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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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jemanden?
    »Er steht weiter da und raucht. Sieht dabei nach oben, beobachtet Flugzeuge oder sonst was. Ich habe keine Ahnung, was er tut.« Die Sterne bewunderte er jedenfalls nicht. Der Himmel über London war schlammgrau.
    Suzy meldete sich sofort wieder. »Er wartet wegen der Überwachungskamera! Ich kann eine Kamera auf der St.
    Chad’s sehen, direkt an der ersten Kreuzung! Sie fängt gerade an, sich zu drehen, die Kamera schwenkt …«
    »Achtung, Achtung! Er geht weiter.«
    Ich blieb, wo ich war. »Er ist gleich an der Kreuzung.
    Er geht nach links, kommt auf dich zu.«
    Suzy meldete sich in dem Moment, als er aus meinem Blickfeld verschwand. »Ich hab ihn, hab ihn. Er kommt jetzt … Nein, er bleibt stehen! Zieht Schlüssel heraus. Er sperrt eine Haustür auf, verschwindet im Haus. Ich gehe mal daran vorbei.«
    »Verstanden. Ich warte kurz vor der Einmündung. Wir treffen uns dort.«
    Als ich mich nach dem Bahnhof umsah, der nur
    fünfzig bis sechzig Meter jenseits der
    Hauptverkehrsstraße hinter mir lag, erkannte ich, weshalb die drei Kerle am Hauptausgang stehen geblieben waren.
    An der ersten Kreuzung jenseits von W.H. Smith&Boots war auf einem hohen Stahlmast eine weitere
    Überwachungskamera installiert. Sie schwenkte, dann blieb sie mehr oder weniger direkt auf den Eingang von McD’s gerichtet.
    Ich überquerte die Birkenhead zu der Straßenseite, die er benutzt hatte. Der Informant hatte die Kamera
    beobachtet und den richtigen Augenblick zum
    Weitergehen abgewartet, wie ein geflüchteter
    Kriegsgefangener die gleichmäßigen Runden eines
    Wachpostens verfolgt.
    Ich hatte Suzys Atemzüge in meinem Ohrhörer, als sie auf der St. Chad’s weiterging. Ungefähr fünf Meter vor der Einmündung blieb ich an einem Stahltor stehen – gut zwei Meter hoch und mit einem mächtigen
    Vorhängeschloss bewehrt –, das eine Lücke zwischen zwei Gebäuden sicherte. Durch die Gitterstäbe konnte ich nicht nur die Rückseite des zweistöckigen Wohnblocks an der Ecke Birkenhead und St. Chad’s Street, sondern auch die schmalbrüstigen Häuser aus der Zeit um die Jahrhundertwende sehen, in denen unser Mann

    verschwunden war. Durchs das klare Kunststoffmaterial eines Eigenbau-Wintergartens fiel mildes Licht auf eine scheinbar willkürliche Ansammlung von Fallrohren.
    Hinter einer traurig herabhängenden Tüllgardine an einem der Fenster im oberen Stock flammte Licht auf, dann wurden die Vorhänge rasch zugezogen.
    Die Überwachungskamera begann, sich mit einem
    kaum hörbaren elektrischen Surren zu drehen. Statt die Freisprecheinrichtung zu benutzen, holte ich mein Handy heraus und hielt es ans Ohr, damit jeder Beobachter sehen konnte, dass ich einen Grund hatte, hier zu stehen.
    »Die Kamera schwenkt gerade wieder.«
    »Verstanden.« Eine kurze Pause. »Das Haus hat die Nummer dreiunddreißig. Dreiunddreißig. Es ist das erste Haus nach dem Wohnblock.«
    »Okay, dreiunddreißig, verstanden. Geh jetzt um die Ecke weiter, dann sehe ich dich.«
    Die Überwachungskamera war auf die Birkenhead
    Street gerichtet, was bedeutete, dass ich unter der Straßenlampe zu sehen gewesen sein musste. Ich lächelte strahlend, als Suzy in Sicht kam und die Arme
    ausbreitete. Wir küssten uns, hielten uns noch einen Augenblick umarmt und schalteten dabei unsere Handys aus. Die Kamera blieb auf uns gerichtet, während ich mich an das Gittertor lehnte, damit Suzy die Rückseite des Hauses begutachten konnte, in dem der Informant verschwunden war.
    »Zweiter Stock.« Ich spürte, wie ihr Kopf sich an meiner Schulter bewegte, als sie aufblickte. »Siehst du das Licht hinter dem Vorhangspalt?«

    »Ja.«
    »Es ist aufgeflammt, kurz nachdem er das Haus
    betreten hatte. Das muss er gewesen sein – und er muss allein sein. Komm, wir verschwinden aus dem
    Kamerabereich. Am besten biegen wir an der St. Chad’s rechts ab.«
    Ich hielt Suzys Hand in meiner, als wir unter der Überwachungskamera hindurchgingen und die Straße
    überquerten. Die Kamera schwenkte nicht, um uns zu folgen. Vor uns waren keine weiteren Kameras mehr zu sehen, nur noch Schilder an Lampenmasten, die
    verkündeten, Videoüberwachung mache die Straßen
    sicherer.
    Suzy boxte mir spielerisch gegen den Oberarm. »Hey, warum hast du gesagt, dass er meine Handynummer
    haben kann? Was ist an deiner auszusetzen?«
    »Das erzähle ich dir, sobald wir wieder in der
    Wohnung sind.«
    Suzy zog ihre Packung Nikotinkaugummi aus der
    Tasche und nickte zu der roten Neonreklame

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