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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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nach links abbogen und dann verschwanden.
    »Achtung, Achtung, Ampel grün, er überquert die
    Straße. Er will anscheinend nach rechts … Jetzt auf dem Gehsteig, geht nach rechts weiter. Ahnt weiter nichts.«
    Als ich erneut versuchte, den Informanten zu
    erkennen, sah ich gerade noch, wie er in einem viel zu hell beleuchteten Laden des Discounters Costcutter verschwand, der sieben Tage die Woche vierundzwanzig Stunden lang geöffnet war. Suzy und ich reagierten gleichzeitig. »Halt, halt, halt!«
    Ich überquerte die Straße bis zur Verkehrsinsel und ging an dem keilförmigen Gebäude entlang nach links, damit ich vom Costcutter aus nicht zu sehen war. Suzy behielt den Ladeneingang weiter im Auge. »Ich bleibe dran und kann dir sagen, in welche Richtung er geht, sobald er rauskommt.«
    »Verstanden, Kumpel. Ich bin im toten Winkel des
    verfallenen Gebäudes. Die beiden anderen sind nach dem McDonald’s bei erster Gelegenheit links abgebogen.
    Augenblick …« Ich ging ein paar Schritte weiter, bis ich das Straßenschild lesen konnte. »Ich bin jetzt auf der Caledonian Road … Caledonian. Ich warte hier, bis du meldest, dass er aus dem Laden kommt.«
    »Caledonian, okay.«
    Dies war schon immer ein schäbiges,
    heruntergekommenes Viertel mit einem Gewirr aus
    Kebab-, Pommes- und Hamburgerbuden und Sexshops
    gewesen. Hier hausten Obdachlose, Dealer und
    Drogensüchtige, viele davon Prostituierte. Das baufällige Gebäude war mit Brettern verschalt und sollte offenbar abgerissen werden; die Spanplatten im Erdgeschoss hatte ein unbekannter Künstler mit bereits angeschmutzten Bildern von einer schönen neuen Welt bemalt.
    Ich konnte Suzys Stimme nur mit Mühe hören, weil so viele der im Stau stehenden Autofahrer ungeduldig den Motor aufheulen ließen. »Achtung, Achtung. Er ist wieder unterwegs, wieder unterwegs. Er geht nach links, hat eine blaue Tragetüte, rechts von dir mit blauer Tragetüte.«
    Ich ging zum Schiffsbug zurück. »Ich hab ihn, hab ihn!«
    Im Augenblick war ich ungefähr fünfundzwanzig
    Meter hinter unserem Mann. »Ich hab ihn, er kommt zur ersten Kreuzung links.«
    »Verstanden. Ich bin hinter dir. Vielleicht kann ich parallel zu ihm bleiben.«
    »Okay.« Das hieß, dass sie versuchen würde, eine
    Straße zu finden, die parallel zur Bewegungsrichtung des Informanten verlief.
    Ich erreichte die Kreuzung und wartete vor der kleinen Polizeistation an der Ecke. Sie sah wie ein umgebauter Eckladen mit verspiegelten Scheiben aus. »Suzy, ich bin auf der Birkenhead Street.«
    »Verstanden, Birkenhead. Ich bin etwas hinter dir auf der Gray’s Inn Road – sie knickt nach hundert Metern ab.
    Ich bin jetzt parallel zur Birkenhead.«
    »Verstanden.«
    Ich überquerte die Straße, als hielte ich geradewegs auf die blinkenden Lichter der Spielhalle gegenüber der Polizeistation zu, und sah nach links, während ratterndes MG-Feuer und Todesschreie aus der Spielhalle drangen.
    »Er hat ungefähr die Hälfte der Birkenhead zurückgelegt.
    Die Straße ist höchstens zweihundert Meter lang. Sie endet an einer T-förmigen Kreuzung. Dort muss die Gray’s Inn einmünden.«
    »Okay, verstanden, ich könnte rechts auf die St.
    Chad’s Street abbiegen. Ich warte hier für den Fall, dass er in meine Richtung weitergeht.«
    Ich wartete einen Augenblick an der Ecke, um den
    Abstand zu unserem Mann etwas zu vergrößern. Sobald er die Einmündung erreichte, würde Suzy wissen, in welche Richtung er weiterging. »Verstanden. Ich hab ihn noch immer, bin auf der linken Seite der Birkenhead.«
    Die Birkenhead Street war eine Straße mit Häusern aus der Zeit um die Jahrhundertwende, die jetzt schäbige Hotels waren. Sie schienen alle identische Tüllgardinen und beschlagene Scheiben zu haben – die Art Billighotel, in die man mit einer der Bahnhofsnutten ging, wenn man keine Lust auf irgendeine finstere Gasse hatte.
    »Halt, halt, halt! Scheiße, was macht er jetzt? Er ist kurz vor der Einmündung.« Der Informant stand einfach nur da. »Warte, warte … Er zündet sich eine Zigarette an.«
    »Verstanden. Ich stehe vor dem Billardsalon in der Gray’s Inn Road und kann bis zur St. Chad’s Street rübersehen.«
    »Okay. Er steht weiter da, raucht seine Zigarette.«
    Unser Mann stand mit der Tragetüte in der linken
    Hand da und hielt seine Zigarette in der Rechten.
    Weshalb hatte er so abrupt Halt gemacht? Wusste er, dass er beschattet wurde? Weshalb sah er sich dann nicht nach etwaigen Verfolgern um? Wartete er hier auf

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