Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
ganzen Studiumskram ... meine Hosen, Pullis und T-Shirts liegen jetzt Seite an Seite im Schlafzimmerschrank neben Jans Sachen. Wo sie eben hingehören.
„Rostock hat verloren ... diese Idioten!", ruft Mats vom Flur.
Da spielen die meisten Schweden. Ich sitze auf dem Bett und ziehe Strümpfe an, da klingelt's wieder.
„Mach' mal auf, Mats!", rufe ich, „wir haben noch einen Gast!" Ich gehe raus und sehe Andreas vor der Tür stehen, der zu Mats hochstarrt. Und Mats starrt zurück. Es hat beiden die Sprache verschlagen.
Donnerwetter, denke ich, der Sommer ist zwar vorbei, aber hier hat anscheinend trotzdem gerade der Blitz eingeschlagen...!
Das wär's doch. Die ideale Kombination!
Warum ist mir das nicht schon eher eingefallen?
Jan kommt aus dem Bad. Andreas gibt sich einen Ruck und reißt sich los.
„Hallo", sagt er schüchtern zu Jan und Mats - mein Mats ist völlig sprachlos. Er steht da, den Türgriff in der Hand und gafft Andreas an, als war' der ein Außerirdischer. Mats hat's erwischt, stelle ich verwundert fest und muss mir das Grinsen verkneifen.
Wenn er sich nicht bald wieder unter Kontrolle hat, muss ich einschreiten, sonst denkt Andreas noch, er ist 'n Vollidiot. Dabei hat er ein Abi von 1,0! (Mats ist ein richtiger Überflieger ... würde man gar nicht glauben, wenn man ihn jetzt sieht ... Mund zu, denke ich, sonst läuft dir noch die Spucke raus ...) Verständlich ist es ja.
Andreas ist so appetitlich wie eh und je. Er hat noch immer Farbe vom Sommerurlaub und jetzt ist vom Fahrtwind beim Radeln noch etwas Röte hinzugekommen, was ihn ungeheuer vital erscheinen lässt. Die Haare sind verstrubbelt und das steht ihm besonders gut. Ein bisschen zu lang sind sie außerdem - hoffentlich schneidet er sie nicht so bald ab! Er hat eine Schüssel in der Hand.
„Salat", murmelt er, „wir müssen nur noch 'ne Soße dazu machen!" Jan geht zu ihm und legt den Arm um ihn. „Schön, dich wiederzusehen", sagt er liebevoll und dann küsst er ihn. Mitten auf den Mund! Ich muss schlucken. Und bin ziemlich irritiert, muss ich gestehen.
Ich weiß ja, dass er mit Andreas ein Verhältnis gehabt hat, aber sie beide so voreinander zu sehen ... so vertraut und zärtlich...
„Gib her, ich bring's in die Küche", sage ich rauh und nehme Andreas die Schale ab.
Der zieht jetzt seine Jacke aus und guckt dabei verstohlen zu Mats, der es - Gott sei Dank! - inzwischen tatsächlich geschafft hat, die Tür zu schließen und offenbar auch seine Intelligenz wiedergefunden hat. Zumindest guckt er nicht mehr so debil wie eben. Na also, geht doch!
Beide jiepern förmlich danach, endlich einander vorgestellt zu werden.
„Das ist übrigens Andreas", sage ich mit boshafter Freude zu Mats, „der Lehrer, mit dem Jan mich vorm Urlaub betrogen hat."
Der „Ex" von Jan: Andreas
Amüsiert stelle ich fest, dass Andreas rot anläuft und Jan genervt die Augen zur Decke verdreht.
„Und das ist Mats", kontert Jan sofort und sieht Andreas mit einem teuflischen Glitzern in den Augen an, „Nicks erste Liebe und einer seiner Bettgespielen vom Sommer ... " Wir grinsen uns an. Quitt.
J A N
Wir gehen in die Küche, wo ich erst mal einen Wein öffne und wir auf den Abend anstoßen. Andreas ist ungewöhnlich zurückhaltend.
Typisch Nick, denke ich, ihn so in Verlegenheit zu bringen ... dieses rachsüchtige Luder!
Ich kenne Andreas natürlich anders. Es war schön mit ihm. Fast zu schön. Beinahe hätte ich die Kurve nicht gekriegt...
Nick stellt den großen Topf mit Wasser auf den Herd. „Tomatensoße, Signore?", fragt er mich mit rollendem „r", „scharf? AH'arrabbiata ?" Seine Augen funkeln. Heute ist er verdammt gut drauf, ich krieg schon wieder Gelüste. „Ganz scharf", flüstere ich und packe ihn an den Hüften und ziehe ihn an mich. Er trägt seine alte enge Jeans und ich kann überhaupt nicht den Blick von ihm lassen, geschweige denn meine Hände. Er dreht sich zu mir um und zieht erstaunt die Brauen hoch.
„Was ist los?", fragt er verblüfft. Ich werfe einen Blick zu Mats und Andreas, die mit ihren Weingläsern mitten im Wohnzimmer stehen und sich unterhalten.
„Keine Ahnung ... du machst mich heute einfach tierisch an", sage ich leise und streichle über seinen Hintern.
„Ich freu' mich schon wieder auf nachher." Er strahlt und macht sich von mir los. „Dann geht's dir ja wie mir", sagt er, „aber ich fürchte, er wird sich noch ein wenig gedulden müssen." Er sieht dabei nachdenklich auf
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