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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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bestellte,
    interessierte sich mehr für die übereinander geschlagenen Beine einer Schönen an einem Nebentisch als für mein schweißnasses Gesicht. Ich nahm meine Sonnenbrille ab und hoffte inständig, dass Lofti oder Hubba-Hubba bald eintreffen würde. Ich brauchte dringend Verstärkung.
    Mein Café crème wurde mit einem Biskuit und einer kleinen Serviette für übergeschwappten Kaffee zwischen Tasse und Untertasse serviert. Ich gab dem Kerl gleich einen Fünfziger, damit ich später nicht auf die Rechnung warten musste. Ich musste jederzeit aufspringen und losrennen können, ohne als Zechpreller verfolgt zu werden. Als er eben das Wechselgeld aus seiner
    Lederbörse auf den Tisch knallte, meldete Lofti sich über Funk. Er war außer Atem und schien den Geräuschen nach rasch zu Fuß unterwegs zu sein. »Achtung,
    Achtung, hört mich jemand? Sie sind auf dem Platz, Romeo eins und zwo sind auf dem Platz, gehen in
    Richtung Einkaufspassage.«
    Ich griff in meine Jacke, während ich einen Schluck Kaffee trank.
    Das Kreischen einer Kettensäge verriet mir, wo Lofti sein musste. »Jetzt im Gebäude«, meldete er. »Sie sind drinnen.«
    Klick, klick.
    Seine Stimme klang hörbar erleichtert. »Bist du’s, November?«
    Klick, klick.
    »Bist du drinnen?«
    Klick, klick.
    »Okay, ich bleibe draußen, ich bleibe draußen.«
    Klick, klick.
    Die Romeos erschienen an der Glastür zur Straße und sahen sich suchend um; sie waren offenbar zum ersten Mal hier. Dann gingen sie zur Rezeption weiter und studierten die Tafel mit den Messingschildern. So standen sie zehn bis fünfzehn Sekunden da, bis sie die gesuchte Adresse gefunden hatten: Bürosuite 617,
    Monaco Training Consultancy.
    Ich trank einen weiteren Schluck Kaffee und
    beobachtete sie zwischen den Köpfen zweier Frauen hindurch, die rasend schnelles Italienisch sprachen und dabei sich und alle Umsitzenden in ein frühes Grab rauchten. Romeo zwo trug jetzt wieder seine
    Sonnenbrille. Er zog einen Kugelschreiber aus der Innentasche seines Jacketts und drückte damit auf den Summerknopf; bestimmt würde er auch die Glastür mit der Schulter aufstoßen.
    Was nun? Was sollte ich tun, wenn ich draußen
    ausgesperrt war, während die Empfangsdame sie drinnen in Bürosuite 617 anmeldete?
    Romeo zwo beugte sich nach vorn, und ich
    beobachtete, wie er kurz in die Gegensprechanlage über dem Summerknopf sprach – vielleicht um ihren Termin zu bestätigen. Jedenfalls wirkte er zufrieden, als er sich aufrichtete und Romeo eins, der gewisse Zweifel zu hegen schien, beruhigend zunickte.
    Sie warteten, statt den römischen Eingang links von ihnen zu benutzen, und ich erkannte den Grund dafür. Ich hatte mir umsonst Sorgen gemacht. Hinter der Rezeption war eine Kamera angebracht, und die Empfangsdame
    würde wissen, in welche Bürosuite sie wollten. Deshalb warteten sie, bewunderten inzwischen die Orientteppiche im Geschäft gegenüber und fragten sich vielleicht wie ich, weshalb Leute bereit waren, für einen Teppich so viel Geld auszugeben. Ihre Mütter hätten vermutlich nur ein paar Wochen gebraucht, um ihnen einen ebenso
    schönen zu knüpfen.
    Lofti meldete sich nochmals; hinter ihm kreischte wieder die Kettensäge, bevor ihr Ton gedämpft wurde, als sie sich ins Holz eines Baumes fraß. »November, Sprechprobe.« Seine Stimme klang besorgt, weil er nicht wusste, was drinnen vor sich ging, und sich vergewissern wollte, dass alles in Ordnung war.
    Ich antwortete mit einem Doppelklick, als die Tür zur Rezeption sich öffnete und ein hoch gewachsener,
    dunkelhäutiger, schwarzhaariger Mann herauskam,
    dessen ergraute Schläfen ihn sehr distinguiert wirken ließen. Er war über einen Meter achtzig groß und
    schlank, kein Araber, vielleicht ein Türke oder Afghane.

    Die Männer gaben sich nicht die Hand. Er trug einen teuer aussehenden marineblauen Anzug, schwarze
    Slipper und ein bis oben zugeknöpftes schneeweißes Hemd ohne Krawatte. Vielleicht weigerte er sich wie viele Leute, eine zu tragen, weil sie ein Symbol des Westens war. Oder vielleicht war er ein Opfer
    irgendwelcher Modevorstellungen. Ich würde die Jungs an Bord des Kriegsschiffs bitten, ihn später danach zu fragen.
    Nachdem sie mit sehr ernsten Mienen kaum ein halbes Dutzend Worte gewechselt hatten, setzten sie sich in Bewegung und gingen zu dem Ausgang der
    Einkaufspassage, durch den die beiden Männer
    hereingekommen waren. Ich warnte Lofti. Klick, klick.
    Klick, klick.
    Lofti meldete sich sofort. »Sie kommen

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