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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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endlich
    wieder meine Ruhe zu haben.
    Der zweite Polizeibeamte auf Aarons Seite stand jetzt mit umgehängtem Sturmgewehr hinter seinem
    Sergeanten. Ich hörte schwere Schritte hinter unserem Wagen, konnte aber im Außenspiegel nichts erkennen.
    Ich trat mir selbst in den Hintern: Scheiße, was machst du? Los, wach auf! Wach endlich auf!
    Mein Puls legte ein paar Schläge zu, und während ich weiter in meiner Tüte herumwühlte, stellte ich fest, wo sich der Türgriff befand, und vergewisserte mich, dass der Sicherungsknopf hochgezogen war. Trotz meiner
    Lethargie würde ich mit einem Satz aus dem Wagen
    springen und wegrennen, sobald ich das Quietschen der rostigen Heckklappenscharniere hörte. Als ich Aaron meinen Pass zur Weitergabe an den Sergeanten hinhielt, 258
    wurde mir klar, dass ich auf diese ganze Situation viel zu langsam reagierte.
    Hinten drin liegt eine Leiche, verdammt noch mal!
    Der Sergeant stellte in scharfem Ton einige Fragen, während er meinen Reisepass mit seiner Maglite
    studierte. Von Aarons Antworten verstand ich nur
    einzelne Wörter: »Britanico … amigo … vacaciones …«
    Er nickte dabei wie ein Irrer, als leide er an irgendeiner Nervenkrankheit.
    Der Sergeant hielt jetzt beide Ausweise in der Hand, was ein Problem darstellte, falls ich abhauen musste.
    Ohne Reisepass konnte ich nur nach Westen oder in
    unsere Botschaft flüchten.
    Ich horchte angestrengt nach hinten und wartete da-
    rauf, dass die Heckklappe sich öffnen würde. Ich fuhr mir mit einer Hand durchs Haar, behielt dabei den Türgriff im Auge und stellte mir meine Fluchtroute vor, was
    nicht gerade schwierig war: drei Schritte nach rechts in die Dunkelheit. Danach würde ich auf mein Glück
    vertrauen müssen.
    Ich wurde in die Wirklichkeit zurückgeholt, als der Sergeant sich wieder zum Fahrerfenster hinunterbeugte und auf meine Kleidung zeigte, während er eine Frage stellte. Aaron antwortete mit einer scherzhaften
    Bemerkung und rang sich ein Lachen ab, als er sich an mich wandte. »Sie sind mein Freund, den ich vom
    Flughafen abgeholt habe. Sie wollten unbedingt den
    Regenwald sehen, deshalb habe ich ihn Ihnen außerhalb der Stadt gezeigt. Jetzt haben Sie die Nase voll davon.
    Das war lustig, also lachen Sie bitte.«
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    Der Sergeant stimmte in unser Lachen ein und
    erzählte dem Kerl hinter sich von dem dämlichen
    britanico , während er unsere Ausweise zurückgab. Dann schlug er mit der flachen Hand aufs Dach des Mazda
    und folgte seinen Leuten zu den Wagen, die vor uns die Straße blockierten. Dort wurde viel gestikuliert und herumgebrüllt, dann heulten die Motoren der
    Geländewagen auf, als die Fahrzeuge zurückstießen, um die Straße frei zu machen.
    Aaron zitterte wie Espenlaub, als er den Motor anließ, aber er schaffte es, für die Polizeibeamten von den Schultern aufwärts cool und entspannt zu wirken. Er winkte ihnen im Vorbeifahren sogar zu. Unsere
    Scheinwerfer erfassten vier oder fünf Leichen, die am Straßenrand aufgereiht lagen. Ihre Kleidung war mit Blut getränkt. Einer der Jugendlichen, fast noch ein Kind, lag mit offenem Mund und seitlich ausgestreckten Armen auf dem Rücken und starrte mit großen Augen
    blicklos in den Nachthimmel. Ich sah weg und
    versuchte, mich auf die Dunkelheit jenseits unserer Scheinwerfer zu konzentrieren.
    Aaron sagte ungefähr zehn Minuten lang nichts,
    während wir mit wild tanzenden Scheinwerfern über die mit Schlaglöchern übersäte Straße holperten. Dann
    bremste er plötzlich, stellte den Wahlhebel auf P und sprang aus dem Wagen, als habe er unter seinem Sitz eine Bombe entdeckt. Ich konnte hören, wie er laut
    keuchend würgte, aber er brachte nichts mehr heraus.
    Er hatte schon alles in Clayton gelassen.
    Ich mischte mich nicht ein. Als Anfänger hatte ich
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    ähnlich reagiert: Schieres Entsetzen überwältigt einen fast, und man kann nur dagegen ankämpfen, bis das
    Drama vorüber ist. Und wenn man später Zeit zum
    Nachdenken hat – nicht nur darüber, was passiert ist, sondern vor allem auch darüber, was schlimmstenfalls hätte schief gehen können –, dann gibt man seine letzte Mahlzeit wieder von sich. Seine Reaktion war ganz
    normal. Nur meine war vorhin nicht normal gewesen,
    nicht für mich.
    Die Federung knarrte, als er die Fahrertür schloss
    und sich seine wässrigen Augen rieb. Er war sichtlich verlegen und konnte mich nicht ansehen. »Tut mir Leid, Nick, Sie halten mich bestimmt für einen
    Schlappschwanz. Leute wie Sie können mit

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