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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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einsetzen, um zu versuchen, die Attentäter aufzuspüren, bevor er den Präsidenten informieren musste. Auch die Deutschen würden mit Hochdruck verdeckt ermitteln. Ich dachte an Josh und die Kinder und fragte mich, ob ich etwas für sie tun konnte.
    Ich öffnete den Kühlschrank und holte die beiden Packungen Scheiße in der Aluschale heraus, die wir nach dem ersten Treff mit dem Informanten eingekauft hatten. Während ich die Schachteln aufriss, fiel mir auf, wie merkwürdig ich plötzlich um ein Gesprächsthema verlegen war. Vielleicht erging es Suzy ähnlich: Sie konzentrierte sich jedenfalls ziemlich übertrieben darauf,
    Teebeutel in unsere Becher zu hängen.
    Während sie sich mit Milch und Löffeln zu schaffen machte, durchstieß ich die Zellophanhülle mit einer Gabel.
    »Was gibt’s zum Frühstück?«
    »Weiß ich nicht genau.« Ich begutachtete die Tiefkühlmahlzeit. »Weißes Zeug.« Ich war zu faul, auf der Schachtel nachzusehen. »Vielleicht Huhn?«
    Suzy verzog angewidert das Gesicht. »Das ist nichts für mich, glaube ich.«
    Sie sah mich weiter nicht an, während sie sich damit beschäftigte, den Tee aufzugießen, und dann standen wir einfach da, beobachteten die Mikrowelle und warteten darauf, dass sie Ping! machte. Das kam mir allmählich blöd vor. »So geht’s manchmal, weißt du.« Ich berührte sanft ihre Schulter. »Man fängt gerade an, jemanden kennen zu lernen - und dann ist alles vorbei. Das lässt sich nicht ändern.«
    Suzy seufzte, während sie einen Teebeutel mit dem Löffel an die Becherwand drückte. »Macht nichts, Nick, die Erinnerung an King’s Cross kann uns keiner nehmen, stimmt’s?« Sie wollte noch immer nicht aufsehen.
    »Ich sollte jetzt wohl sagen, wie wundervoll es war, mit dir zusammenzuarbeiten, irgendwas in der Art.« Das klang abgedroschen, aber es war mein voller Ernst.
    »Es war in Ordnung, nicht wahr?« Sie machte einen halben Schritt auf mich zu, ließ aber den Kopf gesenkt, als wollte sie unbedingt vermeiden, meinen Blick zu erwidern. Ich wusste nicht genau, was sie vorhatte, aber ich wollte, dass sie weitermachte.
    Sie legte den Teelöffel auf die Arbeitsplatte und machte einen weiteren Schritt in meine Richtung. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Ich wollte nichts falsch machen: Ich stellte mir vor, wie ich die Arme ausbreitete ... und sie an mir vorbeiging, um nach der Mikrowelle zu sehen.
    Suzy war keine eineinhalb Meter mehr von mir entfernt, als der Türsummer ertönte. Sie lächelte bedauernd und ging an mir vorbei zur Sprechanlage an der „Wohnungstür.
    »Ich bin’s, machen Sie auf.« Der Jasager hatte seine Zuhörer offenbar nicht mitgebracht.
    Sie betätigte den elektrischen Türöffner, dann kam sie in die Küche zurück. »Vom Gong gerettet, was?« Wir lachten beide leicht verlegen.
    Die Mikrowelle machte Ping!, als Suzy frisches Wasser für Tee einlaufen ließ, während ich hinausging und die Wohnungstür öffnete.
    Der Jasager sah aus, als habe er etliche Überstunden hinter sich. Anzug und Hemd waren völlig zerknittert, und er hatte die Krawatte gelockert. Ich freute mich, als ich sah, dass der Furunkel in seinem Genick sich gut entwickelte.
    Er nahm auf dem Sofa Platz, und Suzy stellte ihm seinen Tee hin, aber er bedankte sich nicht dafür oder nahm sie sonst wie zur Kenntnis, sondern wartete einfach ab, bis sie ihm in dem zweiten Sessel gegenübersaß. »Also los, Schritt für Schritt.«
    Ich rutschte bis Tagesanbruch in meinem Sessel herum, während wir den gesamten Ablauf schilderten, und erwähnte ausdrücklich, dass Suzy mir das Leben gerettet und verhindert hatte, dass die Flaschen mit Dark Winter zerschlagen wurden. Der Jasager nahm alles in sich auf, dann nickte er ihr zu und lächelte dabei ausnahmsweise. »Gut gemacht.« Weniger hatte sie nicht verdient.
    Dann sah er zu mir hinüber, und sein Lächeln verschwand. »Sie sind unbewaffnet, aber Sie bleiben hier in der Wohnung. Sie bleiben hier, bis ich Sie entlasse. Verstanden?«
    Ich nickte. Er würde mit George reden müssen, bevor er mich entließ. »Was ist mit den Staaten? Soll die Ostoder Westküste getroffen werden?«
    Ich dachte an Josh und die Kinder. Hätte ich ihnen mit DHL eine Riesenladung Doxycycline schicken sollen?
    Er zeigte auf Suzy, ohne auf meine Frage einzugehen. »Sie können heimfahren. Sie brauchen hier nicht mehr herumzuhängen. Sorgen Sie nur dafür, dass Sie erreichbar sind.«
    »Ja, Sir.«
    Er stand auf, wiederholte seine anerkennende Bemerkung

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