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Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Titel: Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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allein, aber wir trauen uns nicht, uns zu berühren. Ich habe das Gefühl, dass er meilenweit von mir entfernt ist. 'Lass' ihm Zeit', hat Franziska gesagt.
    Ich bin's einfach nicht gewohnt, mich zu verstecken. Aber es ist Jan. Deshalb mach' ich mit.
     
     
Jan
     
    Er sieht müde aus. Halb elf. Christoph ist schon im Bett, Katharina hat gerade 'gute Nacht' gesagt.
    „ Woll'n wir uns auch hinlegen?“, frage ich.
    Er sieht mich an. „Ich hab' Bock auf dich“, sagt er leise. Ich doch auch.
    „Okay“, sage ich.
    Wir schließen ab.
    „Nick ... ich liebe dich, verdammt, ich ...“
    „Schon gut“, sagt er, „es ist nicht so leicht für dich.“ Eng umschlungen schlafen wir ein.
     
    Ein Klopfen an der Tür macht mich wach. „Papa?“ Es ist Katharina. „Lily weint!“
    Ich sitze sofort senkrecht im Bett. Mein Herz rast. Nick schläft.
    Hastig ziehe ich meine Shorts an, die ich Gott sei Dank auf Anhieb finde. Gehe zur Tür und schließe auf.
    'Was sie wohl denkt?', frage ich mich, 'warum ich plötzlich abschließe?'
    Ich schlüpfe raus, ängstlich darauf bedacht, sie keinen Blick ins Zimmer werfen zu lassen. Sie sieht verschlafen aus.
    'Wahrscheinlich hat sie sich gar nichts dabei gedacht.' Wir gehen hoch. Lily sitzt weinend in ihrem Bett.
    „Brauchst du mich noch?“, fragt Katharina müde.
    „Nein, nein ... leg' dich wieder hin“, sage ich ihr und wende mich Lily zu.
    Die ist kochendheiß .
    „Na, mein Spatz? Bist du krank?“
    „ Jaaa wimmert sie, „ich will bei dir schlafen!“
    „Natürlich“, sage ich. Nehme sie auf den Arm und gehe mit ihr runter.
    'Verflixt. Nick!', denke ich. Der liegt ja noch bei mir im Bett. Ich gehe mit ihr ins Wohnzimmer und setze sie auf's Sofa. „Zu dir ins Bett“, wimmert sie, „nicht hier!“
    „Ja, mein Schatz, gleich ... ich komme sofort wieder, ich muss nur schnell die Fenster zumachen im Schlafzimmer ... es ist sonst zu kalt für dich.“
    „Nick.“ Ich rüttle an seiner Schulter.
     
    Wenn er schläft, dann kann wirklich neben ihm eine Bombe explodieren!
    „Nick!“ Verwirrt schlägt er die Augen auf. „Ja? Wasnlos ?“, gähnt er.
    „Du musst rüber - Lily ist krank - ich nehm' sie mit in mein Bett!“
    „Papa!“, höre ich sie rufen. „Ach, herrje“, sagt er und setzt sich auf. Ich gehe zurück, um sie zu holen. Nick ist mittlerweile im Gästezimmer.
    Lily bekommt noch ein Fieberzäpfchen, dann schläft sie an mich gekuschelt ein.
     
     
Nick
     
    Die Kleine ist krank. Und Jan hat verpennt.
    Katharina klopft heute Morgen an meine Tür. „Nick? Es ist schon nach halb sieben!“ Ich bin gleich raus.
    „Lily ist krank“, sagt sie, „Papa hat sie heute Nacht mit runtergenommen.“
    Jan kommt aus dem Schlafzimmer und sieht erledigt aus.
    „Boah, das war vielleicht 'ne Nacht! Ich hab' kein Auge zugetan, sie ist immerzu wachgeworden ... ins Bett gekotzt hat sie auch noch. Jetzt schläft sie.“
    Hektik. Frühstück im Stehen für die Großen, während Jan versucht, Renate zu erreichen. „So ein Mist! Sie ist nicht da!“
    „Ruf doch bei 'Tati' an“, sage ich. „Ich hab' doch die Nummer nicht.“
    Lily wird wach und fängt an zu weinen, ich gehe zu ihr, halte ihr fieberheißes Händchen.
    Jan versucht, einen Kollegen zu erreichen. Ausgerechnet heute hat der Urlaub.
    „Wir kriegen 'ne neue Lieferung ... ich muss auf jeden Fall zur Arbeit, aber Lily muss auch zum Arzt!“ Er ist mit dem Telefon ins Schlafzimmer gekommen und beißt sich nervös auf die Unterlippe.
    „Ich mach' das“, höre ich mich sagen. „Ich ruf eben noch bei meiner Chefin an!“
    Jan sieht mich dankbar an.
    „Würdest du das wirklich tun? Mensch, Nick ...“
    „Schon okay.“
     
    Alle Parkplätze vor der Praxis sind natürlich besetzt. Am Ende der Straße finde ich endlich einen. Lily ist schon wieder eingedöst. Nur mühsam schlägt sie die Augen auf.
    „Komm', Lily“, sage ich und sie klettert langsam aus dem Sitz. Steht fröstelnd da und ist so schlapp, dass sie nicht alleine laufen kann. Ich nehme sie auf den Arm.
    „Mir ist schlecht“, wimmert sie.
    „Ja, ja“, sage ich - Panik!- „wir sind gleich da!“ Ich beeile mich. Im Treppenhaus passiert's . Sie kotzt einfach los ohne Vorwarnung. Über meine Schulter nach hinten. 'Oh, nein!', denke ich. Gehe rein. „Morgen“, sage ich, „Lily hat gerade ins Treppenhaus gereihert.“ Mir ist ganz flau. Eine Arzthelferin kommt gleich mit einem Eimer und 'nem Lappen. „Ist Ihnen auch schlecht?“, fragt sie mich.

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