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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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er ab und zu eines der Plakate an der gegenüberliegenden Wand. Auf dem Display des Nokia flackerte die Säule, die ein Minimum an Signalstärke anzeigte. »Hallo, Suzy?« Nichts.
    Bis ich ungefähr halb oben war, hatte er die Rolltreppe verlassen und war verschwunden. Ich fing an, zwei Stufen auf einmal zu nehmen, rempelte notfalls Leute zur Seite und murmelte Entschuldigungen.
    Die Rolltreppe brachte uns in ein Zwischengeschoss, auf dem fünf Korridore in verschiedene Richtungen führten. Marineblau könnte jeden davon benutzt haben, aber er war nicht wichtig. Uns kam es nur auf den Informanten an. Ich entschied mich für den ersten Korridor links, wobei die Chancen, den richtigen zu erwischen, nur eins zu fünf standen, und folgte ihm ungefähr hundert Meter weit.
    »Hallo, Nick, hallo?«
    »Suzy, ich höre dich schwach, sehr schwach.«

    »Er ist aus der U-Bahn heraus. Er ist oben in der Bahnhofshalle. Ich habe alle drei.«
    »Bin gleich da.« Ich machte kehrt, hastete entgegen dem Strom zu den Rolltreppen zurück und folgte den Wegweisern zum Bahnhof King’s Cross. Weitere
    Rempeleien, weitere Entschuldigungen.
    Suzy berichtete weiter, was sie sah. »Die drei
    durchqueren die Bahnhofshalle in Richtung
    Hauptausgang … Sie nehmen den Hauptausgang … ,
    weiterhin einzeln.«
    »Yeah, bin sofort da. Entschuldigung, sorry, sorry.«
    Ich stampfte die letzte Treppe hinauf und erreichte die riesige Bahnhofshalle unter der hohen Kuppel. Eine große Anzeigetafel zeigte die abfahrenden Züge an, von denen die meisten Verspätung hatten. Verärgerte Pendler standen herum, tranken Kaffee aus Pappbechern und murmelten in ihre Handys.
    Suzy war nirgends zu sehen, aber in meinem Ohrhörer hatte ich Verkehrsgeräusche, dann hörte ich ihre Stimme.
    Ich musste mir einen Finger ins andere Ohr stecken, um zu verstehen, was sie sagte, weil nun auch ein
    Lautsprecher plärrte. Deutlich hörte ich nur das Wort
    »Hauptausgang«.
    »Was macht er am Hauptausgang?«
    »Sie sind alle drei am Hauptausgang. Vor dem
    Bahnhof; sie sind weiterhin getrennt, stehen einfach nur da. Hast du verstanden?«
    »Verstanden. Hörst du mich wieder?«
    »Ja, ja.« Dann wieder Verkehrslärm im Hintergrund, bis sie plötzlich sagte: »Achtung, Achtung, sie setzen sich in Bewegung. Weiterhin einzeln. Sie sind vor dem Hauptausgang, folgen dem Bahnhofsgebäude nach
    links.«
    »Komme jetzt raus.«

    23
    Vor uns lag eine riesige Baustelle, überall
    Streckmetallzäune und Baumaschinen und Schilder, die um Verständnis für etwaige Behinderungen während des Baus der für Hochgeschwindigkeitszüge geeigneten
    Zubringerstrecke zum Kanaltunnel – »Großbritanniens Eisenbahntor nach Europa« – baten. Parallel dazu verlief die Hauptverkehrsstraße: ein hell beleuchtetes Chaos aus Ampeln, Baustellenabsperrungen und Verkehrsströmen, die sich in beiden Richtungen stauten.
    »Sie überqueren die erste Querstraße links, weiter auf der Straße parallel zum Bahnhof.«
    Ich hastete in die angegebene Richtung, während Suzy weiter berichtete, was sie sah. »Grau und Blau sind jetzt am McD’s links jenseits der Kreuzung … Warte, warte
    … Zielperson biegt an der Kreuzung rechts ab, überquert die Hauptstraße in Richtung Verkehrsinsel. Die beiden anderen gehen geradeaus weiter, er überquert hier die Straße.«
    Suzy konnte ich nicht sehen, aber das spielte keine Rolle: Ich konnte unseren Mann in einer von den
    goldenen Bogen beleuchteten kleinen Fußgängergruppe sehen. Er stand mit den anderen da und wartete gehorsam auf das grüne Männchen, bis er schließlich merkte, dass der Verkehr so zum Stehen gekommen war, dass er die Fahrbahn auch bei Rot überqueren konnte. Er hielt auf den asphaltierten Bereich vor einem verfallenen
    dreistöckigen Gebäude zu, das spitz wie ein Schiffsbug auslief und die Hauptverkehrsstraße in zwei separate Straßen teilte.
    »Achtung, Achtung, er ist jetzt zur Verkehrsinsel unterwegs.«
    Ich konnte ihn keine sechzig Meter von mir entfernt sehen und Suzys Stimme trotz des Verkehrslärms gerade noch hören. »Ich hab ihn noch, hab ihn noch immer. Er steht auf der Insel. Will auch die zweite Straße
    überqueren, wird aber noch aufgehalten.«
    Ich überquerte die Straße vor mir und ging am
    McDonald’s vorbei zu dem Übergang, der zu der
    Verkehrsinsel führte. Ich brauchte den Informanten nicht zu beobachten; Suzy würde mir sagen, was er vorhatte.
    Ein rascher Blick nach vorn zeigte mir Grau und Blau, die bei erster Gelegenheit

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