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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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musste. Ich wusste, dass Bitten normalerweise zwecklos war, aber vielleicht hatte Yvette selbst Kinder. Dies war meine einzige Chance: Der Jasager würde eisern dichthalten.
    Yvette nahm den linken Fuß vom Kupplungspedal. »Sie bringen mich in eine schwierige Lage, Nick.«
    Ich erwiderte ihren Blick. »Tut mir Leid, aber sie ist alles, was ich habe. Ich muss wissen, ob sie heute zurückfliegen sollte oder hier sicherer wäre.« Mehr zu sagen hatte keinen Zweck.
    Sie starrte durch die Windschutzscheibe, ohne etwas Bestimmtes anzusehen, und holte mehrmals uncharakteristisch tief Luft. Ich saß neben ihr und hörte scheinbar endlos lange dem im Leerlauf tickenden Motor zu. »Nick, ich glaube, es wäre besser, wenn sie noch ein paar Tage in England bliebe. Bis dahin müssten die Dinge dank Suzys und Ihrer Mithilfe wieder in Ordnung kommen. Sie bleiben ohnehin noch eine Weile hier. Ich lasse wieder von mir hören.«
    Ich öffnete meine Tür, als erneut die Kupplung getreten und der erste Gang eingelegt wurde. »Danke.«
    Sie gab keine Antwort, sondern fummelte am Lichtschalter herum, während ich ausstieg. Als ich die Tür schließen wollte, flammte ein weiteres Scheinwerferpaar auf. Es gehörte dem Transit.
    »Nick?« Ich beugte mich ins Auto, um ihre Stimme trotz des laufenden Motors hören zu können. »Sie haben nicht erwähnt, wo Ihre Waffe liegt . « Ich zog die Browning aus meinen Jeans und holte die beiden Reservemagazine unter dem Sitz hervor. »Sie ist geladen und gesichert.« Es drängte mich, sie meiner Dankbarkeit zu versichern. »Hören Sie, ich bin Ihnen wirklich sehr .«
    Sie winkte ab. »Ich hoffe nur, dass Kellys Therapie gut wirkt.«
    Ich stieg aus und schloss die Tür. Der Mondeo fuhr davon. Sundance und Laufschuhe sahen geradeaus, als sie mit dem Transit an mir vorbeikamen. Wahrscheinlich hätten sie mich liebend gern in die Mangel genommen, aber sie hatten einen wichtigeren Auftrag: Sie mussten dafür sorgen, dass niemand Yvettes Wagen von hinten rammte und dabei die Flaschen zertrümmerte. Die waren vermutlich zu einem der über die Stadt verteilten sicheren Gebäude der Firma unterwegs - oder zum Heliport Battersea, um nach Porton Down in Wiltshire geflogen zu werden, wo Simons Kollegen mit den Mikroben herumspielen konnten.
    Nachdem wir nun die Waffen abgegeben hatten, war für uns Schluss, Ende, Auftrag erledigt.

 
47
    Ich telefonierte wieder mit meinem Handy, wartete die Tonbandansage ab. »Hallo, Carmen, ich bin’s, Nick. Hör zu, der Plan hat sich geändert - Kelly kann am Dienstag doch nach Chelsea. Bringt sie bitte nicht zum Flughafen; sie muss hier bleiben. Ich rufe später noch mal an, fahrt nur nicht zum Flughafen - es ist wichtig, dass sie hier bleibt. Die Rechnung von Mastercard bezahle ich auf jeden Fall.«
    Brachten wir die Besprechung nach dem Einsatz rasch hinter uns, konnte ich vor der geplanten Abfahrzeit in Bromley sein.
    Ich drückte auf den Klingelknopf neben der Sprechanlage. »Hallo, Schätzchen, ich bin wieder da.«
    Erst als ich die Treppe hinaufzusteigen begann, merkte ich, wie erschöpft ich war. In Schweiß gebadet zu sein hatte nur den Vorteil, dass sich so eine dünne Fettschicht zwischen der Haut und meiner regennassen Kleidung bildete. Meine Augen brannten, und als ich mir müde das Gesicht rieb, rochen meine Hände wie eine Gummifabrik. Ich brauchte ein handfestes Frühstück und sehnte mich nach einem Kaffee.
    Suzy machte mir die Wohnungstür auf, als ich anklopfte. »Netter Tag im Büro, Schatz? Tasse Tee?«
    »Gute Idee.« Ich folgte ihr in die Küche. »Auch in den Staaten ist ein Anschlag geplant. Das hat der Golfschläger mir praktisch erzählt.«
    Sie drehte sich um und blieb an den Herd gelehnt stehen. »O Scheiße.«
    »Aber kein Wort dem Jasager gegenüber, okay? Sie hat’s für Kelly getan.«
    Suzy nickte. »Hat sie auch etwas von Deutschland
    gesagt?«
    »Nein, aber ich wette, dass auch dort einer geplant ist. Eine schreckliche Vorstellung. Die Anschläge müssten koordiniert erfolgen, damit niemand vorzeitig gewarnt wird.«
    Wir schwiegen beide. Vermutlich taten wir das Gleiche: Wir dachten über den Alptraum nicht nur eines Anschlags, sondern dreier Anschläge nach. Und wie wir gesehen hatten, gehörte dazu nicht viel: Das ASU brauchte nur etwas Dark Winter, eine Vorrichtung, um das Zeug zu zerstäuben, und ein paar Handys.
    Ich zwang mich dazu, nicht mehr darüber nachzudenken. Unser Teil war getan. In den Staaten würde George ein weiteres Team

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