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Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Titel: Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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schläft, kotzt hoffentlich nicht!
     
    Ich hole die Medizin aus der nächsten Apotheke und fahre zurück.
    Vor dem Haus steht der Wagen von 'Tati'. Ein Citroen - wie passend!
    Renate ist da und ich muss gestehen, dass mich das ganz schön erleichtert.
    Ich klingele mit der schlafenden Lily auf meinem Arm. Sie öffnet.
    „Legen Sie sie ins Schlafzimmer“, sagt sie leise und geht voraus, um die Tür zu öffnen.
    Vorsichtig lege ich sie in die Mitte des Bettes. Es ist bereits frisch bezogen. Das muss sie gewesen sein, denn Jan hatte heute Morgen keine Zeit.
    'Ob sie auch noch die anderen Flecken entdeckt hat?', denke ich mit schlechtem Gewissen ... seit Frankreich haben wir keine Pariser mehr benutzt.
    Ich hab' extra noch mal 'n Aids-Test machen lassen. Ab und zu tu ich das, ich bin da ziemlich komisch.
    Von Jan weiß ich hundertprozentig, dass er gesund ist.
    „Was hat sie?“, fragt sie, als wir rausgehen.
    „Mandelentzündung.“
    „Die hat sie oft“, sagt sie seufzend. „Arme kleine Maus.“ „Ich hol' eben noch die Medizin aus dem Wagen“, sage ich. Gebe ihr auch den Zettel, auf dem der Arzt notiert hat, wann sie was bekommen soll.
    „Tja“, sage ich, „dann fahr' ich jetzt mal.“ „Nicht noch'n Kaffee?“, fragt sie.
    Ich sehe unschlüssig auf die Uhr. Halb zehn. Wenn ich jetzt losfahre ... andererseits, Renate ist ja da, ich muss heute Mittag wahrscheinlich gar nicht hierher kommen! „Na gut“, sage ich, „eine Tasse!“
     
     
Jan
     
    Ich spiele in Gedanken alles durch und bin danach verzweifelt. Mir fällt wirklich niemand ein, dem ich's einfach so erzählen könnte.
    Im Grunde genommen sollte mir das alles egal sein ... es geht um Nick und mich.
    Wenn ich an ihn denke, spüre ich Sehnsucht.
    Er ist so lebendig und fröhlich und mitreißend, wir können wunderbar miteinander lachen!
    Überhaupt haben wir viele Gemeinsamkeiten, trotz des Altersunterschieds!
    Wir mögen dieselben Filme, haben erstaunlicherweise eine ziemliche Übereinstimmung in der Wahl unserer Musik, bevorzugen bestimmte Rasierwassersorten, essen ähnliche Sachen und ... und ... und ... Und wenn wir im Bett sind...
    Es stimmt einfach zwischen uns.
     
     
Nick
     
    „Sie sind homosexuell, nicht wahr?“, fragt sie mich, als ich gerade die Tasse zum Mund führe.
    Verbrenne mir prompt die Zunge. Toll, für den Rest des Tages habe ich meine Geschmacksnerven somit gekillt! „Ja“, sage ich hustend, „wer hat's erzählt?“ „Katharina“, sagt sie. Wir schweigen.
    'Was denkt sie jetzt?', frage ich mich. Ich erfahre es gleich darauf.
    „Mögen Sie Jan? Also, ich meine ... äh ...“
    „Sie meinen, ob ich in ihn verliebt bin?“, erlöse ich sie.
    „Ja“, sagt sie, „das meinte ich.“ Was soll ich jetzt sagen?
    „Wir sind gut befreundet“, sage ich. Merkt sie, dass ich nicht die Wahrheit sage?
    Sie scheint aufzuatmen.
    „Die Kinder mögen Sie auch“, sie lächelt mich an. „Das beruht auf Gegenseitigkeit“, sage ich.
    „Solange Lily krank ist, werde ich hier bleiben“, sagt sie mir, als ich aufstehe.
    Aha. Also Zahnbürste und Rasierer wieder einpacken. Ich gehe zum Auto, will einsteigen. „Nochmals vielen Dank“, sagt sie, und dann „Haben Sie einen Freund?“ 'Ja - deinen Mann', denke ich. „Zur Zeit nicht“, lüge ich.
     
     
Jan
     
    Renate ist zu Hause.
    „Nur solange Lily krank ist“, sagt sie. Ich vermisse Nick.
    Kann noch nicht mal in Ruhe mit ihm telefonieren. Ich mache mir mein Bett im Gästezimmer, Renate schläft mit Lily im Schlafzimmer.
     
    „Kommt Nick am Wochenende?“, fragt mich Christoph.
    „Ja ... ich denke schon“, sage ich, „er hat's doch gesagt, oder?“ Es ist ihm wichtig.
    Und mir ist's wichtig, morgen zum Training zu gehen.
    Uli ist zurück und es ist vorbei mit der Ruhe beim Frühstück und Abendessen.
    Die Unterhaltung von Josy und mir beschränkte sich, zumindest beim Frühstück nur auf's Wesentliche. „Noch Kaffee da?“
    „Ja.“
    „Gib ' ma .“
    Als ich abends in die Wohnung komme, höre ich Ulis Stimme.
    „... und sie hat tatsächlich gesagt, wir sollten sie mal wieder beehren! Beehren!“
    Ich biege um die Ecke und gehe in die Küche. Josy sitzt am Tisch, die Füße lang ausgestreckt und isst Dr. Oetker-Pizza. Die Zweite, ich sehe zwei Schachteln auf dem Tisch liegen. Uli steht am Herd und scheint sich was Exotisches zu brutzeln. Es riecht zumindest reichlich eigentümlich. Als er mich sieht, springt er - trotz seiner Leibesfülle erstaunlich flink

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