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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Seite zur anderen, und seine Federung knarrte wie eine alte Brigantine, während die Motordrehzahl ständig wechselte. Zu meiner Überraschung fuhr Aaron den Geländewagen tatsächlich sehr gekonnt. Wie er mir erklärte, würde diese Schaukelei noch mindestens eineinhalb Stunden andauern — so viel zu »gleich hinter diesem Hügel«.
    Wir pflügten durch Nebelschwaden weiter und erreichten schließlich den Grat des steilen, zerklüfteten Hügels. Die Szenerie vor uns unterschied sich grundlegend von dem unebenen Grasland, durch das wir bisher gefahren waren. Unter uns lag ein Tal mit sanften Hügeln, und so weit das Auge reichte, war die Landschaft mit gefällten, verrottenden Bäumen übersät. Die Baumstämme in unserer Nähe waren vom Alter schon fast grau. Man hätte glauben können, jemand habe eine riesige Schachtel Zündhölzer über einer Wüste aus rostbraunem Schlamm ausgekippt. Tief über dem Talboden hängender Nebel ließ alles noch unheimlicher erscheinen. Aber am Ende des Tals, etwa fünf bis sechs Kilometer weiter, wucherte üppig grüner Dschungel. Das Ganze war mir ein Rätsel.
    Als wir in dieses Tal hinunterfuhren, schien Aaron meine Verwirrung zu bemerken. »Auf dieser Seite der Hügel hatten sie irgendwann die Nase voll«, rief er mir über das Knarren und Quietschen des Pickups hinweg zu. »Die Hartholzausbeute war zu gering, und die Machos waren sich zu schade, dieses Kleinzeug abzutransportieren. Aber wenigstens gibt’s hier keine Bauern, weil sie das alles nicht allein roden können. Außerdem gibt es dort unten nicht genug Wasser — nicht dass sie’s trinken könnten, wenn’s welches gäbe.«
    Wir folgten der Fahrspur zwischen gefällten Bäumen hindurch und erreichten den Talboden. Dort sah es aus, als sei ein Wirbelsturm durchs Tal gefegt und habe eine Spur der Verwüstung zurückgelassen. Die Morgensonne tat ihr Bestes, um eine dünne Wolkenschicht zu durchdringen. Irgendwie war das viel schlimmer, als wenn die Sonne herausgekommen wäre; dann wäre das Licht wenigstens aus einer bestimmten Richtung gekommen. So wurde das Sonnenlicht von den Schleierwolken nach allen Seiten verstreut. Es war höchste Zeit für den Jackie-O-Look. Aaron nahm sich ein Beispiel an mir und setzte ebenfalls seine Sonnenbrille auf.
    Wir rumpelten durch den Baumfriedhof weiter, bis der üppig grüne Dschungel am Ende des Tals uns rettend aufnahm. »Dauert nicht mehr lange«, versicherte mir Aaron. »Ungefähr vierzig, höchstens fünfzig Minuten.«
    Zwanzig wären besser gewesen; ich hatte den Eindruck, der alte Pickup werde nicht viel länger durchhalten — und mein Kopf erst recht nicht. Ich fürchtete, er könnte jeden Augenblick explodieren.
    Wir befanden uns wieder in Sekundärdschungel. Die Bäume waren von Schlingpflanzen umwachsen, deren Ranken bis zum Laubdach hinaufreichten. Zwischen ihnen und über der Fahrspur wucherte alles mögliche andere Zeug. Ich hatte das Gefühl, dass wir durch einen langen grauen Tunnel fuhren. Als ich die Sonnenbrille abnahm, verwandelte sich das Grau in leuchtendes Grün.
    Auf der Baby-G war es 7.37 Uhr, was bedeutete, dass wir seit über vier Stunden auf der Straße unterwegs waren. Meine Augen brannten, und die Kopfschmerzen hämmerten, aber ich wusste, dass ich mir keine Erholungspause würde gönnen dürfen. Das musste alles bis Sonntag warten — oder bis zu dem Tag, an dem ich in Maryland eine sichere Zuflucht fand. Als Erstes musste ich mich darauf konzentrieren, wie ich meinen Auftrag ausführen würde. Ich musste mich zusammenreißen und einen Plan ausarbeiten. Aber ich konnte mich einfach nicht konzentrieren, so sehr ich mich auch bemühte, mir ins Gedächtnis zurückzurufen, was ich bei der Zielerkundung gesehen hatte.
    Aaron hatte gut geschätzt. Fünfundvierzig Minuten später fuhren wir auf eine weite Lichtung hinaus, die zum größten Teil hinter einem Gebäude lag, dessen Giebelseite ungefähr zweihundert Meter vor uns aufragte. Es sah aus wie selbst entworfen und gebaut.
    Die Wolken hatten sich aufgelöst und enthüllten die Sonne und blauen Himmel. »Das ist unser Haus.« Aarons Stimme klang nicht sonderlich begeistert. Er setzte seine Sonnenbrille wieder auf, aber für mich kam es nicht in Frage, wieder die Jackie Os zu tragen — nicht, wenn ich gleich der Besitzerin begegnen würde.
    Links vor mir und der Giebelseite des Hauses gegenüber lag ein steil abfallender Hügel, der mit weiteren gefällten Bäumen und verrottenden Baumstümpfen bedeckt

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