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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Suzy gegenüber und zögerte dann. »Wirklich gut gemacht, alle beide.« Ich konnte praktisch hören, wie er mit den Zähnen knirschte. Er griff nach seinem Aktenkoffer und wollte gehen.
    »Wann, glauben Sie, kann ich zurückfliegen, Sir?«
    »Wenn ich’s Ihnen sage.«
    »Kann ich bis dahin einen Vorschuss bekommen? Ich werde doch bezahlt, nicht wahr?«
    »Nehmen Sie das Geld aus Ihrer Reserve für Notfälle.«
    Er lächelte verächtlich. »Sie wollen nur Cash, stimmt’s?«
    »Ganz recht, Sir. Nur Cash.«
    Suzy funkelte mich an, sowie die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte. »Er hat versucht, sich bei dir zu bedanken!«
    »Nicht überzeugend genug.«
    Sie blieb noch einen Augenblick sitzen, dann stemmte sie sich hoch. »Danke, dass du meine Rolle so herausgestrichen hast. Das wäre nicht nötig gewesen.«
    »Doch, sogar dringend. Arbeitest du in Zukunft als Vollzeitkraft für dieses Arschloch, brauchst du alles, was du an Unterstützung kriegen kannst.«
    Suzy ging an mir vorbei und ließ ihre Hand kurz auf meiner Schulter ruhen. »Jedenfalls vielen Dank.«
    Sie verschwand im Bad, und wenige Sekunden später sprang der Elektroboiler an. Suzy kam wieder heraus und ging ins Schlafzimmer. Während ich zuhörte, wie sie barfuß umherlief, trank ich den Tee des Jasagers aus und hoffte, dass seine Furunkel nicht ansteckend waren. Ich sah auf die Traser. Schon fast 6.30 Uhr. Carmen und die anderen mussten doch inzwischen aufgestanden sein?
    Als ich mit dem Handy am Ohr dasaß, kam Suzy in ein grünes Badetuch gewickelt aus dem Schlafzimmer. »Kelly?«
    Ich nickte, während die BT-Mailbox sich meldete, und Suzy verschwand unter die Dusche. Andererseits war noch reichlich Zeit: Sie wollten erst um 11 Uhr losfahren.
    Ich streckte mich im Sessel aus und rieb mir die Schläfen. Was nun? Als Erstes würde ich nach Bromley fahren mit Kelly reden, mir meine Papiere und das
    Doxycycline holen. Zum Teufel mit dem Jasager - und auch mit George Ich würde mein Handy hier lassen, damit er mich nicht aufspüren konnte, und am frühen Nachmittag zurückkommen Mit etwas Glück würde er gar nicht merken, dass ich unterwegs gewesen war. Konnten wir jetzt aufhören, Antibiotika zu schlucken? Das hatte uns kein Mensch gesagt. Scheiße, ich würde einfach noch einige Zeit weitermachen.
    Ich lag halb dösend im Sessel, als Suzy zurückkam. »Du solltest auch duschen, du muffelst. Hast du sie erreicht?«
    »Nein, ich fahre selbst hin, sobald ich wieder vorzeigbar bin.« Ich ging in die Küche. Die Schlafzimmertür stand halb offen, als ich die Scheiße in der Aluschale aus der Mikrowelle zog und die Abdeckung entfernte. Ich probierte einen Mund voll. »Ich hab mich geirrt.«
    »In welcher Beziehung?«
    »Es ist Fisch.«
    Kein Kommentar. Suzy blieb weiter hinter der Tür unsichtbar.
    »Du fährst also direkt nach Hause?«
    »Ich muss meinen Wintergarten bauen, hast du das vergessen?«
    »Weißt du bestimmt, dass du diesem Zeug hier widerstehen kannst?«
    Sie kam aus dem Schlafzimmer: das Haar straff zurückgekämmt, in Sweatshirt und schwarzen CargoHosen. »Von diesem Scheiß esse ich nichts.«
    »Kein Problem, dann esse ich beide.« Ich stellte die
    Aluschale weg und wollte nach der zweiten greifen. Suzy schien andere Ideen zu haben. Ich spürte ihr Haar, feucht an meinem Gesicht, und ihren Atem in meinem Nacken. Ich traute mich kaum, sie zu umarmen, während sie mich mit beiden Armen an sich zog. Sie roch wundervoll, und ich konnte nur daran denken, dass ich wie ein feuchter Furz roch.
    Ich ließ die Fingerspitzen langsam zwischen ihren Schulterblättern nach unten gleiten. Sie drückte ihr Gesicht in meine Halsgrube, und ich roch wieder Apfelduft und konnte ihre Haut an meiner fühlen. Im nächsten Augenblick stemmte sie beide Hände flach gegen meine Brust und schob mich verlegen errötend von sich weg. »Nick, ich ... entschuldige.«
    »Wofür? Besser als Frühstück war’s auf jeden Fall.«
    »Nein, wirklich, es tut mir Leid . Das hätte ich nicht tun dürfen.« Sie machte kehrt und verschwand im Schlafzimmer.
    Ich griff nach der zweiten Schale, sah sie an und stellte sie wieder hin.
    Als sie einige Minuten später wieder herauskam, trug sie ihre kurze schwarze Lederjacke und hatte ihre Reisetasche in der Hand. »Ich gehe jetzt. Vielleicht sehen wir uns mal wieder?«
    Ich nickte. »Ja, vielleicht.«
    Aber wir wussten beide, dass es kein Wiedersehen geben würde.
    Sie streckte mir die Hand hin, und als ich sie ergriff, zog sie mich

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