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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Instrumente
    unter den Arm geklemmt und warfen lüsterne Blicke auf eine Gruppe athletisch aussehender Girls in
    Latexanzügen, die eben ihre Getränke bezahlten. »Ich hole uns ein paar kalte Dosen.«
    Ich stand unter einem der Sonnenschirme und
    beobachtete, wie der Frachter sich langsam in die
    Schleuse schob. Dabei nahm ich meine Jackie-O-Specials ab, um die Gläser zu putzen. Doch das bereute ich sofort, als das grelle Sonnenlicht mich blendete.
    Die Sonne brannte gnadenlos herab, aber die
    Schleusenarbeiter, die saubere Overalls und
    Schutzhelme trugen, schienen dagegen immun zu sein, während sie ihrer Arbeit nachgingen. Das Einschleusen lief in einer Atmosphäre flotter Geschäftsmäßigkeit ab, während eine Lautsprecherstimme auf Spanisch knappe Anweisungen gab, die in dem Tohuwabohu um die
    Busse und die Baustelle gerade noch zu hören waren.
    Rechts neben der Tribüne beim Besucherzentrum, die
    184
    bereits mit Girlanden geschmückt war, wurde auf dem Rasen noch eine provisorische Holztribüne mit vier
    Etagen errichtet. Am Samstag würde hier die Hölle los sein.
    Der Frachter war nun fast ganz in der
    Schleusenkammer, deren Wände kaum einen Meter
    Abstand von den Schiffsseiten hatten. Touristen, die das Einschleusen von der Besuchertribüne aus beobachteten, knipsten eifrig mit ihren Nikons, während die
    Musikkapelle sich auf dem Rasen sammelte. Einige der Girls übten noch rasch einen Spagat, ihr professionelles Lächeln und ein Busen- und Hüftwackeln, bevor sie sich aufstellten.
    Der einzige Mensch, der nicht die Mädchen
    anzustarren schien, war ein Weißer in einem leuchtend rosa geblümten Hawaiihemd. Er lehnte an einem großen dunkelblauen GMC Suburban, beobachtete das
    Containerschiff und rauchte dabei mit hastigen, tiefen Zügen. Mit seiner freien Hand wedelte der Kerl mit dem unteren Hemdrand, um sich etwas Kühlung zu
    verschaffen. Sein Bauch war mit einer Brandnarbe von der Größe einer Pizza bedeckt, die wie geschmolzener Kunststoff aussah. Scheiße, das musste schmerzhaft
    gewesen sein. Ich war froh, dass meine Bauchschmerzen nur von Sundance’ Caterpillars stammten.
    Mit Ausnahme der Windschutzscheibe waren alle
    Scheiben innen mit schwarzer Folie beklebt. Eine
    fehlerhafte Stelle an der Scheibe der rechten hinteren Tür ließ erkennen, dass hier ein Heimwerker gearbeitet hatte. Wo die Folie auf einer Länge von acht bis zehn 185
    Zentimetern eingerissen war, leuchtete ein schmales helles Dreieck.
    Als sei dem Kerl eben eingefallen, dass er vergessen hatte, seine Haustür abzuschließen, sprang er in den Suburban und fuhr eilig davon. Vielleicht hatte er in Wirklichkeit ein gefälschtes Kennzeichen am Wagen
    und fürchtete, einer der hier herumlaufenden
    Polizeibeamten könnte sich dafür interessieren. Das Fahrzeug war sauber gewesen – aber nicht so sauber wie seine Kennzeichen. Ich war immer durch die
    Waschanlage gefahren, bevor ich die Nummernschilder gewechselt hatte, und anschließend übers Land
    gebrettert, damit Karosserie und Kennzeichen
    gleichmäßig schmutzig wurden, bevor ich den Wagen
    für einen Auftrag einsetzte. Ich konnte mir vorstellen, dass es hier viele Leute mit gefälschten oder gestohlenen Kennzeichen gab.
    Eine fragil aussehende Jakobsleiter aus verknoteten Seilen und Holzsprossen wurde von der Schiffsreling herabgelassen, und zwei Männer in makellos weißen
    Hosen und Hemden kletterten an Bord, als Aaron
    gerade mit vier Dosen Minute Maid zurückkam. »Sorry, keine Cola – die Getränke sind heute fast ausverkauft.«
    Wir saßen im Schatten und beobachteten, wie die
    Hydraulikstempel langsam die Schleusentore schlossen und das Wasser – hundertzwanzig Millionen Liter,
    sagte Aaron – in die Schleusenkammer strömte. Das
    Schiff stieg vor uns in den Himmel, während die
    Gerüstbauer ihr Werkzeug weglegten und sich
    Sitzplätze suchten, von denen aus sie den Auftritt der 186
    Mädchen verfolgen konnten.
    Stille Betrachtung war offenbar nicht Aarons
    Spezialität, und er schwatzte bald wieder drauflos.
    »Wissen Sie, der Kanal ist nicht nur ein durchs Land gebuddelter großer Graben wie der Suezkanal. Er ist ein sehr kompliziertes Ingenieurbauwerk – was umso
    erstaunlicher ist, als er mehr oder weniger aus
    viktorianischer Zeit stammt.«
    Ich bezweifelte nicht, dass er absolut faszinierend war, aber ich hatte andere, deprimierende Dinge im Kopf.
    »Die Miraflores-Schleuse und die beiden nächsten
    Schleusen heben oder senken die Schiffe

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