Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
Vom Netzwerk:
war, zwischen denen Grasbüschel wuchsen. Der Rest der Lichtung war uneben, aber relativ flach.
    Wir folgten der Fahrspur zum Haupthaus, das mehr oder weniger eingeschossig war: ein weitläufiger
    Bungalow mit Ziegeldach und schmutzig grün verputzten Außenmauern. Vorne war eine Veranda mit Blick auf die Hügel in der Umgebung angebaut. Hinter dem Wohngebäude ragte ein Anbau aus Wellblech auf, der ungefähr doppelt so groß wie das Haus war und ein viel höheres Dach hatte.
    Rechts sah ich mehrere Reihen von Zwanzigliterbehältern, hunderte dieser Dinger aus weißem Kunststoff, die jeweils gut dreißig Zentimeter hoch waren und einen ähnlichen Durchmesser hatten. Ihre Deckel waren aufgesetzt, aber aus den hineingeschnittenen runden Löchern wucherten alle möglichen Pflanzen, die in verschiedenen Formen und Farben blühten. Man hätte glauben können, Carrie und Aaron führten das erste Gartencenter in diesem Gebiet. Mir kam es vor, als sei dies der Drehort von The Good Life a la Panama.
    Um uns herum standen mehrere Wellblechschuppen, in denen Holzfässer und -kisten gestapelt waren. Vor einem Schuppen stand ein verrottender alter Schubkarren aus Holz. Rechts hinter den Pflanzkübeln war ein mit Wellblech überdachtes Stromaggregat zu sehen, hinter dem mindestens zwei Dutzend Zwanzigliterkanister mit Dieselöl standen.
    Als wir näher kamen, konnte ich Fallrohre sehen, die von der Dachrinne in Regentonnen aus grünem Kunststoff führten, die entlang der Außenmauern des Wohngebäudes aufgestellt waren. Über dem Dachfirst stand auf einem Gerüst aus Stahlstangen ein großer Wasserbehälter aus blauem Kunststoff; etwas tiefer war ein alter Blechbehälter montiert, aus dem alle möglichen Rohre kamen. Ebenfalls auf dem Dach angebracht waren zwei Satellitenschüsseln, von denen eine nach Osten und eine nach Westen zeigte. Vielleicht sahen die Hausbewohner gern kolumbianisches und panamaisches Fernsehen. Trotz aller Technik war dies eindeutig ein Planet der Baum-Umarmer; um das Bild zu vervollständigen, fehlten hier eigentlich nur noch zwei glückliche Milchkühe, die Yin und Yang hießen.
    Als wir dem Haus näher kamen, sah ich den zweiten Pickup, der auf der anderen Seite der Veranda stand. Aaron hupte ein paarmal und machte ein besorgtes Gesicht, als Carrie auf die Veranda kam und dabei ihre Panoramasonnenbrille aufsetzte. Sie trug dieselben Klamotten wie gestern auf dem Flughafen, hatte jetzt aber eine Gelfrisur.
    »Bitte, Nick — kein Wort.«
    Der Mazda hielt, und er sprang aus dem Wagen, als sie die Stufen vor der Veranda herunterkam. »Hi.«
    Ich stieg ebenfalls aus und kniff die Augen zusammen, um gegen das blendend helle Sonnenlicht und meine Kopfschmerzen anzukämpfen.
    Ich machte einige Schritte auf die beiden zu, blieb dann jedoch stehen, um sie nicht einzuengen. Aber es gab keine große Begrüßung, keine Küsse oder Umarmungen, nur ein paar belanglose Worte.
    Ohne mir viel zu denken, außer dass mir heiß und unbehaglich zu Mute war, ging ich auf das Ehepaar zu.
    Ich schaltete auf meinen freundlichen Ton gegenüber Gastgeberinnen um. »Hallo.«
    Sie hatte doch kein Gel im Haar; sie hatte nur gerade geduscht.
    Mein Hinken und meine zerrissene Jeans fielen ihr auf. »Was ist passiert? Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Ich sah bewusst nicht zu Aaron hinüber. Blicke können zu viel verraten. »Ich bin in eine Tierfalle oder dergleichen geraten. Ich muss .«
    »Dann gehen Sie am besten schnell unter die Dusche. Ich habe Porridge für Sie gekocht.«
    »Klingt wundervoll.« Es klang wie Scheiße.
    Sie wandte sich ab, um ins Haus zurückzugehen, aber Aaron hatte etwas anderes vor. »Weißt du was? Ich mache erst mal den Wagen sauber — hinten ist etwas Dieselöl ausgelaufen, und ich ... na ja, ich mache ihn lieber sofort wieder sauber, weißt du.«
    Carrie drehte sich um. »Oh, okay.«
    Ich folgte ihr zum Haus, während Aaron mir einen letzten Blick zuwarf und mir kaum merklich zunickte, bevor er zu seinem Mazda ging.
    Kurz bevor wir die Veranda erreichten, blieb sie noch mal stehen und drehte sich erneut um. Während Aaron mit seinem Pickup zu einer der Regentonnen zurückstieß, konnte ich in Carries leicht verspiegelten Brillengläsern mein zerstochenes Gesicht und meine wirr nach allen Seiten abstehenden Haare sehen. Die Gläser waren zu dunkel getönt, um mich ihre Augen erkennen zu lassen.
    »Unsere Tochter Luce glaubt, dass Sie zu einer britischen Studiengruppe gehören und ein paar Tage bei uns sind,

Weitere Kostenlose Bücher