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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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einen Augenblick. »Du bist vermutlich bald wieder in den Staaten, kommst mit Kelly zusammen, bringst ihre Angelegenheiten auf die Reihe?«
    »Yeah, und du wirst deine Hängepflanzen und den übrigen Scheiß im Wintergarten gießen und in deiner Blauen Lagune oder wie sie sonst heißt herumpaddeln.«
    Diesmal bedachte sie mich mit dem Blick, den Mütter in Supermärkten normalerweise für ihre Kleinsten reservieren. »Der Wintergarten ist erst halb fertig, und ich wohne am Bluewater, Blödmann, dem Einkaufszentrum. Wär’s die Blaue Lagune, hätte ich nichts dagegen, sie aus dem Küchenfenster zu sehen.«
    Wir erreichten den Warwick Square.
    »Nick?«
    »Ja?«
    »Was ist, wenn du Recht hast? Was ist, wenn sie Anschläge in den USA planen? Was bedeutet das für Kelly?«
    Ich nickte, während mir ein mit zwei Personen besetzter weißer Ford Transit auffiel. Genau diese Frage hatte ich mir auch schon gestellt.
    Als Suzy fast genau gegenüber dem Apartmenthaus parkte, konnten wir sehen, dass oben im Wohnzimmer Licht brannte. Sie stellte den Motor ab, und wir blieben noch einen Augenblick und lauschten dem Trommeln des Regens auf dem Autodach. »Pass auf, Suzy, ich bleibe im Wagen, bis der Golfschläger runterkommt. Wir wollen nicht, dass etwas von diesem Zeug geklaut wird, stimmt’s?«
    Sie zog ihre 9-mm-Pistole aus dem Halfter und wollte sie zur restlichen Ausrüstung auf dem Rücksitz legen, aber ich schüttelte den Kopf. »Behalt sie lieber noch für den Fall, dass es ein Drama gibt.« Ich zog die Browning und schob sie unter meinen rechten Oberschenkel. »Fünf bis sechs Autos hinter uns parkt ein mit zwei Kerlen besetzter Transit. Vielleicht sind sie mit Yvette hier, vielleicht auch nicht. Ich will sie jedenfalls im Auge behalten.«
    Suzy kontrollierte, ob ihre Pistole gesichert war, und steckte sie ins Halfter zurück. »Bin gleich wieder da.« Sie lächelte. »Lass dir nicht einfallen, einen Schluck aus der Flasche zu nehmen!«
    Sie ging zum Hauseingang hinüber, und als sie im Foyer verschwand, sah ich auf die Traser: kurz vor fünf. Ich holte mein Handy aus der Bauchtasche, wählte Carmens Nummer und behielt dabei den Transit im Rückspiegel im Auge, so gut das durch die regennasse Heckscheibe möglich war.
    Das Telefon klingelte und klingelte, bis eine Tonbandstimme der British Telecom mich informierte, der Teilnehmer sei leider nicht erreichbar, aber ich könne eine Nachricht hinterlassen. Scheiße, Carmen hatte das Telefon wirklich abgestellt.
    Yvette kam aus der Haustür und ging die Stufen hinunter. Die Sturmhaube unter ihrer Kapuze ließ nur die Augen sehen. In der rechten Hand trug sie den Koffer mit dem Echo-Paket.
    Ich schaltete das Handy aus, verstaute es wieder und kontrollierte, ob der Zündschlüssel steckte. Die Browning kam wieder vorn in meine Jeans, als Yvette die Fahrertür öffnete, den Koffer auf den Rücksitz stellte und einstieg. »Gut gemacht, Nick.« Ihre Stimme drang kaum durchs Gewebe ihrer Sturmhaube. Dann zog sie die Haube herunter, und ich sah ein Lächeln auf ihrem hageren Gesicht.
    Da ich nicht recht wusste, wie ich darauf reagieren sollte, erklärte ich ihr, welche Gegenstände sich wo im Wagen befanden. Yvette nickte eifrig, als habe sie noch mehr zu sagen und könne es kaum erwarten, wieder zu Wort zu kommen. »Dieser Einsatz hat so vielen Menschen das Leben gerettet, Nick.« Sie schüttelte mir verlegen die Hand, als sei ich ein Angehöriger des Königshauses. »Gut gemacht, und vielen Dank.«
    Ich fühlte einen merkwürdigen Schmerz in der Brustmitte. Solche Behandlung war ich nicht gewöhnt: Normalerweise bekam ich einen Anschiss und sollte mich bis zum nächsten Mal wieder unter meinem Stein verkriechen. »Was machen wir jetzt - einfach warten?«
    »Er ist bestimmt bald hier.«
    »Wie viele Anschläge waren geplant? Dieser war nicht der einzige, stimmt’s?«
    Es war einen Versuch wert, aber Yvette war zu erfahren, um sich aus der Reserve locken zu lassen. Sie lächelte erneut. »Ich fahre jetzt mit dem Wagen weg, und Sie müssen in der Wohnung warten, bis er kommt.«
    Sie trat die Kupplung und legte den ersten Gang ein. Als sie den Motor anließ, nahm ich den Gang heraus. »Hören Sie, ich muss wissen, ob Anschläge in den Staaten geplant sind. Kelly fliegt heute Vormittag nach Baltimore zurück. Ich muss wissen, ob sie dort bleiben kann. Bitte, sie ist erst vierzehn. Sie hat schon mehr als genug Scheiß mitgemacht.« Ich verstand plötzlich, wie Simon sich gefühlt haben

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