Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit
danach auf die Couch und lässt sich von mir eine Decke überlegen.
„Danke, mein Junge“, sagt sie , „schön, dass du da bist!“
Ich gehe zum Klo und danach beschließe ich, bei Nick anzurufen.
Martin nimmt ab.
„Nick? Der läuft“, sagt er.
„Seit wann?“
„Seit 'ner halben Stunde“, sagt er.
„Okay ... ich ruf in 'ner Stunde noch mal an!“
Nick
Es sind die Glatzen.
Der Waschbeckenpisser stellt sich mitten in den Weg.
'Scheiße', denke ich, 'ich muss an denen vorbei ...' „Na, da haben wir aber Glück“, sagt er und sieht mich widerlich grinsend an, „da kommt ja unser Süßer!“ Die anderen lachen.
Ich gehe jetzt, werde langsamer. Zurück hat's keinen Zweck. Es gibt nur diesen Rundweg und dahinter kommt ewig kein Ort. Ich sehe die Lichter im Dorf. Es ist nur noch zwanzig Minuten entfernt.
Mein Herz schlägt bis in den Hals.
Die drei hier sind schlimmer als große Hunde.
'Links an ihm vorbei', denke ich und kann förmlich spüren, wie Adrenalin in meine Adern strömt, 'die haben keine Kondition, denen sprinte ich mühelos davon.'
Rechts stehen seine beiden Kumpels. Ich bin bis auf zwei Meter heran, da knackt's von links und noch einer kommt aus dem Gebüsch und packt mich.
Den hatte ich überhaupt nicht gesehen! Sie sind also zu viert! Ich wehre mich, trete und schlage um mich, aber jetzt kommen die anderen und halten mich fest.
Ihr Anführer stellt sich breitbeinig vor mich hin, greift mir brutal ins Haar und reißt meinen Kopf mit einem Ruck nach hinten.
„So, du kleines schwules Luder, jetzt kannst du dich auf was Anständiges gefasst machen!“ Er ist mir ganz nahe gekommen und ich nehme seinen säuerlichen Geruch wahr, der von mangelnder Körperpflege herrührt. Sehe sein breites Gesicht dicht vor mir, seine unreine Haut. Sein Atem stinkt nach Bier und Zigarettenrauch. Er grinst mich lüstern an. Seine Zähne sind gelb. Ein Schneidezahn fehlt. Ich ekele mich vor ihm und verziehe angewidert mein Gesicht. Seine Augen funkeln voller Hass.
„Jetzt kann dir dein hübscher, langhaariger Freund nicht beistehen!“
Dann lässt er mich abrupt los.
„Zieht ihm die Hosen runter!“, befiehlt er kalt und er fängt an, seinen Gürtel zu öffnen.
Es ist wie ein Reflex. Ich reiße ihnen für einen Moment meine Arme weg und schubse den einen von mir, da boxt mich der Waschbeckenpisser mit seiner Faust in den Magen und einer tritt mich von hinten und ich gehe in die Knie.
Verdammt, der Schlag hat grausam wehgetan und mir wird sofort sauschlecht.
'Die machen mich fertig', denke ich verzweifelt und bin wie gelähmt vor Angst, 'hoffentlich vergewaltigen sie mich nur und bringen mich danach nicht um ... Jan!', schreie ich innerlich, 'ich will dich wiedersehen, unser gemeinsames Leben hat doch erst begonnen! Was hast du letzte Woche gesagt? Du freust dich auf deine zweite Halbzeit mit mir nach deinem Seitenwechsel ... Ach, Scheiße ... War' ich doch heute bloß nicht gelaufen!' Ich knie auf dem Boden. Ihr Anführer ist bereits hinter mir, die anderen stehen um mich rum und feuern ihn an. „Los! Besorg's ihm!“ „Der findet das toll!“
Ich beiße fest die Zähne zusammen, aber mir schießen die Tränen in die Augen, weil's so verdammt weh tut. Weil er's drauf anlegt.
Ich höre ihn keuchen und er reißt brutal an meinem Haar. Ein früherer Studienkollege, der in die Schweiz gegangen ist, fällt mir ein. Der hatte sich die Haare fast glatzenkurz schneiden lassen, „damit einem bei 'ner Schlägerei keiner in die Haare greifen kann!“ Michael.
Eigentlich wollte er nach Australien auswandern.
„Mut zur Lücke!“, war unser launiger Standardspruch zur Vordiplomsvorbereitung.
Dass man in solchen Momenten an so was denkt... Einer der anderen hat sich vor mich hingekniet.
„Ey .. er k... k... kann mir doch einen b... bl ... blasen“, höre ich ihn aufgeregt stottern und ich sehe ihn mit seinen schmutzigen Fingern an seinem Reißverschluss herumnesteln.
Mir kommt's hoch in dem Moment, was mich aufrichtig dankbar macht und ich kotze ihm in einem Schwall die Hose voll.
„ Iih !“, schreit er, „d...d...du Sau!“ und springt auf. Sein Dankeschön ist ein Tritt an die Schulter, die augenblicklich total weh tut. Es hat auch ein fieses Geräusch gegeben und ich kann mich nur noch auf dem linken Arm abstützen. „Mach' hin, ich will auch mal!“, höre ich den zweiten, „ich halt's kaum noch aus!“
„Wisch' doch deine Hose an seinem Gesicht ab“, sagt ein anderer. Er
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