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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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könnte.«
    »Nein, Kumpel. Wir müssen zusehen, dass wir ihn
    loswerden.« Ich bemühte mich, das nicht wie einen
    Befehl klingen zu lassen.
    Wir fuhren von der Straße ab und parkten unter den
    Bäumen. Für große Förmlichkeiten war keine Zeit.
    »Wollen Sie mir helfen?«, fragte ich, als ich die Machete aufhob.
    Er dachte angestrengt nach. »Ich möchte sein Bild
    nicht hier drin haben, wissen Sie, nicht in meinem Kopf.
    Können Sie das verstehen?«
    Das konnte ich, denn in meinem Kopf waren eine
    Menge Bilder gespeichert, auf die ich lieber verzichtet hätte. Das neueste dieser Bilder war das eines Jungen in 264
    blutgetränkter Kleidung, der mit offenem Mund den
    Nachthimmel anstarrte.
    Als ich ausstieg, war das Morgenkonzert der Vögel
    kurz vor Sonnenaufgang in vollem Gange. Ich hielt den Atem an, öffnete die Heckklappe, packte Diego unter den Achseln und schleifte ihn rückwärts gehend unter die Bäume. Dabei konzentrierte ich mich darauf, ihm nicht ins Gesicht zu sehen und kein Blut an meine Sachen zu bekommen.
    Im Halbdunkel unter dem Blätterdach wälzte ich ihn
    ungefähr zehn Meter vom Waldrand entfernt unter
    einen umgestürzten Baum, legte die abgewischte
    Machete dazu und häufte vor ihm Zweige und Laub auf.
    Ich musste nur dafür sorgen, dass er bis Samstag nicht entdeckt wurde. Sobald ich fort war, würde Aaron
    vielleicht zurückkommen und tun, was er von Anfang an hatte tun wollen. Es würde nicht schwer sein, ihn hier zu finden; bis dahin würden sich hier so viele Fliegen versammeln, dass er nur ihrem Summen nachzugehen
    brauchte.
    Nachdem ich die Heckklappe geschlossen hatte, stieg ich vorn ein und knallte die Beifahrertür zu. Ich dachte, Aaron würde sofort weiterfahren, aber stattdessen
    wandte er sich mir zu. »Wissen Sie was? Ich denke,
    Carrie sollte von dieser Sache vielleicht nichts erfahren, Nick. Finden Sie das nicht auch? Ich meine …«
    »Kumpel«, sagte ich, »Sie haben mir die Worte
    praktisch aus dem Mund genommen.« Ich versuchte zu
    lächeln, aber meine Gesichtsmuskeln spielten nicht mit.
    Er nickte und fuhr dann auf die Straße zurück,
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    während ich mich neben ihm zusammenrollte und die
    Augen schloss, weil das hoffentlich gegen meine
    Kopfschmerzen helfen würde.
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    Ungefähr eine Viertelstunde später fuhren wir durch eine Ansammlung von Hütten beiderseits der Straße. In einer von ihnen pendelte eine Petroleumlampe, die
    bunte, ausgebleichte Kleidungsstücke beleuchtete, die zum Trocknen aufgehängt waren. Die Hütten waren aus Hohlblocksteinen gemauert, hatten Türen aus
    ungehobelten Brettern und waren mit Wellblech
    gedeckt. Die Fenster waren unverglast, sodass nichts den Rauch der in der Nähe der Eingänge schwelenden
    kleinen Feuer daran hindern konnte, in die Hütten zu ziehen. Magere Hühner stoben vor dem heranrollenden Mazda auseinander. Dies war alles ganz anders als das Panama, das mir das Bordmagazin gezeigt hatte.
    Aaron deutete im Vorbeifahren mit einem Daumen
    über die Schulter. »Wenn die Holzfäller abziehen,
    tauchen diese Leute auf – Tausende von Bauern, die nur für den eigenen Bedarf produzieren, lauter arme Teufel, die vom Ertrag ihrer Landwirtschaft zu leben versuchen.
    Das Problem ist nur, dass nach dem Verschwinden der Bäume der Mutterboden weggewaschen wird, sodass auf ihren Feldern binnen zwei Jahren nur noch Gras wächst.
    Dreimal dürfen Sie raten, wer dann kommt – die
    Viehzüchter.«
    Ich sah ein paar mickrige Kühe, die mit gesenkten
    Köpfen weideten. Er deutete wieder mit dem Daumen.
    »Die Hamburger von kommender Woche.«
    Dann riss Aaron das Lenkrad ohne Vorwarnung nach
    rechts, und damit verließen wir den Pan-American
    Highway. Wie in der Stadt gab es entlang dieser
    Schotterstraße keine Wegweiser. Vielleicht hatten die 267
    Zuständigen ihren Spaß daran, die Bevölkerung im
    Ungewissen zu lassen.
    Ich sah ein Konglomerat aus Hütten mit
    Wellblechdächern. »Chepo?«
    »Ja, die schlimme und traurige Seite.«
    Die Makadamstraße führte an einer Siedlung mit
    weiteren kümmerlichen Bauernhütten auf Pfählen
    vorbei. Unter ihnen lebten Hühner und ein paar alte Katzen zwischen Eisenschrott und Bergen von
    verrosteten Konservenbüchsen. Über einigen Hütten
    stieg Rauch aus Ton- oder rostigen Blechrohren auf. Ein anderer Schornstein bestand aus sechs oder sieben
    Marmeladeneimern, die jemand oben und unten
    aufgeschnitten und zusammengehämmert hatte. Der
    Rauch war das einzige Lebenszeichen. Die schlimme und

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