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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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überlegte angestrengt, welche Möglichkeiten es für die Anbringung des Sprengsatzes gab. Ich brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass es tatsächlich nur eine gab. Schwimmen wäre die unauffälligste Annäherung gewesen, aber dann hätte ich an Bord feuchte Spuren hinterlassen, die unter Umständen nicht bis zum Morgen getrocknet wären. Und ich hätte riskiert, dass jemand nachts an Deck kam und meine Fußabdrücke sah. Deshalb würde das Badetuch heute Nacht unbenutzt bleiben, was nur gut war. Ich hatte mich ohnehin nicht auf ein kaltes Bad im Hafenbecken gefreut.
    Ich beschloss, einfach zur Jacht zurückzugehen, an Bord zu klettern und zu den abgedeckten Sitzbänken auf dem Oberdeck hinaufzusteigen. In dieser Jahreszeit würden sie nicht benutzt werden: Das Wetter und der Grund ihres Besuchs würden die Romeos dazu veranlassen, sich unauffällig zu verhalten. Die Anbringung dort oben war nicht ideal; wäre die Bombe im Bootsinneren detoniert, wäre ihre Sprengkraft für eine Nanosekunde eingedämmt worden, bevor sie mit voller Gewalt nach außen brach und Rumpf, Aufbauten und jeden, der sich an Bord befand, in Tausende von kleinen Stücken zerriss. Aber selbst bei einer Anbringung auf dem Oberdeck würden die gesamte Kajüte und der Steuerstand vor ihr demoliert werden. Starben die
    Romeos nicht bei der Detonation, würden sie den Hagel aus überschallschnellen Holz-, Metall- und Glasfasersplittern nicht überleben. Ich konnte nicht abschätzen, ob die Sprengwirkung ausreichen würde, um die Jacht zu versenken, aber an Bord würde niemand überleben, und das Geld würde zerfetzt werden - und mit ihm mein Traum, es könnte vor meinen Füßen am Strand angeschwemmt werden.

 
26
    Während ich mir vorzustellen begann, wie ich wie Spiderman auf der Jacht herumklettern würde, meldete Lofti sich über Funk. Inzwischen musste es halb zwei sein. »Hallo, hallo, Sprechprobe. Hotel?«
    Klick, klick.
    »November?«
    Ich drückte meine Sprechtaste zweimal, und Lofti beendete die Sprechprobe: »Okay.« Das hatte gut und schnell geklappt, wenn man berücksichtigte, dass wir diesen Funkverkehr nicht hatten üben können und die beiden es gewöhnt waren, im Funk Arabisch zu quatschen.
    Ich zog die Knie bis zur Brust hoch und ließ das Kinn auf ihnen ruhen, während ich die Neunter Mai beobachtete und mir weiter vorstellte, wie ich die Aluminiumleiter auf der rechten Seite hinaufsteigen würde. Ich war nicht glücklich darüber, dass sie sich gleich neben dem Kabinenfenster befand, aber wenigstens war die Jalousie herabgelassen. Ich stellte mir vor, dass die Abdeckungen vermutlich festgezurrt waren, was bedeutete, dass ich die zu Ösen an Deck führenden Taue würde lockern müssen, bevor ich die Rohrbombe in den Spalt zwischen Rückenlehne und Sitzfläche schieben konnte - zu zerdrückten Keksen, geschmolzener Schokolade und einzelnen Geldstücken.
    Um zwei Uhr meldete Lofti sich erneut, und wir bestätigten seinen Anruf. Es wurde Zeit, nicht nur
    darüber nachzudenken, sondern es einfach zu tun. »November ist gleich unterwegs«, meldete ich.
    »Lima, verstanden.«
    »Hotel?«
    Hubba-Hubba antwortete mit einem Doppelklick.
    Ich stand langsam auf, ertastete das Kunststoffrohr, das in seinem Müllbeutel blieb, folgte damit der Hecke, stieg an derselben Stelle wie zuvor darüber und ging zu dem Megane. Diesmal steckte ich den Schlüssel ins Schloss, um zu verhindern, dass starke elektronische Signale aufgestrahlt wurden. Hochfrequenzimpulse und elektronische Zündkapseln vertragen sich nicht allzu gut, deshalb musste ich versuchen, ohne sie auszukommen. Aber sobald die Tür offen war, musste ich flink sein, weil die Alarmanlage stetig piepsend ihren Countdown begann. Ich musste den Zündschlüssel ins Schloss stecken und in die zweite Stellung weiterdrehen, bevor die Alarmanlage loszuheulen begann und ganz BSM aufweckte.
    Ich stieg rechts ein und legte die Rohrbombe auf den Fahrersitz. Dann musste ich wieder Wegwerfhandschuhe anziehen, bevor ich das Handschuhfach öffnete, in dem die einzige Lampe der Innenbeleuchtung brannte, die ich nicht herausgeschraubt hatte. Ich zog den Sprengsatz aus seinem Müllbeutel und legte ihn auf den als Getränketablett dienenden Deckel des Handschuhfachs. Dann schraubte ich die Zylinderhälften auseinander und kontrollierte, dass der Plastikstreifen noch zwischen den Backen der Wäscheklammer steckte, bevor ich die Batterien anschloss.
    Hubba-Hubba meldete sich über Funk. Er sprach ganz

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