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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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eine dieser Flaschen. Was habe ich schließlich zu verlieren?«

    Seine Stimme klang betont ruhig. »Hören Sie mir jetzt gut zu, Stone. Sie werden nichts dergleichen tun. Das Team wird sich nicht zurückziehen, und Sie werden nirgendwo mit Flaschen werfen. Ich weiß, was passiert; ich habe die alte Einsatznummer wieder aktiviert, damit wir miteinander reden können. Nur ich kann Ihnen
    helfen. Haben Sie mich verstanden?«
    Ich imitierte seinen Tonfall. »Haben Sie mich verstanden?«
    »Übergeben Sie die Flaschen, Stone. Nur dann kann ich in dieser Situation helfen. Ich sorge dafür, dass Sie Ihr Kind zurückbekommen, aber ich muss diese Flaschen unter meiner Kontrolle haben.«
    »Sorry, das ist nicht möglich. Passen Sie auf: In Berlin gibt’s mindestens zwei Infizierte und wahrscheinlich eine Flasche, die bereits geöffnet, zerschlagen, was auch immer ist. Bergmannstraße 22, Wohnung 27. Haben Sie das?«
    Eine kurze Pause. »Ich hab’s. Kommen Sie jetzt her, dann können wir Ihnen helfen. Ich verstehe die Situation mit Ihrem Kind, aber wir können gemeinsam eine …«
    Ich zog das kleine Fenster neben mir herunter und warf das Handy nach draußen. Dann angelte ich Geoffs Handy aus meiner Jacke und ließ es folgen. »Sieht so aus, als hätte diesmal ich die tolle Idee gehabt, was?«
    Suzy lächelte zufrieden, als ich mich halb abwandte, um Sundance und Laufschuhe beobachten zu können. Sie blickte in die andere Richtung, sah am WC vorbei durch die Verbindungstür zu den beiden anderen im nächsten Wagen. »Ich dachte wirklich, du hättest ihn aus Berlin angerufen. Entschuldigung.«
    Sie trat noch näher an mich heran. Wir mussten wie ein Liebespaar aussehen, das sich gestritten hatte und nun dabei war, sich wieder zu vertragen. »Was machen wir jetzt?«
    Sundance telefonierte noch immer, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen.
    »Zur Liverpool Street dürfen wir nicht fahren. Kennst du Tottenham Hale?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht. Okay, wir treffen uns bei W.H. Smith am Sloane Square – das ist der einzige Ort, den nur wir beide kennen, stimmt’s?«
    »Sollen wir uns die Flaschen teilen?«
    Eine gute Idee. Schaffte es nur einer von uns, zu dem Informanten vorzudringen, gab es zumindest immer noch die Möglichkeit, Kelly zu befreien. Ich nickte langsam, während eine Frau sich an uns vorbeizwängte und die WC-Tür öffnete, nur um sich wegen des Gestanks gleich wieder abzuwenden. Suzy zog ihre Jacke aus, ging vor mir in die Hocke, streifte die äußere Duty-free-Tüte ab, polsterte sie mit der Jacke aus und stellte zwei der Flaschen hinein. Ich beobachtete abwechselnd die beiden Teams. Sundance musste noch mal wählen und war
    sauer, weil die Verbindung abgerissen war, und die deutschen Kinder tobten erneut vorbei, als Suzy sich mit dem Bündel unter dem Arm aufrichtete.
    Ich hatte weiter den Karton mit zwei Flaschen in der Linken und hielt eine Flasche scheinbar wurfbereit in der Rechten. »Wir treffen uns heute Nacht um halb zwölf.

    Schafft einer von uns es nicht, muss der andere
    Arschgesicht seine Flaschen bringen. Das ist Kellys einzige Chance.«
    Sie nickte.
    »Auf keinen Fall darfst du den Jasager hineinziehen.«
    Ich blickte an ihr vorbei. Sundance telefonierte wieder, während Laufschuhe seine Umhängetasche zurechtrückte und mich nur anstarrte, als sei er stinksauer. »Dem ist Kelly scheißegal. Versprichst du mir, dass du’s nicht tust?«
    Sie nickte erneut, dann sah sie zu dem zweiten Team hinüber. »Ich tue mein Bestes, aber letztlich muss DW
    aus dem Verkehr gezogen werden – das weißt du, nicht wahr?«

    56
    Hässliche graue Wohntürme sprossen aus Grünanlagen, als eine Lautsprecherstimme die Vorteile von Tottenham Hale schilderte, von wo aus der Oxford Circus mit der Victoria Line in nur zwanzig Minuten erreichbar war.
    Touristen konnten von hier aus viele Ziele in London schneller erreichen, als wenn sie bis zur Liverpool Street durchführen. Als der Zug jetzt langsamer wurde, sah ich aus dem Fenster und versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, was wir vorhatten.
    Bald danach fuhren wir in einen Mischmasch aus Glas, Plexiglas, Stahlbeton und Werbetafeln ein, der von Bürogebäuden und noch unbebauten Flächen umgeben
    war. Ich konnte kurz eine belebte Straße und einen großen Parkplatz sehen, auf dem Leute mit
    Einkaufswagen unterwegs waren.
    In unserem Wagen standen ziemlich viele Leute auf, um zu den Türen zu gelangen: Frauen in den Uniformen von Fluggesellschaften, die von der

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