Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
gekämpft... es gibt viele von uns, kommt das nächste Mal mit zum Christopher-Street-Day, das wird euch gefallen! Haltet die Ohren steif!"
Er grinste. „Die Ohren? Na, ehrlich gesagt, da fällt mir aber spontan was Besseres ein ..."
Ben reißt entsetzt den Mund auf und errötet, muss aber gleichzeitig lachen, genau wie ich. Chris hat unheimlich viel Glück, finde ich. Weil er verdammt viel von seinem Vater geerbt habt. Nicht nur das gute Aussehen, sondern auch dessen Humor.
J A N
„Lecker", sage ich und klaue eins von Katharinas Käsehäppchen. Ihre beiden Freundinnen grinsen mich an.
„Finger weg", sagt meine Tochter streng. „Nick hat mir schon total viele Weintrauben weggefressen, jetzt gehst du noch an den Käse!"
Nick kommt rein und macht ein unschuldiges Gesicht. Offenbar hat er ihre letzte Bemerkung gehört, denn er fragt „was ist mit mir?"
„Katharina meint, wir ergänzen uns großartig", sage ich, „du, sag' mal, sollten wir nicht Mats' Brombeercreme probieren? Vielleicht ist die nicht mehr gut und die Gäste verderben sich den Magen...? Hatte seine Mutter die nicht schon aus Schweden mitgebracht?"
„Raus!", sagt Katharina drohend, „und schickt Patrick her, der drückt sich schon wieder!"
Es klingelt.
„Das werden Lauth und Kuranyi sein", sagt Nick und ich frage mich, was er damit meint.
„Wird auch langsam Zeit. Ich mach' denen mal auf."
Die DJ's .: Kay alias Kevin K....
Ich halte Arnie am Halsband fest. Der arme Hund ist heute völlig durch den Wind. Ob ich Frau Melzer mal frage, ob sie ihn nimmt? Arnie guckt schon den ganzen Tag verzweifelt, weil's immerzu klingelt und fremde Jugendliche kommen. Die Kids haben wohl beschlossen, dass es schon früher losgeht als angekündigt.
Von oben höre ich Lachen und Musik und seit heute Nachmittag laufen hier mindestens zehn Gestalten rum, die ich noch nie gesehen habe.
„Hi! Ihr seid bestimmt Kay und Sebastian!", sagt Nick, „kommt rein!" Zwei Typen tragen Koffer auf den Flur.
„Hallo", sagt der Größere von den beiden mit dem eigenwillig rasierten Bart und den langen spitz zulaufenden Koteletten und ich sehe ihn an und denke: Stimmt. Jetzt hab' ich's. Und der andere ... genau. München 1860. Sie bringen ihre Sachen ins Wohnzimmer.
„Ob er auch lispelt?", frage ich Nick leise. Der stößt mich in die Seite.
„Patrick meint nicht."
Der Hund ist tatsächlich bei Frau Melzer. Katharina hat ihr noch zwei Stück Käsekuchen eingepackt (den hat sie am Vormittag noch gebacken, dieses nette Wesen!) und ich durfte beides überbringen.
Als ich unsere Auffahrt hochschlendere, höre ich schon dröhnende Musik. Die direkten Nachbarn sind eingeladen - die nächsten Häuser zu weit weg - also wird sich auch keiner beschweren! Unser Wohnzimmer ist nicht wiederzuerkennen. Nur die Sitzecke steht noch und die Regale.
Alles andere hat Nick mit Patricks Hilfe in sein Zimmer geräumt. Im Takt der Musik blitzen verschiedene Farbstrahler aus den Ecken auf, die Bässe wummern, dass es in den Magen geht. Fehlt nur noch Trockeneis als Bodennebel. Ich komme mir vor wie in der Disco. Kuranyi und Lauth haben ganze Arbeit geleistet.
... und Sebastian. Oder Benni L. ?
Wie spät? Kurz vor sieben.
„Rauchst du eine mit mir?", schreie ich Nick ins Ohr, der sich die CD's der beiden DJ's ansieht. Wir gehen raus.
„Ich zieh' mich dann um", sagt er. Heute trägt er seine weite Hose mit den aufgesetzten Taschen und sein altes Adidas-Sweatshirt. Irgendwie sieht er darin kleiner aus.
Wir sitzen auf dem niedrigen Mäuerchen. Er legt den Arm um mich und rutscht näher. Sieht mich mit jenem bestimmten Blick an, den ich so gut an ihm kenne und schätze und ich weiß sofort, was er gleich sagen wird. Und schon kommt's.
„Ich hab' Bock."
„Jetzt?", sage ich, „Bist du verrückt? Das können wir nicht machen ..." Es ist ein halbherziger Protest ... ich weiß, dass er mich rumkriegen wird. Er schafft es immer.
Aber - hab' ich überhaupt was dagegen? Ich spüre bereits Erregung...
„Warum denn nicht? Ich geh' jetzt vor ins Schlafzimmer und du kommst nach ... wir müssen ja nicht auffällig händchenhaltend gemeinsam verschwinden ... die sind alle beschäftigt und kriegen gar nichts mit!" Er steht auf.
Stellt sich vor mich hin und sieht zu mir runter. Er zieht an seiner Zigarette und legt den Kopf in den Nacken, als er den Rauch ausstößt.
Ich packe ihn an seinem Hintern und ziehe ihn dicht zu mir ran, lehne meinen
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