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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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darauf, mich nicht durch zu viel Lärm zu verraten. Ich behielt meine Umgebung vor mir, auf beiden Seiten und über mir im 551
    Auge und überlegte dabei ständig: Was tust du, wenn?
    Die Antwort war immer die Gleiche: Ich würde
    schießend in Deckung verschwinden, das Hindernis
    irgendwie umgehen und weiter aufs Ziel zuhalten. Erst wenn feststand, dass ich hoffnungslos unterlegen war, würde ich versuchen, zu dem Kanister zurückzukehren.
    Ein metallisches Klirren hallte durch die Bäume.
    Ich erstarrte, horchte angestrengt.
    Etwa eine Minute lang hörte ich nur meine
    Atemzüge, dann wiederholte sich das Klirren. Es kam von halb links voraus.
    Ich sicherte das M-16 mit dem rechten Daumen, ließ
    mich langsam auf die Knie nieder und legte mich auf den Bauch. Es wurde Zeit, sich lautlos kriechend
    fortzubewegen, aber meine Baby-G erinnerte mich
    daran, dass es 9.06 Uhr war.
    Mit der Waffe rechts neben mir schob ich mich wie
    bei dem Überfall auf den Land Cruiser auf Ellbogen und Zehenspitzen vorwärts, nur musste ich diesmal
    widerstrebend mehr Abstand zum Boden halten, damit
    die Gurtzeuge mit den Reservemagazinen nicht im
    Schlamm schleiften.
    Ich begann zu hecheln, denn diese Art der
    Fortbewegung war harte Arbeit. Ich streckte meine
    Hände aus, verlagerte den Druck auf die Ellbogen und schob mich mit den Zehen vorwärts, die natürlich im Schlamm einsanken. So kam ich jedes Mal etwa fünfzehn Zentimeter durchs Unterholz voran und nahm dabei
    kaum wahr, dass mir Spinnweben, Wart-ein-Weilchen
    und sonstiger Scheiß in den Nacken gerieten.
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    Zwischendurch machte ich immer wieder Halt, hob den Kopf vom Dschungelboden, beobachtete, horchte auf
    weitere Aktivitäten und hörte nur meine eigenen
    Atemzüge, die ungefähr hundertmal lauter waren, als ich wollte. Jedes leise Quatschen nasser Blätter unter mir klang in meinen Ohren wie das Zerplatzen der
    Luftblasen einer Blisterfolie.
    Ich hielt ständig Ausschau nach Alarmmitteln – nach Stolperdrähten, Druckplatten, Infrarotschranken und vielleicht sogar ausgespannte Bindfäden, an denen
    Konservendosen baumelten. Ich wusste nicht, was ich erwarten sollte.
    Meine unterdessen mit Schlamm bedeckte Baby-G
    zeigte 9.21 Uhr an. Ich munterte mich damit auf, dass ich mir einredete, ich sei wenigstens zum richtigen Ziel unterwegs.
    Wie aus dem Nichts tauchten Moskitos auf, die um
    meinen Kopf summten und surrten. Sie setzten sich auf mein Gesicht, als wüssten sie, das ich mich nicht wehren konnte.
    Dann erneut ein Geräusch, das mich erstarren ließ.
    Wieder das Klirren von Metall auf Metall – und danach leises, rasches Stimmengemurmel. Ich schloss die
    Augen, drehte mein linkes Ohr in die Richtung, aus der das Gemurmel kam, öffnete den Mund, um innere
    Geräusche auszuschalten, und horchte angestrengt.
    Der Tonfall dieser Stimmen war nicht spanisch. Ich
    versuchte zu verstehen, was sie sagten, aber dazu
    sprachen sie etwas zu leise. Jedenfalls redeten sie rasend schnell, und was sie sagten, wurde jetzt vom
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    rhythmischen Poltern voller Benzinkanister
    unterbrochen.
    Es war 9.29 Uhr.
    Ich musste näher heran; ich durfte mir keine Sorgen wegen dieser Geräusche und ihrer Verursacher machen.
    Ich musste sehen, was dort passierte, um innerhalb von zwanzig Minuten etwas dagegen unternehmen zu
    können.
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    Ich stemmte meinen Oberkörper aus dem Schlamm
    hoch und glitt wieder vorwärts. Schon sehr bald begann ich hinter dem Wall aus Grün eine kleine Lichtung zu sehen. Sonnenlicht drang in breiten Strahlen durchs Laubdach und blendete mich, während ich mich über
    Schlamm und nasses Laub an den Rand der Lichtung
    vorschob.
    Bewegung.
    Der Kerl mit dem schwarzen Hemd, den ich auf der
    Veranda gesehen hatte, überquerte die Lichtung von
    links nach rechts und verschwand ebenso rasch, wie er aufgetaucht war. In den Händen hielt er zwei halb volle schwarze Müllsäcke, die in der Sonne glänzten. Er trug ein Webkoppel der U.S. Army, an dem zwei
    Magazintaschen baumelten.
    Ich atmete einige Male tief durch, um meinem Körper mehr Sauerstoff zuzuführen. Mein Puls war ein dumpfes 554
    Pochen in meinem Hals.
    Ich rückte in zwei Etappen langsam weiter vor, ohne mir die Mühe zu machen, den Kopf zu heben, um durchs Unterholz nach vorn zu schauen. Ob sie mich gesehen hatten, würde ich früh genug erfahren.
    Rechts von mir waren wieder die Stimmen zu hören:
    viel deutlicher und schneller, aber trotzdem beherrscht, als hätten ihre Besitzer alles unter Kontrolle. Ich

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