Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
Schweden auf.
„Und heute Nachmittag kommen Kevin Kuranyi und Benni Lauth ", kichert Patrick, „die machen die Musik! Aber Kay lispelt nicht! Und Sebastian spielt nicht Fußball, sondern Unihockey." Na, da weiß ich ja Bescheid, wenn sie vor der Tür stehen! „Was hast 'n da?", frage ich Mats neugierig, der eine riesige Schüssel hält.
„Original schwedische Brombeercreme ... meine Mutter ist da", sagt er, „hat sie gemacht ... schönen Gruß an den unbekannten Nick!"
„Was? Ist sie hier?", frage ich.
„Ja. Bei uns ... bei Andreas und mir", sagt er und ich sehe ihn ganz überrascht an. Mir wird jetzt erst klar, dass es zwischen den beiden wohl was Ernstes ist.
Er lächelt mich an und verzieht das Gesicht zu einer kleinen Grimasse.
„Mach' jetzt keinen Spruch, Nick, aber ... er isses ... Ich hab' ihn gefunden, den 'Ole'." Patrick sieht zunehmend irritierter aus, während er zwischen uns hin- und hersieht. (Symptomatisch. 'Wieder ein Patrick, der neben uns steht und nichts rafft', denke ich. Allerdings ist dieser tausendmal schöner und tausendmal netter und vor allem tausendmal intelligenter als Patrick von früher hinter den sieben Hügeln der Harburger Berge bei den sieben Idioten, mit denen er sich heute bestimmt allabendlich die Kante gibt, weil er nämlich seinen Kopf nur für so was gebraucht... warum sollte ihm plötzlich ein größeres Gehirn gewachsen sein?) „Da, mach' dich mal nützlich und bring das in die Küche", sage ich zu Patrick und drücke ihm die Brombeercremeschüssel in die Hand. Patrick zieht verwirrt ab.
Ein Blick und Mats und ich nehmen uns in den Arm. Ich freu mich unheimlich für ihn und das sag' ich ihm auch. „Mensch, Mats", ich gucke zu ihm hoch, „du, das find' ich unglaublich!"
„Ja, ne?", sagt er und seine Augen strahlen. Wir küssen uns. Aus lauter Begeisterung und ganz und gar lieb - zwar auf den Mund, aber absolut unfranzösisch und harmlos - großes Ehrenwort! Ich höre ein „Oh!" und „Verzeihung ... die Tür stand auf..."
Wir lassen uns los. Die Nachbarin. Die Dunkle. „Ich hätte klingeln sollen", sagt sie, überrascht und auch ein wenig peinlich berührt.
„Ach wo, ist schon in Ordnung", sage ich ganz lässig. Mats muss sich doch ein Grinsen verkneifen, dieses Biest! „Ich wollte eigentlich nur fragen, was wir noch mitbringen sollen? Herr Grewe hatte gesagt, wir könnten uns aussuchen, was ... also herzhaft oder süß ... irgendwie haben wir uns dann aber nicht mehr getroffen ..." Katharina ist auf den Flur gekommen. „Hallo", begrüßt sie die Nachbarin freundlich, „lieber was Herzhaftes", sagt sie, „Süßes haben wir schon genug!"
J A N
Verblüfft sehe ich die alte Dame an, die mir die Tür öffnet. „Oh ... ist Andreas nicht da?", frage ich sie. Sie lächelt freundlich.
„Andreas!", ruft sie mit einem fremden Akzent und bedeutet mir reinzukommen.
„Hü", sagt der freundlich und kommt aus seiner Küche, „Was verschafft mir die Ehre?"
„Du musst was für mich verstecken", sage ich und sehe der Dame verwundert hinterher.
„Meine Schwiegermutter sozusagen ," sagt er erklärend, „Frau Bj0rlund, Matses Mutter!
Sie ist zu Besuch ...was hast 'n da? Geschenk für Nick?"
„Sozusagen. Hast du einen Augenblick Zeit?" Er lächelt, dass mir ganz warm wird. „Für dich immer."
„Findest du's albern?", frage ich ihn, nachdem ich von unseren Zukunftsplänen erzählt habe.
„Ich meine, mir ist auch total klar, dass es kein Garant für eine bessere Beziehung ist ... ich möchte ihm wahrscheinlich damit nur zeigen, wie sehr ich ihn liebe." Andreas lächelt so eigenartig.
„Wann, sagst du? Am 1. April? Ist auch ein gutes Datum ... wir wollten uns ja eigentlich im Mai eintragen lassen ... aber der 1. April...?"
„Wie? Ihr auch?", frage ich und glotze ihn blöd an. „Mats ist Schwede und möchte nach dem Studium hier arbeiten ... das macht vieles einfacher ... aber ich würd's auch tun, wenn er Deutscher wäre ... sofort!"
„Danke!" Mats ist unbemerkt ins Zimmer gekommen und die beiden strahlen sich an, als hätten sie sich Wochen nicht gesehen. „Ich würde dich auch sofort heiraten, selbst wenn überhaupt kein Grund vorläge", sagt Mats. Andreas grinst mich an. „Spricht er nicht perfekt? Wir Deutschen würden sagen: 'wenn kein Grund vorliegen würde', du sagst, 'wenn kein Grund vorläge...', gut, dass ich bloß Mathelehrer bin", seufzt er, „ich glaube, im Deutschen schlägt er mich um Längen."
Er
Weitere Kostenlose Bücher