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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Gesicht zu
    prickeln begann, aber ich war entschlossen, mir nichts anmerken zu lassen.
    »Nein. Du erinnerst dich an meine Freundin Vronnie?
    Letztes Jahr im Herbst hat ihr Freund die Weisheitszähne gezogen bekommen. Der Zahnarzt hat ihm viel mehr
    Vikes verschrieben, als er dann brauchte, also hat er ihr die restlichen Tabletten gegen ihre Migräne gegeben. So hat’s angefangen.«
    Kelly sah sich im Restaurant um. »Vicodin stumpft einen gegen Schmerzen ab, und bald ist diese
    Unempfindlichkeit etwas, das man wieder möchte. Aus dem Fernsehen wissen wir alle, dass es süchtig macht.
    Melanie Griffith und Matthew Perry mussten deshalb eine Entziehungskur machen. Wir wissen, dass auch Eminem Schwierigkeiten hat. Aber Vikes wirken gut, das ist das Problem. Meine Freunde und ich haben ständig Notenstress und bleiben bis spät nachts auf, um
    Hausaufgaben zu machen und zu pauken. Vikes
    verschaffen einem ein High, bauen den Stress ab. Und bevor du etwas sagt, Nick, versichre ich dir, dass ich nicht in der falschen Clique bin.« Ihr Lachen klang hohl.
    »Es ist das Mittel der Wahl für Kids, deren Mütter Valium nehmen, um zu relaxen.«
    Sie machte ein komisches Gesicht. »Ich bin jetzt
    Vronnies Mom, okay? ›Doktor?‹« Sie sprach eine halbe Oktave höher und legte eine Hand leidend an die Stirn.
    »›Doktor, Sie müssen mir etwas für meine Nerven verschreiben. Meine Amex ist weit überzogen und mein Exmann versteht mich nicht …‹ Ihre Stimme wurde
    tiefer. ›Klar, Mrs. Housewife, ich habe genau das Richtige für Sie. Hier sind hundert klasse Pillen.‹«
    Sie seufzte. »Siehst du? So einfach ist das. Und
    Vronnie klaut ihrer Mom dann die Pillen.«
    »Augenblick, Kelly, du musst noch mal ein Stück
    zurückgehen. Wann hast du angefangen, dieses Zeug zu nehmen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Vor ungefähr einem halben Jahr. Vronnie und ich haben über dieses und jenes geredet – dass ihre Eltern geschieden sind und ihr Vater viel zu viel trinkt und alles so schrecklich für sie ist. Ich habe ihr erst von Mom und Dad und Aida, dann von Josh und dir erzählt, und Vronnie war sprachlos. Immerhin wohnt sie noch im selben Haus, und ihr Vater lebt noch.
    Mit knapper Not.«
    Ich holte tief Luft. »Was hast du über mich gesagt?«
    Wieder ein Schulterzucken. »Na ja, dass du dich um mich gekümmert, aber dann zu Josh geschickt hast, weil du zu viel zu tun hattest. Dass du mich wegen deiner Arbeit abgeschoben hast. Solche Sachen.«
    »Du weißt, dass Josh und ich der Überzeugung waren, es sei für dich am besten …«
    Kelly neigte den Kopf zur Seite. »Stabilität, stimmt’s?

    Das hat wirklich funktioniert. Aber warum hat es so lange gedauert, bis du mich mal besucht hast?«
    »Josh und ich waren uns einig, dass du zur Ruhe
    kommen müsstest, und wenn ich ab und zu aus heiterem Himmel reingeschneit wäre, hätte das nur geschadet.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Vronnies Eltern
    streiten dauernd, aber wenigstens hat ihr Dad sie nicht völlig verlassen. Er kommt jedes Wochenende und
    unternimmt etwas mit ihr. Er hat noch kein Wochenende ausgelassen – und er ist ein Trinker.«
    Sie konzentrierte sich darauf, eine Fritte in den kleinen Ketchupnapf zu tunken. Ich begann mit ihrem Scheitel zu reden, während der Rest des Viertelpfünders in ihrem Mund verschwand. »Du weißt, dass ich wegen meiner Arbeit oft verreisen muss. Ich habe mein Bestes
    versucht.«
    Kelly nahm die Lippen von dem Hamburger, sah aber nicht auf. »Aber hey, das ist jetzt Geschichte, stimmt’s?
    Ich bin hier, du bist hier, und wir machen uns gemeinsam daran, diese Sache in Ordnung zu bringen, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    Sie blickte auf und wischte sich mit einer Serviette das Fett von den Lippen. »Als Nächstes wirst du fragen, warum ich die Vikes überhaupt probiert habe.«
    Ich konnte nur nicken.
    »Okay. Nun, Vronnie und ich haben damals über
    Drogen geredet, ich habe sie nach den Sachen gefragt, die sie schon genommen hatte, und sie hat das Übliche genannt: Alkohol, Pot, Ecstasy, solches Zeug. Und dann hat sie gesagt, dass sie Vicodin nimmt, um relaxed zu bleiben. Einer ihrer Freunde hat ihr erzählt, dass man die Tabletten zerstoßen und als Pulver schnupfen kann. Ich wollte wissen, wie man sich dabei fühlt, und sie hat gesagt: ›Hey, warum versuchen wir’s nicht gleich?
    Komm, wir gehen aufs Klo.‹ Vronnie hatte eine Filmdose und einen kleinen aufklappbaren Taschenspiegel. Sie zerstößt die Tabletten zu Hause und bewahrt

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