Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
Antrag.
„Na und?", hatte ich nur gesagt. Seltsamerweise hatte er danach mal keinen Spruch gemacht.
„Patrick hat gestern Abend ja ganz schön mit Mats geflirtet", sage ich zu ihm beim Rasieren. Nick grunzt unwillig und spuckt seine Zahnpasta aus. „Der hat mich gestern beim Spiel auch ganz schön angemacht", sagt er, „Patrick ist ein Schlawiner ... Katharina sollte aufpassen!" Verwundert sehe ich ihn an.
„Ach? Und ich? Muss ich auch aufpassen?", frage ich. Nick hält seinen Rasierer in der Hand und grinst frech. „Du musst immer aufpassen", droht er.
„Au!", macht er, nachdem ich ihm auf den nackten Hintern geschlagen habe.
„Stehst du drauf? Willst du mich mal auspeitschen?", fragt er, „aber nicht so dolle ... wir sollten auch ein Bett anschaffen mit Gestänge am Kopfende ... für Bondage ... ich glaub', da könnt' ich drauf ... ey , warte!" Ich habe ihn rigoros gepackt und schiebe ihn zur Dusche.
„Halt doch endlich mal den Sabbel", sage ich und wir zwängen uns gemeinsam hinein.
Hätten die Vorbesitzer nicht eine größere Dusche einbauen können?
„Herrlich!", sagt Nick danach strahlend und nibbelt sich die Haare, bis sie in alle Richtungen abstehen.
„Cool! Guck mal! Soll ich sie mir so stylen, wenn wir heiraten?", fragt er.
„Untersteh dich ... ich heirate keinen Punker", sage ich. „Ich wollte heute übrigens Lily abholen und Renate gleich von unserem jungen Glück berichten."
„Wie jetzt? Dass wir heiraten?", fragt Nick und wirft sich im Spiegel kokette Blicke zu.
„Nö, das halt ich noch 'n bisschen geheim", sage ich, „nein, ich meine die Sache mit Christoph und Ben!"
„Du meinst es wirklich ernst, nicht?", fragt mich Nick, jetzt wieder mit gekämmten Haaren. Ich sehe ihn an, diesen Typen, der mein Leben durcheinandergebracht hat. Seine blondgefärbten Haare, seine blauen Augen, seinen hübschen Mund und den wunderbaren Rest... eben Nick. Ich ziehe ihn zu mir in den Arm. „Hm", mache ich, „ganz, ganz ernst..." Heute gibt 's aber spät Frühstück.
N I C K
Ich bin richtig verknallt in Jan!
Er ist ganz anders in letzter Zeit ... so offen und gut drauf! Anfangs war er ja immer ein bisschen unsicher, aber jetzt...? Er ist mutiger als ich. Gestern auf dem Platz z.B., als er mit den Schultern zuckte und sagte „na und?" Ist 'n verdammt gutes Gefühl, so geliebt zu werden.
Norbert fährt nach dem Frühstück.
Ein bisschen käsig im Gesicht ... er sollte sich heute mal nichts vornehmen, sondern einfach nur auf dem Sofa liegen und hoffen, dass seine Leber gut arbeitet. Der hat gestern Abend noch ganz schön gebechert. Jan kam gar nicht mehr hinterher.
Als die Sportschau vorbei war, hatte Norbert schon anderthalb Flaschen Wein geleert! Im Alleingang!
„Hast du eigentlich noch Wein besorgt?", fragte mich Jan, als ich die Lasagne in den Ofen schob.
„Nee, wieso ... haben wir etwa nichts mehr?", fragte ich zurück. „Noch die angefangene und einen Weißwein", sagte er und verzog sein Gesicht zu 'ner verzweifelten Grimasse.
„Warum haste ihm nicht Whisky angeboten - davon haben wir doch genug!" Was schenkt man einem Mann, wenn einem nichts einfällt? Richtig. Aber im Grunde stehen wir beide mehr auf Wein. Rotwein.
Mats und Andreas brachten zwei Flaschen mit, ich hätte sie küssen können!
Das heißt Mats küsste ich tatsächlich und Andreas sah mich ein bisschen eifersüchtig an.
„Mach' dir nichts draus", sagte Jan launig und nahm Andreas in den Arm, als er dessen Blicke sah, „Nick küsst einfach jeden ... den Briefträger, die Nachbarin, die Bäckersfrau, den Bauern, Katharinas Freund ..." Dabei sah er mich boshaft an und dann küsste er Andreas. Natürlich auch auf den Mund. Schamlos lange. (Und ich wette, Andreas hat mitgemacht!) „Na, hör mal!", plusterte ich mich auf, „Stopp! Mats und ich ... sind einfach uralte Freunde, ja?" Andreas grinste mich frech an, und auch ein bisschen triumphierend, wie ich fand. „Ja klar ... aber Jan und ich doch auch, nicht?"
War aber trotzdem nett mit den beiden! Norbert aß eine Portion Lasagne, danach wirkte er völlig erledigt und müde. Es war erst kurz nach neun, als Jan ihn besorgt betrachtete und sagte: „Chris, hol mal deine Besuchermatratze runter ... die legen wir in Nicks Zimmer. Die braucht ihr zwei doch sowieso nicht!" Chris und Ben standen auf. Ben war wieder ganz rot geworden und sah Andreas verstohlen an. Der guckte ihnen irritiert hinterher.
„Das
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