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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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dringende Meldung aus meinem Ohrhörer kam. »Achtung, Achtung! Hotel sieht
    möglicherweise Romeo drei, der in Richtung Platz
    unterwegs ist. Er ist auf halbem Weg zur …«
    Ich wartete das Ende der Meldung nicht ab, sondern hastete durch die Glastür und zwischen Reinigung und Porzellangeschäft hindurch auf das Café zu. »Hotel, du musst ihn stoppen! Er darf nicht in sein Büro zurück. Du musst ihn stoppen!«
    Ich hörte einen Doppelklick, als ich um die Ecke des Marmorkorridors bog, das Café passierte und auf den Hauptausgang zuhielt. Gelang es Hubba-Hubba nicht, den Kerl aufzuhalten, würde ich ihn auf dem Korridor stoppen müssen. Während ich zwischen dem Eingang zur Rezeption und dem Teppichgeschäft hindurch
    weiterging, begann ich mit der Linken, den
    Reißverschluss meiner Jacke aufzuziehen, um leichter an die Browning heranzukommen. Ich spürte ein heißes Kribbeln im Nacken und begann wieder zu schwitzen.
    Handelten wir jetzt nicht entschlossen, konnten wir ihn oben in den Büros verlieren, vielleicht sogar für immer.
    Ich wollte ihn möglichst schnell entführen und abliefern.
    Wir konnten es uns nicht leisten, länger als unbedingt nötig in dieser strikt überwachten Stadt herumzulungern.
    Ich drückte mit der Schulter gegen die Glastür und schoss auf die Straße vor dem Platz mit der Anlage und den städtischen Gärtnern. Hubba-Hubba stand gleich rechts von mir auf dem Gehsteig, trug ein breites Lächeln zur Schau und war dabei, seinem alten Freund Romeo drei, den er lange nicht mehr gesehen hatte, die Hand zu schütteln. Nach ein, zwei französischen Sätzen ging die Begrüßung auf Arabisch weiter. »As-salaam aleikum.«
    Romeo drei war sichtlich verwirrt, aber er reagierte automatisch und ergriff Hubba-Hubbas ausgestreckte Hand. »Wa aleikum as-salaam.«
    Andere Passanten achteten nicht auf die alten Freunde, die sich auf der Straße begegnet waren, und Hubba-Hubba ging dazu über, die Begrüßung durch
    Wangenküsse zu komplettieren. Als ich näher kam,
    wechselte der Blick des Hawallada nervös zwischen uns hin und her. Hubba-Hubba begrüßte mich breit lächelnd auf Arabisch und legte mir nachdrücklich einen Arm um die Schultern, um mich einzubinden und zugleich wissen zu lassen, dass dies seine Show war. Die Hand des Hawallada war groß, sein Händedruck jedoch schwach und weich. Hubba-Hubba schwatzte unaufhörlich weiter, nickte mehrmals zu mir hinüber und lächelte dabei unaufhörlich. Romeo drei wirkte etwas weniger
    glücklich. »As-salaam aleikum.« Ich antwortete sofort:
    »Wa aleikum as-salaam.« Die Wangenküsse überließ ich jedoch Hubba-Hubba.
    Nachdem ich Romeo drei die Hand geschüttelt hatte, legte Hubba-Hubba uns beiden einen Arm um die
    Schultern und bugsierte uns unaufhörlich schwatzend –
    vermutlich über die gute alte Zeit – zur Rückseite des Palais de la Scala.
    Aus dem Blick von Romeo drei sprachen Angst,

    Verwirrung und ein stummes Flehen. Er war verdammt nervös, aber auch zu ängstlich, um etwas dagegen zu unternehmen – nicht dass ihm das etwas genutzt hätte.
    Hubba-Hubba hielt uns beide mit den Armen fest,
    während er wie der Gastgeber einer Quizshow im
    Fernsehen lächelnd und nickend weiterschwatzte. Ich erwiderte sein Lächeln und nickte dem Hawallada zu.
    Was Hubba-Hubba da schwatzte, hatte offenbar die
    gewünschte Wirkung, denn Romeo drei kam mit, ohne zu protestieren. Er wirkte nur resigniert. Als wir um die Ecke bogen, donnerte der Postlaster an uns vorbei.
    Wir blieben vor der Garage stehen, und Romeo drei suchte mit zitternden Fingern aus seinem Schlüsselbund den Schlüssel für das Tor heraus. Mit Hubba-Hubbas Hilfe und Unterstützung steckte er schließlich den richtigen Schlüssel ins Zylinderschloss und schob das Garagentor hoch. Hubba-Hubba, der heute den
    Gentleman spielte, ließ ihm den Vortritt und folgte ihm mit einem Schritt Abstand.
    Ich betrat das kühle Dunkel als Letzter. Unter den Füßen spürte ich harten Beton, und es roch nach Benzin und Farbe. Romeo drei begann zu betteln. Das einzige Wort, das ich verstand, klang wie »Audi«. Ich schloss das Tor und betätigte den Lichtschalter links neben dem Stahlrahmen mit dem Ellbogen. Jetzt war zu sehen, wovon der Hawallada schwatzte. Der hier geparkte silberfarbene Audi A6 mit französischem Kennzeichen nahm den größten Teil der Garage ein.
    Als Romeo drei sich nach uns umdrehen wollte, trat Hubba-Hubba neben ihn und hielt ihm mit der rechten Hand den Mund zu. Der

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