Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
ich auch an Patrick und Benni gedacht!"
Patrick und Katharina haben sich vorhin verabschiedet. Sie sind bei einer Freundin von Katharina eingeladen.
Der deprimierte Norbert...
„Dürfen wir Fußball gucken?", fragt mich Chris um kurz nach sechs.
Ich habe mittlerweile einen Wein geöffnet und es bedurfte gar keiner großen Überredungskunst von meiner Seite, um Norbert zum Bleiben zu überreden. Er sitzt stumpf vor sich hinstarrend am Tisch und hat sein erstes Glas beängstigend schnell geleert und erinnert fatal an seinen Doppelgänger in , Leaving Las Vegas'.
„Natürlich", sage ich zu Chris und sehe zu Norbert rüber. Der hat es gar nicht mitgekriegt.
Nick geht mit den Jungs in die Sitzecke und sie stellen den Apparat an. Seufzend und ein wenig neidisch setze ich mich wieder zu Norbert.
„Ich liebe sie doch ... und ich möchte sie heiraten", sagt er und sieht mich traurig an.
Zeidlers sind diesbezüglich wohl anscheinend sehr begehrt.
N I C K
Heute gehen die Bundesligaspiele an mir vorbei. Ich denke immerzu an Franziska und Jens und dass sie sich die ganze Zeit über getroffen haben.
Christoph und Ben jubeln. Romeo hat für den HSV getroffen. Chris legt seine Hand auf Bens Schenkel und sie sehen sich an. Ben sieht verstohlen zu mir rüber, ich tu' so, als kriegte ich nichts mit.
„Lass"', höre ich ihn leise und verlegen zu Christoph sagen. „Ach Ben", sagt der, „es ist wirklich absolut in Ordnung!" Und dann legt er den Arm um seinen Freund und küsst ihn. Ich sehe rüber.
„Ehrlich", sage ich zu Ben, der mich ertappt ansieht, „es ist total okay! Bloß wenn ihr anfangt, euch hier auszuziehen, kann es sein, dass ich euch aus dem Zimmer jage!" Benjamin lächelt, Christoph lacht laut.
„Aber du und Papa!", sagt er.
„Hä?", mache ich.
„Na, neulich ... ihr ward hier im Wohnzimmer ... Musik lief und ich hatte Durst und wollte mir 'ne Flasche Wasser holen ... aber ich hab' schnell wieder die Tür zugemacht, als ich dich gehört habe."
Oh. Jetzt fällt's mir auch ein. Peinlich. Ich sehe demonstrativ ins Fernsehen.
„Du bist ja ganz rot geworden, Nick!", kichert Christoph. Die heutige Jugend hat auch keinen Respekt mehr.
J A N
„Andreas war ja mächtig überrascht", gähnt Nick und zieht die Decke über seine Schultern. Mir ist noch immer warm von unsrem kleinen Match eben.
„Dass unser Christoph jetzt auch einen boyfriend hat!" Sonntagmorgen. Halb elf.
„Ich bin mal gespannt, wie's Bens Mutter aufnimmt", sage ich, „du, wir sollten langsam mal aufstehen ... der arme Arnie!" Die Tür geht auf. Er hat seinen Namen gehört.
„Pfui!", ruft Nick, „geh' weg! Ich will dich nicht im Bett haben!
Da ...! Er schnüffelt schon wieder ganz aufgeregt... ich sag's dir, es geilt diesen Hund auf, wenn wir's treiben!"
Ich setze mich seufzend auf. Arnie kommt schwanzwedelnd um's Bett herum auf mich zu und legt seinen Kopf auf mein Knie. Was für ein Blick aus diesen treuen Hundeaugen! Ich streichle ihn.
„Ach, Arnie, du bist schon ein ganz Lieber, was?" und bücke mich nach der dunklen Shorts, die dort liegt.
„Das ist deine", sage ich zu Nick und werfe sie ihm hin, „liegt meine bei dir?" Er kichert.
„Genierst du dich etwa? Nackt vor Arnie? Oder hast du Angst, er könnte Appetit kriegen und zubeißen?" „Da hab' ich eher Angst bei dir", sage ich.
„Keine Panik", beruhigt er mich, „ich versprech ' dir, es nie im Auto zu machen ..."
Er liest gerade „ Garp - und wie er die Welt sah" von John Irving und an der bewussten Stelle läuft's jedem Mann kalt den Rücken hinunter...
„Wie kommt's, dass du so was liest?", hatte ich ihn geneckt, „außer dem Transvestiten ist doch da kaum einer schwul!" Er war fast beleidigt.
„Ich lese sogar ganz und gar unschwule Bücher ," sagte er mir daraufhin schnippisch, „oder gibt es derartig anrüchige Sachen in den Büchern von Joanne K. Rowling? Haben vielleicht Hagrid und Snape ein Verhältnis, wenn Harry in die Sommerferien zu seiner ihn innigst liebenden Familie zurückfährt? Hat ja schon wieder was ... der riesige Hagrid ... Snape steht bestimmt auf Fist- Fucking ... aber bei sich selbst?"
Er ist und bleibt eben ein versautes und durchtriebenes Ferkel, mein kleiner Nick.
Oh, kürzlich hat er mich ertappt.
„Was ist das denn?", fragte er, als er die Ablage unterm Couchtisch aufräumte. „Die Homo-Ehe?"
Ich hatte vergessen, es ins Schlafzimmer zu bringen. Das war noch vor meinem
Weitere Kostenlose Bücher