tom herrschte
    keineswegs eitel Sonnenschein.
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    »Im Ernst, alles in Ordnung mit dir?«
    Tom sollte glauben, ich sei überrascht, ihn so
    niedergeschlagen zu sehen, aber ich konnte mir den Grund dafür denken. Je näher die Geisterstunde rückte, desto stärker fühlte er den Würgegriff der Realität an seinem Hals.
    »Ich mach mir echt Sorgen, Nick. Weißt du, ich … ich
    …« Er seufzte abgrundtief, und ich wusste, dass er auszudrücken versuchte, was ihn wirklich bewegte. »Ich will heim, Nick. Ich steige aus, Kumpel. Ich will auf keinen Fall wieder eingebuchtet werden …«
    Er wollte nicht wirklich heim; er wollte nur versichert bekommen, alles werde gut ausgehen. Das hatte ich schon oft erlebt: Männer im Einsatz, die etwas
    verlangten, aber in Wirklichkeit etwas anderes brauchten
    – vor allem, wenn sie Angst hatten. Das braucht nicht schlecht zu sein; Angst ist etwas Natürliches, und das Geheimnis besteht darin, sie als normal zu begreifen. Erst dann kann man das Unnormale tun.
    »Tom, ich habe dir erklärt, warum du wegen dieser Sache nicht hinter Gitter kommen kannst. Ich würde mich nie auf etwas einlassen, das mir eine Haftstrafe einbringen könnte. Ich habe auch schon gesessen, weißt du.«
    Er sah mit Tränen in den Augen zu mir auf. »Ich will nie wieder eingebuchtet werden, Nick. Dort drinnen gibt’s verdammt harte Kerle, weißt du.« Seine Lippen zitterten. »Ich hab’s nie geschafft, mich

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