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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Menschen, Nick. Du musst mit George
    reden, du musst irgendwas unternehmen. Vergiss nicht, dass Aaron auch …« Sie verstummte.
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    Ich rührte den Wundverband und auch das
    Blattpolster zwischen den Beinen nicht an, sondern
    umwickelte ihre Beine nur vorsichtig von unten nach oben mit zehn Zentimeter breiten Elastikbinden. Sie sollte von den Füßen bis zur Hüfte wie eine ägyptische Mumie aussehen. Carrie lag einfach nur da und starrte mit leerem Blick zu den jetzt stehenden Ventilatoren hinauf.
    Ich wies Luz an, die Beine ihrer Mutter etwas
    anzuheben, damit ich die Binde unter ihnen
    hindurchführen konnte. Dabei schrie Carrie leise auf, aber es ging nicht anders. Sie beruhigte sich wieder und sah mir direkt in die Augen. »Sprich mit George, du redest seine Sprache. Auf mich hört er nicht, das hat er nie getan …«
    Luz kniete neben ihr, hielt wieder ihre Hand. »Was ist los, Mom? Kommt Grandpa, um uns zu helfen?«
    Carrie ließ mich nicht aus den Augen, während sie
    Luz murmelnd fragte: »Wie spät ist es, Baby?«
    »Zwanzig nach acht.«
    Carrie drückte ihre Hand.
    »Was ist passiert, Mom? Ich will zu Daddy.«
    »Wir sind spät dran … Wir müssen mit Grandpa
    reden … Er macht sich sonst Sorgen … Du musst mit
    ihm reden, Nick. Bitte, du musst …«
    »Wo ist Daddy? Ich will zu Daddy!« Sie wurde
    hysterisch, während Carrie ihre Hand umklammert hielt.
    »Bald, Baby, nur nicht gleich … Stell die Verbindung zu Grandpa her …« Dann drehte sie den Kopf von der
    Kleinen weg, und ihre Stimme klang plötzlich viel
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    ruhiger. »Nick muss erst etwas für uns tun – und für sich selbst. Mir macht es nichts, noch etwas zu warten; nach Chepo ist es nicht allzu weit.« Sie starrte mich einige Sekunden lang mit halb geschlossenen, glasigen Augen an, dann ließ sie den Kopf zurücksinken und lag mit offenem Mund da. Aber sie gab keinen Laut von
    sich. Ihre großen, rot geweinten Augen starrten mich bittend an.
    Luz stand auf und ging an ihren PC. »Wir sehen
    Daddy bald wieder, stimmt’s?«
    Carrie konnte ihren Kopf nicht weit genug heben, um sie zu sehen. »Stell die Verbindung zu Grandpa her.«
    »Nein, noch nicht«, sagte ich. »Ruf eine Suchmaschine auf – Google, irgendwas in der Art.«
    Beide starrten mich an, als sei ich übergeschnappt. Ich nickte ihnen beruhigend zu. »Tu’s einfach, vertrau mir.«
    Luz’ Finger klapperten bereits über die Tastatur ihres Computers, als Carrie mich zu sich heranwinkte.
    »Ja, Carrie?« Ich konnte den Schlamm in ihrem Haar
    riechen und im Hintergrund den Ton des Modems
    hören, das die Verbindung herstellte.
    Sie starrte mich mit unnatürlich geweiteten Pupillen an. »Kelly, der Jasager. Du musst etwas tun …«
    »Schon okay, dafür ist gesorgt, zumindest vorläufig.«
    Sie lächelte benommen.
    »Ich hab’s, Nick – ich habe Google.«
    Ich ging zu ihr hinüber, setzte mich auf ihren Platz und tippte »Lenkwaffe Sunburn « ein.
    Die Suchmaschine fand mehrere tausend Einträge,
    aber bereits der erste Artikel, den ich anklickte, war eine 520
    Besorgnis erregende Lektüre. Die in Russland
    entwickelte und gebaute 3M82 Moskit, eine Lenkwaffe zur Bekämpfung von Seezielen (NATO-Codebezeichnung SS-N-22 »Sunburn« ), war jetzt auch in die Hände der Chinesen gelangt. Die Strichzeichnung zeigte eine ziemlich schlanke raketenförmige Lenkwaffe mit Höhen- und Seitenleitwerk am Heck und weiteren
    Steuerflächen in der Mitte ihres zehn Meter langen
    Rumpfes. Gestartet wurde sie von einem Schiff oder
    einer Startplattform aus, die an ein Requisit aus
    Thunderbirds erinnerte.
    Dann folgte das Urteil eines Verteidigungsexperten: Die russische Lenkwaffe Sunburn zur Bekämpfung von Schiffszielen dürfte die weltweit tödlichste Waffe dieser Art sein. Die Sunburn vereinigt eine Geschwindigkeit von Mach 2,5 mit äußerst niedriger Flughöhe und fliegt im Endteil ruckartige Ausweichmanöver, um die
    Abwehrbewaffnung des angegriffenen Schiffs zu verwirren.
    Nach der Ortung einer Sunburn bleiben dem Abwehrsystem Phalanx der U.S. Navy nur ungefähr 2,5
    Sekunden, um den anfliegenden Flugkörper zu erfassen und abzuschießen – wenn er aufsteigt und dann mit der vernichtenden Wirkung seines 350 Kilogramm schweren Gefechtkopfs fast senkrecht aufs Oberdeck des Ziels stürzt.
    Mit einer Reichweite von über 140 Kilometern ist die Sunburn …

    Vernichtend war noch untertrieben. Nach der
    ursprünglichen Detonation, die jeden in unmittelbarer 521
    Umgebung verkohlen lassen

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