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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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konnte beinahe verstehen, was sie sagten … Diese Leute waren Osteuropäer, vielleicht Bosnier. Das Obdachlosenheim in London war voller Bosnier gewesen.
    Die kleine aus dem Dschungel herausgehauene
    Lichtung war ungefähr so groß wie ein Tennisplatz. Ich konnte noch nichts sehen, aber ich hörte das
    unverkennbare Zischen von unter Druck stehenden
    Benzinkanistern, die dort geöffnet wurden, wo die
    Stimmen herkamen.
    Ich arbeitete mich langsam weiter vor, bis ich das
    Benzin gluckern und plätschern hörte. Ich traute mich nicht einmal, meine Lippen zu befeuchten, während ich mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen die
    Szene vor mir betrachtete. Ich spürte, wie mir Speichel aus den Mundwinkeln lief.
    Schwarzhemd stand sechs bis sieben Meter halb
    rechts von mir mit dem dicken kleinen Kerl zusammen, mit dem er neulich in der Nacht aufgekreuzt war. Der Dicke trug noch immer dasselbe karierte Hemd. Die
    Benzinkanister wurden über der zusammengetragenen
    Einrichtung ihres Lagers ausgeleert: Tarnnetze,
    amerikanische Feldbetten, ein auf der Seite liegendes 555
    Notstromaggregat, mehrere zugebundene volle
    Müllsäcke. All das bildete einen großen Haufen. Sie würden bald von hier verschwinden, deshalb
    verbrannten sie jetzt sämtliches Material, das sie mit diesem Lager in Verbindung bringen konnte.
    Ich blieb unbeweglich liegen und wagte nicht einmal zu schlucken, obwohl meine Kehle ausgedörrt war,
    während ich durch den Hintergrundlärm aus
    Grillengezirpe und Vogelrufen den beiden Bosniern
    zuzuhören versuchte. Ihre Stimmen kamen weiterhin
    von rechts, aber wir waren durch einen Wall aus Grün getrennt.
    Ich hielt den Atem an, spannte sämtliche Muskeln an, um sie völlig unter Kontrolle zu haben, und schob mich eine Handbreit weiter vor. Mein Blick blieb starr auf die beiden Kerle gerichtet, die nur wenige Meter von mir entfernt die letzten Benzinkanister über der
    Lagereinrichtung ausleerten und die Kanister oben auf den Haufen warfen. Ich war so nahe daran, dass ich die Benzindämpfe riechen konnte.
    Als die rechts von mir liegende Fläche teilweise
    sichtbar wurde, sah ich die Rücken der beiden Bosnier, die zu Jeans olivgrüne Feldjacken trugen, in einem
    durch die Bäume fallenden breiten Sonnenstreifen. Sie standen über einen Klapptisch gebeugt, und einer von ihnen spielte mit einer Strähne seines Vollbarts,
    während sie zwei in einer grünen Metallkonsole
    montierte Bildschirme studierten. Unter beiden
    Monitoren war jeweils eine integrierte Tastatur
    angebracht. Das musste das Steuerungssystem sein; ich 556
    hatte mich schon immer gefragt, wie es wohl aussehen würde. Rechts neben der Konsole stand ein
    aufgeklappter Laptop, aber das Sonnenlicht war zu hell, als dass ich hätte erkennen können, was die Bildschirme anzeigten. Auf dem Boden neben den beiden standen
    fünf Trekking-Rucksäcke, zwei M-16 mit angesetzten
    Magazinen und ein weiterer Benzinkanister –
    vermutlich für die Elektronikausrüstung, sobald die Lenkwaffe gestartet war.
    Ich wollte sehen, wie spät es war, aber meine Baby-G
    war voller Schlamm. In unmittelbarer Nähe des Ziels durfte ich keine überflüssige Bewegung riskieren. Ich beobachtete, wie die beiden Bosnier miteinander redeten, wobei sie auf die Bildschirme deuteten und dann zu dem Laptop schauten, als einer von ihnen etwas auf der
    Tastatur eingab. Hinter ihnen konnte ich Kabel sehen, die aus der Metallkonsole auf den Erdboden hinunter führten und im Dschungel verschwanden. Die Sunburn musste irgendwo an der Flussmündung stehen. Wie ich erwartet hatte, war das Steuerungssystem räumlich von der Lenkwaffe getrennt. Niemand würde in der Nähe
    von Unmengen von Raketentreibstoff sein wollen, wenn das Triebwerk gezündet wurde. Da kein
    Generatorengeräusch zu hören war, vermutete ich, dass die Stromversorgung Bestandteil der
    Lenkwaffenplattform war.
    Als die Bosnier weiter diskutierten, kam ein fünfter Mann aus dem Dschungel hinter der Konsole. Auch er
    trug eine olivgrüne Feldjacke, aber keine Jeans, sondern eine weite schwarze Hose; über der rechten Schulter 557
    hatte er ein M-16, zu dem ein Webkoppel mit
    Patronentaschen gehörte. Er zündete sich mit dem
    Zippo eine Zigarette an und beobachtete die über die Bildschirme gebeugten Bosnier. Während er den Rauch tief inhalierte, benutzte er seine freie Hand, um mit dem Saum seiner unten aufgeknöpften Feldjacke zu wedeln, um frische Luft an seinen Körper zu lassen. Auch wenn ich sein Gesicht nicht

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